• 06.11.2008 17:54

  • von Stefan Ziegler

SEAT als Vorreiter für Umweltfreundlichkeit

'Make Cars Green' hat sich die FIA unlängst auf die Fahnen geschrieben und die WTCC schloss sich diesem Motto an - SEAT mit Vorbildfunktion

(Motorsport-Total.com) - Der Rennsport ist seit jeher eine experimentelle Werkstatt, wo Ingenieure mit ihren Teams neue Technologien ausprobieren und bis an die Grenze des Machbaren entwickeln können. Auch die Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC entpuppt sich als Technologie-Schmied - auch wenn freilich einige Standardelemente obligatorisch sind. So ist es beispielsweise SEAT gelungen, mit dem TDI-Diesel zu ganz neuen Leistungsufern aufzubrechen. Damit liegen die Iberer voll im Umwelttrend.

Titel-Bild zur News: Tiago Monteiro vor Rickard Rydell

Dank dem TDI-Motor hatte SEAT 2008 die Nase in der WTCC weit vorne...

Die FIA fordert 'Make Cars Green' und alles spurt: Die Formel 1 setzt sukzessive auf umweltfreundlichere Technologien und auch vor der WTCC macht die Kampagne des Automobil-Weltverbandes nicht halt. Das Wettbewerbsumfeld hat die Tourenwagen-WM dabei zu einer Vorbildserie entwickelt, denn dort werden Umweltfreundlichkeit und geringe Kosten groß geschrieben.#w1#

Die WTCC fährt auf bleifreies Einheitsbenzin ab, Katalysatoren sind Pflicht, alternative Spritmischungen kommen zum Einsatz, die Rennen sind kurz und der Lärm hält sich in überschaubaren Grenzen: Mehr als 110 Dezibel ist nicht drin. Das mag Motorsport-Puristen vor den Kopf stoßen, dient aber allem Anschein nach einem höheren Zweck - und SEAT avancierte mit dem Diesel zum Klassenprimus.

Nicht nur, dass die Spanier mit ihrem TDI die Benziner-Konkurrenz 2008 klar im Griff hatten und noch immer haben, ihr Motor ist auch deutlich leiser als die Aggregate der Rivalen um BMW und Chevrolet. Freilich vermissen selbst die WTCC-Fahrer bei den gelben Flitzern ein wohlklingendes Grollen, doch lässt sich der Erfolg des SEAT-Konzepts nicht leugnen. Bei 20 Prozent weniger Spritverbrauch kommt die Dieselfraktion auf ein zuweilen sogar höheres Tempo als die Konkurrenten.

SEAT-Chefingenieur Benoit Bagur erklärt: "Mit dem TDI-Motor des Léons können wir einerseits erfolgreich Motorsport auf höchstem Niveau betreiben und andererseits die Emissionen so gering wie möglich halten. Diese technologische Innovation hat SEAT zur Tourenwagen-WM beigetragen und damit sind wir außerordentlich zufrieden" - kein Wunder, konnte die Truppe um Teamchef Jaime Puig doch vorzeitig den Herstellertitel 2008 einfahren. Und auch die Fahrerkrone wird bei SEAT bleiben.

Was aber ist der Vorteil des SEAT-Konzepts in der WTCC? Sascha Pilz weiß mehr darüber: "Wir arbeiten an der Verbesserung der Bauteile, die künftig auch in Straßenwagen eingesetzt werden könnten. Wir stoßen damit weitaus weniger CO2 aus als Benzinmotoren, weil wir einfach weniger Sprit brauchen. Außerdem belastet unser TDI-Motor mit der jüngsten Filtergeneration die Umwelt zehnmal weniger als ein Standard-Diesel ohne Filter."

So ungeliebt der Dieselmotor also bei den gegnerischen Rennställen zu sein scheint, so froh und stolz ist man in Spanien über das Aggregat, das 2008 die Benziner-Truppe mehr als in Schach halten konnte. Getreu dem FIA-Motto 'Make Cars Green' erweist sich der Motor aus dem Hause SEAT außerdem noch als weniger umweltschädlich als seine Kameraden - somit scheint SEAT 2008 einen Erfolg in vielerlei Hinsicht eingefahren zu haben...