• 16.06.2010 13:37

  • von Stefan Ziegler

Hintergrund: Ein WTCC-Event mit Yokohama

Als alleiniger Ausrüster der Tourenwagen-WM zeichnet Yokohama für die Bereifung der Fahrzeuge verantwortlich - Ein Blick hinter die Pneukulissen

(Motorsport-Total.com) - Bereits seit 2006 vertraut die WTCC auf Rennreifen aus dem Hause Yokohama - und das japanische Unternehmen ist seither stets bemüht, den Fahrern und ihren Teams ein hervorragendes Produkt zur Verfügung zu stellen. Speziell in der Tourenwagen-WM ist das kein einfaches Unterfangen, denn in dieser Serie starten Fahrzeuge mit unterschiedlichen Anforderungen an die Yokohama-Pneus.

Titel-Bild zur News: Yokohama-Reifen

Die Tourenwagen-WM ist seit 2006 auf Rennreifen von Yokohama unterwegs

Während der BMW 320si aufgrund seines Heckantriebes vor allem die Hinterreifen beansprucht, zählen der Chevrolet Cruze LT, der Chevrolet Lacetti sowie der SEAT León TDI zu den Fronttrieblern und haben entsprechend andere Bedürfnisse. Sämtliche Wünsche unter einen optimalen Leistungshut zu bringen, scheint schier unmöglich zu sein - Yokohama ist es bislang allerdings prima gelungen.#w1#

Ein Wochenende beginnt schon am Donnerstag

Und dabei soll es auch bleiben, weshalb sich die Ingenieure und Techniker des offiziellen Reifenlieferanten der WTCC auch vor Ort mächtig ins Zeug legen, um die Qualität ihrer Produkte zu überprüfen und um den Teams mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Wie genau ein Wochenende aus der Sicht von Yokohama abläuft, erklärt Technical Consultant Ian Beveridge vor dem Zolder-Event.

"Während eines typischen Rennwochenendes fahren mein Team und ich spätestens um 8 Uhr an die Strecke und arbeiten meistens bis 19 Uhr. Donnerstags vor einem Rennen inspizieren wir den Kurs, machen Aufzeichnungen über das Gripniveau und vergleichen diese Daten mit den Informationen aus dem Vorjahr. Diese können variieren - je nachdem, ob es geregnet hat oder ob der Winter frostig war."

"Während eines Rennwochenendes fahren mein Team und ich um 8 Uhr an die Strecke." Ian Beveridge

"In Zolder fällt diese Maßnahme allerdings flach, weil dieser Event 2010 neu zum Rennkalender der WTCC hinzu stößt", gibt Beveridge zu Protokoll und fügt hinzu: "Wir müssen also von Null anfangen und alle Daten sammeln, die während des Wochenendes relevant für uns sein könnten. Wir gehen daher die gesamte Strecke ab und halten Ausschau nach möglichen Gefahrenherden."¿pbvin|64|2710|reifen|0|1pb¿

Yokohama empfiehlt einige Einstellungen

"Das können Bodenwellen sein oder, wenn wir auf einem Stadtkurs sind, auch Gullydeckel. Darüber hinaus sehen wir uns die Kerbs genau an sowie die Beschaffenheit der Steinchen in den Kiesbetten eines normalen Rundkurses. Anhand dieser Informationen können wir die Teams mit einigen Hinweisen versorgen, was sie in Bezug auf die Reifen vom jeweiligen Event erwarten können."

Nach der ausführlichen Inspektion der Rennbahn präsentiert Yokohama den Rennställen einige Vorschläge für Reifendruck und Sturz, die sich an den jeweiligen Bedingungen des Kurses orientieren. Dabei muss es aber nicht bleiben, wie Beveridge erklärt: "Oftmals kommen die Teams auf uns zu und fragen nach Tipps und Ratschlägen." Auch diese Hilfestellung geben die Yokohama-Ingenieure gerne.

"Oftmals kommen die Teams auf uns zu und fragen nach Tipps und Ratschlägen." Ian Beveridge

"Die Teams wollen wissen, wie aggressiv sie bei ihrem Setup zu Werke gehen können, ohne die Reifen negativ zu beeinflussen. Unser Job ist es dann, sie darüber in Kenntnis zu setzen, wie viel Sturz sie fahren können, ohne die Reifen zu hart ranzunehmen", hält Beveridge fest und kommt auf den üblichen Wochenendablauf zu sprechen - Yokohama ist zwei Tage lang intensiv gefordert.

Viele Daten für die Weiterentwicklung

"Bei zwei Freien Trainings und einer Qualifikation müssen wir am Samstag ständig zur Verfügung stehen, sollten während dieser Sessions einige Fragezeichen bei Fahrern und Teams entstehen. Zudem bleiben die Autos nach dem Zeittraining im Parc Fermé, weshalb wir bis zum Ende dieses Zustandes vor Ort bleiben müssen, um noch einige Anfragen in letzter Minute zu beantworten."

"Die Sonntage sind etwas einfacher für uns", meint Beveridge. "Sollten sich die Bedingungen über Nacht verändert haben, dann können wir passend zum jeweiligen Wetter einige Reifenvorschläge abgeben" - dann sind die Teams auf sich alleine gestellt und Yokohama nimmt erneut die Rolle des Beobachters ein. Ein Rennwochenende gibt schließlich Aufschluss über viele Entwicklungen.

"Während des gesamten Tages tragen wir die Reifendaten der Teams zusammen." Ian Beveridge

Diese gilt es ausführlich zu dokumentieren und anschließend auszuwerten, wie Beveridge erläutert. "Während des gesamten Tages tragen wir die Reifendaten der Teams zusammen und haben auch ein Auge auf den Verschleiß. So ein WTCC-Wochenende ist lang, doch wenn wir die Strecke verlassen, haben wir genug Informationen gesammelt, um unsere Yokohama-Produkte zu verbessern."

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