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Priaulx-Kolumne: Großer Jubel beim Heimrennen
BMW Fahrer Andy Priaulx schreibt in seiner Kolumne bei 'Motorsport-Total.com' über seinen Sieg im zweiten Zolder-Rennen und die Emotionen in Belgien
Liebe Leser von 'Motorsport-Total.com',

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Freude pur: Bart Mampaey und ich hatten wirklich viel Spaß auf dem Zolder-Podium
jeder, der die Rennen von Zolder verfolgt hat, dürfte einige überaus glückliche Gesichter gesehen haben. Doch nicht nur ich habe nach dem zweiten Rennen gegrinst wie ein Honigkuchenpferd, sondern auch mein Teamchef Bart Mampaey. Für ihn war es ein besonderer Event, weil Zolder sein Heimrennen ist. Das BMW Team RBM ist im belgischen Mechelen beheimatet.
Die Fans haben unser Team ganz hervorragend unterstützt. Vielen Dank dafür, denn das hat uns zu diesem fantastischen Ergebnis geführt! Wenn mir allerdings jemand nach der Qualifikation gesagt hätte, wie dieses Wochenende für uns enden würde, ich wäre wohl aus allen Wolken gefallen. Unser Qualifying war nicht gerade das Gelbe vom Ei, denn in der zweiten Session lief es nicht gut für uns.#w1#
In der kurzen Pause zwischen Q1 und Q2 mussten wir noch Arbeiten am Auto vornehmen. Die Jungs haben wirklich Vollgas gegeben, doch der Regen war schneller. Als wir auf die Strecke gingen, war die Linie schon nicht mehr trocken und wir belegten nur die Plätze neun und zehn.

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In der Qualifikation fing es plötzlich an zu regnen - und das war nicht so gut für uns... Zoom
Wir waren natürlich enttäuscht von diesem Ergebnis. Schuld daran hatte niemand - wir wurden einfach das Opfer dieser speziellen Umstände. Dass ich in Q1 als eines der letzten Autos über die Linie gekommen war, half uns da logischerweise ebenfalls nicht. Denn so wurde die Zeit, um am Wagen zu arbeiten, zusätzlich verkürzt. Wir steckten den Kopf aber nicht in den Sand und waren schon im Warmup am Sonntag wieder die Schnellsten.
Das hob meine Stimmung gewaltig, weil mir klar war, dass wir im Rennen konkurrenzfähig sein würden. Beim fliegenden Start zum ersten Lauf ging es dann wie immer drunter und drüber. Auf den ersten Metern verlor ich eine Position. Ich wollte mich einfach aus allen Scharmützeln heraushalten und keinen folgenschweren Unfall riskieren. So machte ich mich umgehend an die Verfolgung meiner Vorderleute.
Es war ein sehr hartes Rennen. Dank zweier geglückter Überholmanöver konnte ich Boden gutmachen und den wichtigen achten Platz erobern, der die Pole-Position für Lauf zwei bedeutet. Zum Glück hatten wir dann einen stehenden Start! Diese Variante liegt meinem BMW deutlich besser. Ich kam gut von der Linie weg, während die Jungs hinter mir Norbert Michelisz ausweichen mussten.

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Im zweiten Rennen von Zolder bot ich meinen Rivalen nur diese Perspektive! Zoom
Ich hatte aber keine Zeit, um es mir vorne gemütlich zu machen: In meinem Rückspiegel machte sich sofort der Chevrolet von Rob Huff breit, dem wiederum der SEAT von Tiago Monteiro im Nacken saß. Ein Fehler von mir und womöglich wären beide an mir vorbei gegangen. Daher war ich erpicht darauf, mir nicht den kleinsten Ausrutscher zu erlauben. Das gelang prima. Während der 13 Rennrunden konnte ich meinen Vorsprung auf eine Sekunde ausbauen.
Das war kein riesiger Abstand, aber genug, um zu siegen. Und ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich mich gefreut habe, als ich im Parc Fermé aus dem Auto kletterte und dort meine Familie sah! Als ich meine Frau Jo und meine Kinder Sebastian und Daniella umarmte, war ich ein sehr stolzer Vater. Es war klasse, dieses Rennen zu gewinnen - vor den Augen der zahlreichen Fans und im Beisein meines Chefs, BMW Motorsport Direktor Mario Theissen.
Er hat mich ebenfalls beglückwünscht, bevor er Bart und mich zur Siegerehrung von Zolder schickte, wo wir unsere Trophäen entgegen nehmen durften. Wir hatten sehr viel Spaß dabei, uns gegenseitig mit Champagner abzuduschen. Das dicke Grinsen in Barts Gesicht zu sehen, war einfach spitze!
Euer

