• 21.07.2010 21:34

  • von Stefan Ziegler

O'Young: "Ich möchte möglichst viel lernen"

Bamboo-Fahrer Darryl O'Young im Interview mit 'Motorsport-Total.com' über seinen Einstand in der WTCC und die Faszination an der Tourenwagen-WM

(Motorsport-Total.com) - Das britische Team Bamboo Engineering stieß zum Saisonbeginn 2010 zur WTCC - und mit diesem Rennstall gab auch Darryl O'Young sein WM-Debüt. Der chinesische Rennfahrer verfügt über reichlich Erfahrung im Sportwagen-Bereich, ist allerdings ein Neuling bei den Tourenwagen. Umso erfreulicher, dass es dem 30-Jährigen auf Anhieb gelang, in der hart umkämpften WTCC zu bestehen. Im Interview mit 'Motorsport-Total.com' spricht O'Young über seine ersten Rennen und seine Saisonziele.

Titel-Bild zur News: Darryl O'Young

Darryl O'Young ist der erste chinesische Stammfahrer der WTCC - und sehr schnell

Frage: "Darryl, du bist 2010 mit Bamboo Engineering in die WTCC eingestiegen und bringst auf Anhieb eine richtig gute Leistung..."
Darryl O'Young: "Danke für die Blumen! Das Team ist einfach spitze. Die Jungs und Mädels machen einen richtig guten Job. Ich selbst komme eigentlich aus dem GT-Sport und das Team hat mich sehr beim Übergang in den Tourenwagen-Sport geholfen. Das Auto war schon bei unserem ersten Auftritt in Brasilien unheimlich fahrbar. Ich konnte mich sehr schnell eingewöhnen und fühle mich überaus wohl im Fahrzeug."#w1#

Der Simulator hilft bei der Eingewöhnung

Frage: "Du bist schon in vielen Rennwagen unterwegs gewesen. Zuletzt hauptsächlich mit Porsche-Autos, richtig?"
O'Young: "Das stimmt. Ich bin sechs Jahre lang im Carrera-Cup und im Supercup unterwegs gewesen. In der FIA-GT-Serie war ich ebenso am Start wie in der Le-Mans-Series (LMS). Der Lacetti war da doch eine recht große Veränderung für mich."

"Ich hoffe darauf, in den kommenden Jahren zu einem Herstellerteam zu stoßen." Darryl O'Young

"Ich lerne daher noch immer dazu, wenn ich damit auf die Strecke gehe. Ich verstehe das Auto besser und sammle neue Eindrücke. Darum geht es in dieser Saison in erster Linie. Ich möchte bei den Privatiers möglichst viel lernen und hoffe darauf, in den kommenden Jahren zu einem Herstellerteam zu stoßen."

Frage: "Du hast gerade deine Lernphase angesprochen. Inwiefern hilft dir dabei der Simulator deines Teams?"
O'Young: "Der Simulator ist eine große Hilfe. Es ist uns gelungen, den Lacetti im Simulator umzusetzen. Das Feedback ist nun sehr vergleichbar. Vor Curitiba und Marrakesch habe ich viel Zeit im Simulator verbracht, um mich an die Strecken zu gewöhnen. Bei Monza und Zolder musste ich nicht viel Trainingszeit aufwenden, denn diese Strecken kannte ich bereits."

"Zudem ist der Simulator natürlich in Großbritannien aufgebaut - und das liegt nicht immer auf meiner Reiseroute. Vor einem Rennen ist es jedenfalls eine große Hilfe im Hinblick auf das Setup, die Getriebeübersetzung und solche Dinge. Der Simulator kommt der Realität überaus nahe. Wir können unsere Erkenntnisse auf den Lacetti und die echte Rennstrecke übertragen. Das fühlt sich wirklich prima an."

Der Lerneffekt steht im Vordergrund

Frage: "Wie gefällt dir die Tourenwagen-WM? Was fasziniert dich an dieser Serie?"
O'Young: "Es ist eine großartige Rennserie. Die Fahrer sind alle sehr konkurrenzfähig und auch sehr schnell. Wir haben eine tolle Atmosphäre im Fahrerlager. Das gesamte Umfeld ist sehr freundlich und es stimmt einfach alles."

"Ich hatte es immer darauf abgesehen, eines Tages in der Tourenwagen-WM zu fahren." Darryl O'Young

"Die Serie zieht einige Fans an und ich habe hier wirklich sehr viel Spaß. Ich habe die WTCC über viele Jahre hinweg in Macao verfolgt, weil ich dort stets mit dem Porsche-Cup am Start war. Ich hatte es immer darauf abgesehen, eines Tages in der Tourenwagen-WM zu fahren. Ich freue mich außerordentlich, dass es nun geklappt hat."

Frage: "Was hast du dir für deine erste Saison vorgenommen? Wie lauten deine Ziele?"
O'Young: "Für uns geht es einzig und alleine um die Privatierwertung. Wir hatten bislang eine sehr gute Geschwindigkeit und mittlerweile konnten wir auch die ersten Erfolge einstreichen. Das ist natürlich klasse. Ich lerne viel in dieser Meisterschaft."

"Eine Lektion ist: Du musst die Rennen beenden. Vor allem das erste, denn sonst ist auch der zweite Lauf nicht gerade glorreich. Im Prinzip musst du halt die erste Runde überstehen, denn die Jungs drücken alle mächtig auf die Tube. Du solltest einen Kompromiss finden zwischen aggressivem Fahren und Vorsicht."

Bamboo Engineering hat noch viel Potenzial

Frage: "Bist du überrascht davon, dass Bamboo Engineering derart gut unterwegs ist?"
O'Young: "Nein. Wir hatten schon vermutet, dass unser Auto sehr gut in diese Meisterschaft passen würde. Wir bekommen auch eine tolle Unterstützung von Chevrolet und haben hohe Erwartungen an dieses Fahrzeug und auch an das Team."

"Wir müssen diesen Schwung möglichst beibehalten und weiter fleißig Punkte sammeln." Darryl O'Young

"Anfangs waren wir überaus zufrieden mit einem zweiten Rang, nun setzt allmählich Enttäuschung ein, wenn wir nicht auf die Pole-Position fahren. Wir müssen diesen Schwung möglichst beibehalten und weiter fleißig Punkte sammeln. Am wichtigsten ist aber: die Zielflagge sehen und die Rennen unbeschadet und ohne Zwischenfälle beenden. Die Rennen sind sehr umkämpft, daher ist das Pflicht."

Frage: "Das Fahrerlager ist begeistert von Bamboo Engineering. Ihr werdet an allen Ecken und Enden gelobt. Wie fühlt sich das an?"
O'Young: "Wir sind ein junges Team. Bamboo Engineering bestreitet gerade einmal seine zweite Saison im Tourenwagen-Sport. Die Mannschaft entwickelt sich von Rennen zu Rennen und wir alle werden immer besser."

"Ich würde sagen: Von uns wird man noch einiges hören! Wir möchten uns einfach weiterhin steigern und auch einmal in den Top 10 vorstellig werden. In Zolder ist uns das zum Beispiel in den Trainings sehr gut gelungen. Wir geben wirklich alles."

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