• 26.10.2008 02:51

  • von Stefan Ziegler

Okayama: Die Ausgangslage vor den Rennen

Fünf Bestzeiten in fünf Trainingseinheiten: BMW geht als Favorit in die beiden Sprintrennen in Japan - Augusto Farfus bislang überragend

(Motorsport-Total.com) - Alle Trainingssessions auf dem 'Okayama International Circuit' sind absolviert und die Teams der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC bereiten sich auf die beiden WM-Läufe in Japan vor. Bisher wussten vor allem die BMW Piloten um Augusto Farfus und Jörg Müller zu überzeugen, doch unmittelbar am Renntag änderte sich obendrein noch das Wetter. Mit Andy Priaulx hatte wiederum ein Fahrer der Münchener im Warmup die Nase vorn - die Ausgangslage der Rennställe vor den beiden WTCC-Läufen.

Titel-Bild zur News: Gridgirls in Okayama

Diese Damen sind schon sehr gespannt darauf, wer sich den Sieg in Japan holt...

Wetter
War es zu Beginn des Rennwochenendes im japanischen Bergland herbstlich trocken, so kam über Nacht der Regen und machte die ohnehin rutschige Strecke noch deutlich schwieriger für die Piloten. Schon während der Trainingssessions hatten die WTCC-Fahrer über mangelnden Grip geklagt, diese Situation dürfte sich für die beiden Sprintrennen noch verschärft haben. Wahrscheinlich finden beide Läufe auf nasser Rennstrecke statt, möglicherweise sorgen weitere Regengüsse für zusätzliche Spannung.#w1#

BMW
Jörg Müller und vor allem Augusto Farfus stellten bislang das Maß aller Dinge in Japan dar, denn die beiden BMW Team Germany Piloten sicherten sich nicht nur die komplette erste Startreihe, sondern waren auch in allen Trainings topp. Weltmeister Andy Priaulx hielt sich zumeist nur im Mittelfeld auf, konnte aber auf nasser Piste ganz nach vorne fahren. Félix Porteiro und Alessandro Zanardi vom BMW Team Italy-Spain scheinen in Okayama nicht ganz so gut zurrecht zu kommen - insgesamt gesehen dürfte sich BMW allerdings in der Favoritenrolle befinden.

Chevrolet
Wirklich glänzen konnte dir Truppe um Rob Huff, Alain Menu, Nicola Larini und Neuzugang Manabu Orido bislang nicht. Einzig Huff und Menu ist es in den bisherigen Sessions gelungen, ein paar Mal in die Spitzengruppe zu fahren, Larini enttäuschte dagegen deutlich und blieb hinter den Erwartungen zurück. Der Italiener ist der einzige WTCC-Fahrer, der den Kurs schon aus seiner Formel-1-Zeit kennt. Lokalmatador Manabu Orido schlug sich bislang achtbar - Chevrolet ist ein Kandidat auf Punkte.

Honda
Die Euphorie von Imola scheint verflogen, dennoch konnten James Thompson und N.Technology auch in Okayama wieder ein Ausrufezeichen setzen und im Warmup P3 belegen. Vielleicht ist auf nasser Strecke etwas drin für die Honda-Truppe - wobei allerdings wohl ausschließlich mit Thompson zu rechnen ist. Dessen japanischer Teamkollege Yukinori Taniguchi bemüht sich zwar nach Leibeskräften, kann den Accord Euro R aber nicht so schnell bewegen wie sein Teamkollege - N.Technology ist bestenfalls Außenseiter.


Fotos: WTCC in Okayama


SEAT
BMW hat zwar die komplette erste Startreihe belegt, dennoch befinden sich vier von fünf TDI-Piloten innerhalb der Top 10. Tiago Monteiro erbt den dritten Startplatz von Gabriele Tarquini, der bis auf P8 zurückgestuft wurde. Gemeinsam mit Rickard Rydell auf P5 bildet Monteiro also die SEAT-Speerspitze in Lauf eins, mit guten Chancen auf das Podium und vielleicht auch den Sieg. Tarquini und Yvan Muller müssen Schadensbegrenzung betreiben und spekulieren möglicherweise auf Lauf zwei, Jordi Gené scheint bereits in der Qualifikation verwachst zu haben.

Independent's Trophy
Wir schon über die gesamte Saison hinweg, so werden die beiden Proteam-Fahrer Stefano D'Aste und Sergio Hernández wohl den Privatier-Sieg in Okayama untereinander ausfahren. Lokalmatador Takayuki Aoki überraschte gestern mit hervorragenden Zeiten und könnte sich als die große Independent-Sensation des Rennwochenendes erweisen. Der deutsche Privatier Franz Engstler hat gute Chancen auf ein weiteres Podium, Rookie Norbert Michelisz könnte ebenfalls überraschen.