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Priaulx-Kolumne: Pleiten, Pech und Pannen in Curitiba
Andy Priaulx in seiner Kolumne über die ereignisreichen Tage in Brasilien und die beiden schwierigen Sprintrennen auf dem Kurs in Curitiba
Liebe Leser von 'Motorsport-Total.com',

© xpb.cc
Andy Priaulx kam zum Saisonauftakt nicht über einen siebten Platz in Lauf 1 hinaus
zwei Rennen sind absolviert, weitere 22 werden noch folgen. Ich mag mich nach den beiden ersten WM-Läufen der WTCC-Saison nicht in der Position befinden, die ich haben wollte - aber die Dinge hätten auch weitaus schlechter laufen können.
Ich hatte einige Hürden zu überwinden, denn zunächst ist mein Ingenieur Sam nicht rechtzeitig in Brasilien angekommen. Aufgrund von schlechtem Wetter ist sein Flugzeug nach Porto umgeleitet worden. Leider war er somit für die dortigen Rennen im Juli einige Monate zu früh dran. Abgesehen davon hat mir mein Dateningenieur Peter geholfen, bis Sam nach dem ersten Freien Training endlich an der Strecke auftauchte.#w1#
Schon die Qualifikation hätte viel besser laufen können. Wir haben die 20-minütige erste Teilsession des neuen Formats gemeistert und ich hatte den Eindruck, dass wir es ins Mittelfeld der Top 10 schaffen könnten. Wir hatten uns dafür eine Strategie zurrecht gelegt, die aber leider nicht aufgegangen ist. So standen wir schließlich am falschen Ende der Top 10.
Ich werfe bekanntlich niemals das Handtuch, zumal der Wagen richtig gut funktioniert hat. Ich war daher sehr zuversichtlich, einige gute Punkte holen zu können. Mein Optimismus hielt sich bis zur ersten Kurve nach dem fliegenden Start, als mein Markenkollege Jörg Müller vor meinem Bug auftauchte und mir den rechten Kotflügel demolierte. Das ist aber nicht sein Fehler gewesen, denn auch er war zuvor von einem anderen Wagen torpediert worden. Ihn ereilte letztendlich sogar ein noch viel härteres Schicksal als mich. Ich konnte wenigstens weiterfahren, obwohl ein Reifen beschädigt war und im weiteren Rennverlauf sukzessive an Luft verlor.

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Andy Priaulx kämpfte in Curitiba mit stumpfen Waffen und diversen Schäden Zoom
Als Neunter kam ich schließlich über die Linie. Weil Tiago Monteiro und Nicola Larini nach dem Rennen wegen regelwidrigen Überholens mit einer 30-Sekunden-Strafe belegt wurden, rückte ich nachträglich noch auf den siebten Platz vor und stand dementsprechend im zweiten Lauf in Startreihe eins. Wie ihr Euch sicherlich vorstellen könnt, habe ich mir schon vor Freude die Hände gerieben. Doch dann kamen die Regenschauer.
Wir hatten die dunklen Wolken schon eine ganze Weile beobachtet. Dass der Regen schließlich kam, war also nicht weiter überraschend. Überrascht war ich hingegen davon, wie schlecht sich mein Fahrzeug plötzlich anfühlte. Ich bin rasch zurückgefallen und wurde ein Opfer der SEAT-Autos. Mein Wagen wollte weder einlenken noch verlangsamen. Das war ein großes Drama, denn ich konnte lediglich versuchen, mich auf der Strecke zu halten. Meine Position konnte ich quasi nicht verteidigen. Es war sehr schade, dass ich nicht mehr als Rang neun zuwege brachte.
Jetzt geht es für mich erst einmal nach Hause. Ich hoffe sehr, dass wir eine Nachlese abhalten und herausfinden können, warum mein im Trockenen so großartiger Wagen im Nassen so unglaublich schlecht war.
Ihr

