• 19.11.2007 15:28

Theissen: Macao war die schwierigste Situation

BMW Motorsport Direktor Mario Theissen freut sich über die nicht mehr erwartete Wende in Macao und lobt seinen Weltmeister Andy Priaulx

(Motorsport-Total.com) - Nachdem die Schiffslieferung für das WTCC-Finale in der ehemals portugiesischen Kolonie Macao erst verspätet eintraf, blieb den Teams nur wenig Zeit, um sich auf die anstehenden Trainings vorzubereiten, in denen die Fahrer von BMW Motorsport meist nur das Nachsehen hatten.

Titel-Bild zur News: Mario Theissen

BMW Motorsport Direktor Mario Theissen darf sich über einen weiteren Titel freuen

Vor allem die Fahrer der dieselbefeuerten SEAT Léon TDI - allen voran Yvan Muller - gaben zu Beginn die Pace vor, und selbst BMW Motorsport Direktor Mario Theissen glaubte nicht mehr an den Titel, falls nichts Außergewöhnliches passieren sollte.#w1#

Auch nach dem Qualifying, das Chevrolet-Pilot Alain Menu für sich entschied, schien für BMW der Titel kaum mehr erreichbar. Augusto Farfus retouchierte zwar mit Startplatz vier die traurige Bilanz etwas, Macao-Spezialist Andy Priaulx fand sich allerdings nur auf Platz zwölf wieder. "Es war für uns die schwierigste Situation der Saison, schon bei der Ankunft zu wissen, in einer defensiven Position zu sein, was durch das Qualifying bekräftigt wurde", erklärte Theissen gegenüber 'autosport.com'.

Das vom Deutschen angesprochene Wunder geschah in der letzten Runde des ersten Rennens auf dem Guia Circuit, als der in Führung liegende Muller die Treibstoffpumpe seines SEATs und damit den fast sicher geglaubten Titel verlor.

In derselben Runde erwischte es auch den Schnitzer-Piloten Farfus, der von Gabriele Tarquini in die Begrenzung geschoben wurde, während Yvan Muller verzweifelt versuchte, seinen Léon zu reparieren.

Der achte Startplatz und damit die Pole Position im zweiten Lauf für Priaulx war aus bayerischer Sicht natürlich wichtiger als der Chevrolet-Sieg durch Menu, der durch seinen Erfolg den Aufwärtstrend für Chevrolet fortsetzte, was Robert Huff auf Position drei bestätigte.

Aus stehender Startposition beginnend nutzte Priaulx den Vorteil des Heckantriebs sowie seine Pole Position, um in Führung liegend in die erste Kurve einzubiegen. Er baute seinen Vorsprung kontinuierlich aus und musste sich nur Alfa-Pilot James Thomson erwehren. "In solch knappen Situationen macht Andy den Unterschied aus. Er gibt nie auf", lobte Theissen.

Ungefährdet und lässig fuhr Priaulx seinen dritten Saisonsieg nach Hause und sicherte sich nach dem EM-Titel von 2004 bereits den dritten WM-Titel in Folge. Theissen weiß, wie schwierig es traditionell in Macao ist, und darf sich zusätzlich wieder über den Herstellertitel freuen, den man 2008 wieder nach München holen will.