• 19.11.2007 18:45

Priaulx: Vier Titel müssen etwas bedeuten!

Nach seinem dritten Titelgewinn in Folge blickt WTCC-Champion Andy Priaulx bereits auf 2008, will sich aber erst mit seiner Familie in der Heimat erholen

(Motorsport-Total.com) - Nach seinem dritten Titelgewinn in Folge blickt WTCC-Champion Andy Priaulx bereits auf 2008, will sich aber erst mit seiner Familie in der Heimat erholen: "Dieses Jahr war es schwieriger als die beiden vergangenen. Mit viel Pech kamen wir nach Macao und mussten ein siegfähiges Auto auf die Beine stellen, aber am Ende bin ich nur glücklich und sehr stolz, die vergangenen fünf Jahre immer die Chance auf den Gesamtsieg gehabt zu haben."

Titel-Bild zur News: Andy Priaulx

Andy Priaulx hofft, dass seine WM-Titel endlich mehr Beachtung finden werden

Der smarte Engländer scheute sich nach seinem spektakulären Sieg nicht, Tränen zu zeigen, fiel doch eine große Last von seinen Schultern: "Wir hatten in dieser Saison oft Pech und konnten Rennen auf aussichtsreichen Positionen nicht beenden. Auch in Macao sah es phasenweise nicht gut für uns aus. Ehrlich gesagt hatte ich den Titel innerlich schon aufgegeben, als ich auf Position elf festhing."#w1#

Platz acht im ersten Lauf war der Schlüssel

Wegen dem WTCC-typischen, harten Fahrstil war es Priaulx' Ziel, das erste Rennen auf Platz acht zu beenden und die strategisch wichtige Pole Position für den letzten Lauf zu ergattern. Ein Ausfall hätte seine Titelträume sofort zerstört, was man bei Augusto Farfus und Yvan Muller sehen konnte: "Es war ein komisches Gefühl. Irgendwie habe ich so etwas halbwegs geahnt, in Macao passiert immer was! Ich bin froh, niemanden von der Strecke gerammt zu haben, und glücklich, in einem Einwagenteam so erfolgreich zu sein."

Von Beginn der Saison an zeigte sich, dass es die BMW Teams 2008 nicht mehr so einfach haben würden. Der Vorteil des Heckantriebs beim Start halbierte sich durch die Einführung eines fliegenden Starts im ersten Rennen, und vor allem die drehmomentstarken SEAT Léon TDI waren oft einen Tick schneller, was Priaulx missfällt: "Es scheint Stimmen zu geben, die einen neuen Sieger sehen wollen, was gut für die Meisterschaft ist, aber ich habe immer hart gearbeitet, um hierher zu kommen, und das Team hat Tag und Nacht hart gearbeitet, also verdienen wir alle, zu gewinnen!"

Alle kennen Hamilton, aber wer kennt Priaulx?

Priaulx, der in der Tourenwagenszene bekannt ist wie Sébastien Loeb in der Rallyewelt, sieht seine Zukunft weiterhin bei BMW und will 2008 wieder beide Titel holen. Kritisch betrachtet er die englische Presse und den Hype um Lewis Hamilton: "James Toseland (Superbike-Weltmeister; Anm. d. Red.) war in dieser Saison fantastisch und John McGuiness hat die Isle of Man gewonnen - aber diese Namen hört man kaum. Es hat immer etwas mit der Klasse zu tun, in der man fährt, aber hoffentlich bedeutet es in Großbritannien etwas, vier Titel geholt zu haben."

Für das Jahr 2008 hofft Priaulx auf einen Turbodiesel von BMW ab dem ersten Rennen, um die Lücke schließen zu können. Allerdings biete eine Dieselserie den Fans nicht mehr den spektakulären Sound eines hochdrehenden Vierzylinders, meinte er.