• 12.03.2009 14:56

  • von Stefan Ziegler

Schiemann: "Unsere Mühen wurden nicht belohnt"

Der deutsche Wiechers-Privatrennstall erlebte einen schwierigen Saisonauftakt in Curitiba und hatte mit defekten Spurstangen und Strafen zu kämpfen

(Motorsport-Total.com) - Doppeltes Pech für Wiechers in Curitiba: Während Stefano D'Aste im ersten Rennen des neuen WTCC-Jahres nach einem Rempler der Konkurrenz und dem daraus resultierenden Folgeschaden von der Strecke kreiselte, sollte auch der zweite WM-Lauf in Brasilien eine negative Überraschung bereithalten - die Rennleitung bedachte den Italiener mit einer zweifelhaften Durchfahrtsstrafe, wodurch der Wiechers-Wagen noch einmal deutlich zurückfiel. So blieb es bei vier Trophy-Punkten.

Titel-Bild zur News: Stefano D'Aste, Curitiba, Curitiba Circuit

Stefano D'Aste und sein Wiechers-Team hatten in Curitiba einen schweren Stand

"Wir hatten uns vom Wochenende in Curitiba eindeutig mehr erwartet", sagte Wiechers' Technischer Direktor Thomas Schiemann gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Leider wurden unsere Mühen nicht belohnt." Überhaupt schien die Rückkehr von Stefano D'Aste zum Wiechers-Team an diesem Rennwochenende unter keinem guten Stern zu stehen - erst gab's einen Unfall, dann auch noch eine Durchfahrtsstrafe.#w1#

D'Aste: Startberührung mit Folgen...

Die Rennsaison war erst wenige Minuten alt, da flog D'Aste bei hohem Tempo von der Rennstrecke und knallte heftig in die Reifenstapel. Entsprechend gedrückt war die Stimmung beim deutschen Privatteam: "Der Abflug von Stefano war natürlich sehr ärgerlich", hielt Schiemann fest und erläuterte: "Während des Starts bekam Stefano einen heftigen Rempler vom neuen SEAT-Fahrer Marin Colak ab, dadurch kollidierte er mit Tom Boardman."

Stefano D'Aste, Curitiba, Curitiba Circuit

Stefano D'Aste und sein Wiechers BMW hinterließen einen bleibenden Eindruck... Zoom

"Die linke vordere Spurstange war defekt und somit flog der Wagen von der Strecke ab", erklärte Schiemann weiter. So hatten die Wiechers-Mechaniker in der dreistündigen Rennpause alle Hände voll zu tun: "In der Pause zwischen den beiden Läufen konnten wir den Wagen wieder flott machen", berichtete der Technische Direktor. Und die Reparaturliste am gelb-weißen BMW 320si war durchaus umfangreich.

"Die beiden rechten Türen mussten getauscht werden, Kofferraumdeckel und Motorhaube mussten wir richten und außerdem eine neue Spurstange einbauen. Zudem wurde auch wieder eine Menge gelbes Panzertape verwendet", schilderte Schiemann die notwendigen Arbeiten am Wagen mit der Startnummer 27. "Letztendlich muss ich ein großes Lob an unsere Mechaniker aussprechen, die in dieser kurzen Zeit alles bewerkstelligen konnten."


Fotos: Rennwochenende in Curitiba


Durchfahrtsstrafe verhindert besseres Abschneiden

Kaum war der Rennwagen also wieder fit, ging es schon in das zweite Rennen. Doch auch der zweite Saisonlauf sollte für Wiechers zunächst mit einem Rückschlag beginnen: Die Rennleitung brummte D'Aste eine Durchfahrtsstrafe auf. "Darüber lässt sich streiten", kommentierte Teammanager Dominik Greiner die Situation gegenüber 'Motorsport-Total.com' und erläuterte anschließend seine Sicht der Dinge vom Rennstart.

Stefano D'Aste, Curitiba, Curitiba Circuit

Pech für D'Aste: Erst ein heftiger Abflug, dann eine Strafe durch die Rennleitung Zoom

"Während der Einführungsrunde zum fliegenden Start hat sich das Feld sehr weit auseinander gezogen und vor Stefano war Alain Menu sehr langsam unterwegs. Stefano zog kurzzeitig an ihm vorbei, reihte sich aber gleich wieder hinter ihm ein. Daraus Schlussfolgerte die Rennleitung aber ein Überholen unter dem Safety-Car", meinte Greiner. "Eine sehr harte, und in diesem Fall unpassende Entscheidung, wie ich finde!"

"Diese Entscheidung hat das Rennen von Stefano kaputt gemacht. Ein Vorteil oder eine Gefährdung war in diesem Fall nicht zu erkennen", sagte Greiner. Dennoch: Aufgrund der zum Teil widrigen Bedingungen schaffte es D'Aste nach Absitzen der Strafe immer noch, sich an einem Konkurrenten der Independents' Trophy vorbeizudrücken und die drei Punkte für den sechsten Rang in der Trophy-Wertung abzustauben.

Independents' Trophy 2009 umkämpft wie nie

Dass mehr möglich gewesen wäre, unterstrich der Italiener abschließend mit der schnellsten Rennrunde der Privatiers, wofür die Fahrer seit 2009 einen Zusatzpunkt erhalten. So fand ein schwieriges Rennwochenende für Wiechers doch noch ein etwas versöhnliches Ende - auch wenn die Trophy-Rivalen zum Teil deutlich bessere Punktzahlen eingefahren haben. Greiner rechnet jedenfalls fest mit einem engen Titelkampf.

Stefano D'Aste, Curitiba, Curitiba Circuit

Das Wiechers-Team baut fest auf seine Chancen im Privatier-Titelkampf 2009 Zoom

"Ich denke, die Independents' Trophy wird in diesem Jahr sehr stark umkämpft sein. Mit Fahrern wie Tom Coronel, Félix Porteiro und Franz Engstler sind gleich drei sehr starke Gegner mit uns in der Meisterschaft unterwegs. Dennoch weiß ich um die Stärken von Stefano und bin daher weiterhin sehr zuversichtlich, dass wir in der Meisterschaft mehr als nur ein Wörtchen mitsprechen werden", gab der Teammanager abschließend zu Protokoll.

Auch Schiemann baute nach dem durchwachsenen Saisonauftakt auf Besserung in den kommenden Rennen - hegte allerdings nicht unbedingt große Hoffnungen für das Rennwochenende im mexikanischen Puebla. "Wir hoffen auf ein besseres Abschneiden in Puebla, obwohl wir dort wohl nicht viel erwarten dürfen", meinte Schiemann abschließend. "Puebla liegt den BMW Autos überhaupt nicht..."

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