• 30.07.2010 01:06

  • von Stefan Ziegler

Rennfahren auf britisch: Das Lenkrad links oder rechts?

In Großbritannien fährt man links und der Fahrer sitzt rechts: Was die britischen Piloten der WTCC über die Position des Lenkrads im Rennauto denken

(Motorsport-Total.com) - Für die meisten Europäer ist es eine große Umstellung, wenn sie sich zum ersten Mal in den Straßenverkehr in Großbritannien einfädeln. Im Gegensatz zum Festland gilt dort nämlich Linksverkehr, was freilich auch Auswirkungen auf die Gestaltung der Automobile hat. Umgekehrt müssen sich die britischen Rennfahrer mit "kontinentalen" Rennwagen auseinander setzen.

Titel-Bild zur News: Andy Priaulx

Links sitzt der Fahrer, rechts ist frei: Andy Priaulx in seinem "europäischen" Cockpit

Die Fahrzeuge der WTCC orientieren sich nämlich allesamt am europäischen Vorbild und werden vom linken Vordersitz aus pilotiert. Müssen sich die britischen WM-Fahrer an einem Wochenende also immer von Neuem eingewöhnen? Nicht ganz, wie Andy Priaulx (BMW Team RBM) gegenüber 'Motorsport-Total.com' betont: "Du musst dich einfach an das jeweilige Auto anpassen."#w1#

Links oder rechts? "Man passt sich an"

"Das geht recht schnell, ansonsten würdest du den Job nicht bekommen. Das stellt mich überhaupt nicht vor Probleme", gibt der dreimalige Tourenwagen-Weltmeister zu Protokoll und nennt sein Rezept für einen optimalen Wochenend-Einstieg: "Du darfst nicht zu verbissen rangehen, sondern solltest dich entspannt einfinden. Lass das Auto einfach dahinfließen", hält der langjährige BMW Pilot fest.

Harry Vaulkhard (Bamboo Engineering) fühlt sich ebenfalls wohl in seinem Rennwagen, auch wenn das Lenkrad eigentlich auf der "falschen" Seite angebracht ist - oder doch nicht? "Mein erstes Auto war ein VW-Bus, den ich in Deutschland gekauft habe", so der Chevrolet-Fahrer bei 'Motorsport-Total.com'. "Dieses Auto hatte das Lenkrad links. Das ist ungewohnt, doch man passt sich an."

"Wenn ich genau überlege, habe ich wahrscheinlich mehr derartige Fahrzeuge bewegt", fährt der Brite fort. "Für mich stellt das jedenfalls kein Problem dar, denn die meisten Rennautos haben das Lenkrad auf der linken Seite. Daran gewöhnst du dich im Verlauf deiner Karriere", sagt Vaulkhard. Und was ist besser für die Rennstrecke, Harry? "Darüber müssen sich die Autoingenieure Gedanken machen."¿pbvin|0|2957|wtcc|0|1pb¿

Engstler und der abenteuerliche Weg zur Strecke

"Auf manchen Strecken wäre es wohl so besser, auf anderen Kursen andersherum. Wahrscheinlich gibt es da keinen Unterschied. Ich denke, es kommt ganz auf die jeweiligen Wünsche des Fahrers an", erklärt Vaulkhard am Rande des WM-Events von Brands Hatch. Der einzige deutsche Pilot im Starterfeld der Tourenwagen-WM, Franz Engstler (Engstler), hat dort jedenfalls immer seinen Spaß.

Das beginnt meist schon auf der Anreise, wie der 49-Jährige in seiner Kolumne bei 'Auto Bild motorsport' (Jetzt abonnieren!) erläutert: "Der Linksverkehr versetzt mir einige Adrenalinstöße", verrät Engstler. "Vor allem an Kreuzungen muss ich immer wieder aufpassen. Letztendlich schaffe ich es aber trotzdem jedes Mal, heil an die Rennstrecke zu gelangen. In England ist aber halt vieles anders."

Nicht nur in Bezug auf die Fahrzeuge, wie der Allgäuer zu berichten weiß - auch an der Rennstrecke selbst ist die Atmosphäre eine vollkommen andere. "Diese koste ich immer voll aus", meint Engstler. "Die Leute interessieren sich dort einfach mehr für den Motorsport als in Deutschland. Es kommen sehr viele Fans an den Kurs und die bringen eine derartige Begeisterung mit, die einfach ansteckt."

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