• 29.07.2010 14:41

  • von Stefan Ziegler

Proteam: Brands Hatch war ein Reinfall

Teameigner Valmiro Presenzini ist nicht gerade begeistert von den jüngsten Ereignissen in der WTCC und wünscht sich ein Privatierduell auf Augenhöhe

(Motorsport-Total.com) - Das italienische Proteam war eines der wenigen BMW Privatteams, das in Großbritannien auf die "neue" Variante des BMW 320si setzte, wohingegen die Konkurrenz fast geschlossen zum "alten" Automodell zurückwechselte. Diese Maßnahme wurde nach dem Wochenende unterbunden, doch laut Proteam-Eigner Valmiro Presenzini ist der Schaden beträchtlich - der Wettbewerb sei verzerrt worden.

Titel-Bild zur News: Sergio Hernandez

Sergio Hernández ist Tabellenführer bei den WTCC-Privatfahrern - aber wie lange noch?

"Das Problem ist, dass die beiden Rennen von Brands Hatch dadurch kaputt gemacht wurden, weil man beim Verfassen des Regelwerks etwas übersehen hat", sagt der Italiener gegenüber 'Touring Car Times'. "Die Situation ist nun mehr oder weniger wieder normal, doch in den vergangenen WM-Läufen hatten wir so unsere liebe Not - und das, obwohl wir eine wirklich gute Leistung erbracht haben."#w1#


Fotos: Proteam, WTCC in Brands Hatch


"Sergio kam bei seinen besten Rundenzeiten sehr nahe an die Werte von Augusto heran", erläutert Presenzini und fügt hinzu: "In Brands Hatch haben sich die Leute in der Boxengasse viel mehr damit beschäftigt, in irgendwelchen Papieren zu blättern, als das Renngeschehen auf der Strecke zu verfolgen. Das ist natürlich schlecht für den Sport", meint der langjährige WTCC-Teameigner.

Presenzini würde befürworten, könnten alle BMW Privatiers mit den gleichen Voraussetzungen an den Start gehen. "Deswegen bin ich aber nicht verbittert", betont der Italiener. "Ich sage nur, dass wir wohl niemals erfahren werden, wie sich die Dinge entwickelt hätten, wenn wir alle mit dem gleichen Gewicht hätten antreten können. Uns wurde aber gesagt, dass wir nicht zurückwechseln dürften."

Colin Turkington (eBay Motors) trat indes mit seinem "alten" BMW 320si an und eroberte nicht zuletzt deswegen satte 56 Privatierpunkte auf einen Schlag. Diese Ausbeute ist Presenzini natürlich ein Dorn im Auge: "Ich respektiere Turkington und halte ihn für einen großartigen Fahrer. Wir wären allerdings liebend gerne mit den gleichen Waffen und mit dem gleichen Gewicht gegen ihn angetreten."