• 25.10.2008 03:36

  • von Stefan Ziegler

1. Freies Training: Farfus dominiert nach Belieben

Im ersten Freien Training der Tourenwagen-WM in Okayama behielt BMW Fahrer Augusto Farfus deutlich die Oberhand - vier Marken in den Top 5

(Motorsport-Total.com) - Nachdem die 30 Piloten der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC schon am Freitag mit einer Testsession ins Wochenende gestartet waren, folgte am Samstag die übliche Prozedur der Freien Trainingssitzungen. Bei erneut bewölktem Himmel, aber trockenen Bedingungen stand die erste Session um 9.30 Uhr Ortszeit (2.30 Uhr MESZ) deutlich im Zeichen von BMW Pilot Augusto Farfus, der wie schon Tags zuvor die Bestzeit markierte. In 1:37.260 Minuten war der Brasilianer absolute Spitze.

Titel-Bild zur News: Augusto Farfus

In Japan bislang eine Klasse für sich: BMW Pilot Augusto Farfus fuhr Bestzeit

Pünktlich zum Auftakt der 30-minütigen Session setzte sich das Feld in Bewegung und ging auf die ersten schnellen Runden - einzig die beiden Ladas von Jaap van Lagen und Viktor Shapovalov sollten nicht so recht in Gang kommen und registrierten während des ersten Freien Trainings keine fliegende Runde: Ihnen flogen schon in Runde eins die Motorhauben davon! Das störte das SEAT-Trio um Tiago Monteiro, Rickard Rydell und Jordi Gené nicht wirklich, die in dieser Reihenfolge den Trainingstag eröffneten.#w1#

Farfus mit früher Bestzeit

Rydell drehte prompt in 1:38.192 Minuten eine erste Richtzeit, die aber kaum eine Minute später von dem Mann unterboten werden sollte, der auch schon gestern das Maß aller Dinge gewesen war: Augusto Farfus im BMW 320si. Während Andrei Romanov (BMW) und SEAT-Gaststarter Norbert Michelisz zeitgleich über die Linie kamen und Tom Coronel (SEAT) nur schleppend in Fahrt kam, landete Farfus in 1:37.540 Minuten einen Paukenschlag.

Mit der bislang schnellsten Runde des gesamten Wochenendes ging der Brasilianer deutlich in Führung, einzig Teamkollege Jörg Müller konnte mit 1:38.001 Minuten das Tempo Farfus' mitgehen. Ebenfalls stark präsentierte sich zu Beginn der Session das Proteam-Duo Sergio Hernández und Stefano D'Aste, das wie schon in der Testeinheit gleich mit schnellen Zeiten überzeugen konnte. Mitprivatier Franz Engstler rangierte in 1:38.663 Minuten auf dem zwischenzeitlichen neunten Rang.


Fotos: WTCC in Okayama


Nachdem sieben Minuten ins japanische Bergland gegangen waren, hob Farfus zu einer weiteren Topleistung an und setzte eine abschließende Duftmarke. An seinen 1:37.260 Minuten sollte sich schließlich das gesamte Feld die Tourenwagen-Zähne ausbeißen. Damit setzte sich der Südamerikaner in BMW Diensten mit über sieben Zehnteln Vorsprung weiter von seinen Verfolgern ab. Jetzt schien allerdings auch die Konkurrenz aufzuwachen.

Die beiden WM-Anwärter Gabriele Tarquini und Yvan Muller registrierten ihre schnellen Runden im Doppelpack und waren im Ziel nur durch einen Wimpernschlag voneinander getrennt. Während Tarquini in 1:38.362 Minuten um die 3,703 Kilometer lange Schleife herumraste, brauchte WM-Spitzenreiter Muller 0,012 Sekunden mehr für einen Umlauf. Außenseiter Rob Huff (Chevrolet) brachte es indes auf eine Rundenzeit von 1:38.276 Minuten und den zwischenzeitlichen dritten Rang.

Doppelerfolg für das BMW Team Germany

Nach gut der Hälfte der Session hatte sich der erste Trainingsstaub schon wieder gelegt und die Akteure steuerten nacheinander die Boxengasse an, um gemeinsam mit ihren Ingenieuren am Setup der Wagen zu tüfteln. Große Zeitenverbesserungen gab es im Anschluss allerdings kaum, nur einige wenige Piloten konnten entscheidend an Boden gutmachen. Darunter Lokalmatador Takayuki Aoki (BMW), der an diesem Wochenende erneut für Wiechers ins Privatier-Lenkrad greift.

Der Japaner holte sich in 1:38.599 Minuten nicht nur die zweitschnellste Zeit in der Independent's Trophy sondern belegte mit Rang zwölf abschließend sogar den Spitzenplatz unter den einheimischen Piloten. Honda-Pilot James Thompson war schließlich der Letzte, der noch einen Sprung im Klassement machen konnte: Der Brite verbesserte sich vier Minuten vor Ende der Session auf den dritten Platz. Die Uhren zeigten 1:38.040 Minuten für den N.Technology-Fahrer an.

Nach 30 Trainingsminuten war Schluss und das BMW Team Germany konnte einen deutlichen Punktsieg für sich verbuchen. Augusto Farfus belegte souverän den ersten Platz im ersten Freien Training, Teamkollege Jörg Müller (+ 0,741 Sekunden) sicherte sich Rang zwei. James Thompson (+ 0,780) wurde im Honda Dritter vor Rickard Rydell (SEAT, + 0,932) und Rob Huff (Chevrolet, + 1,016). Somit waren vier Marken unter den Top 5 vertreten - eine beeindruckende Bilanz für die WTCC.

Sergio Hernández schnellster Privatier

Sergio Hernández (BMW, + 1,073) wurde hervorragender Sechster, Gabriele Tarquini (SEAT, + 1,102) und Yvan Muller (SEAT, + 1,114) komplettierten die Top 8. Titelverteidiger Andy Priaulx (BMW, + 1,138) landete abschließend auf P9, vor dem zweiten Chevrolet mit Alain Menu (+ 1,175). Alessandro Zanardi (BMW, + 1,293) und Takayuki Aoki (BMW, + 1,339) beschlossen das schnellste Dutzend des ersten Freien Trainings auf dem 'Okayama International Circuit'.

In der Privatierrangliste fuhr Stefano D'Aste (+ 1,346) hinter Hernández und Aoki auf den dritten Rang, der Deutsche Franz Engstler klassierte sich mit 1,403 Sekunden Rückstand auf der ausgezeichneten vierten Position bei den Independent-Piloten. Gaststarter Nobert Michelisz (SEAT, + 2,124) schlug sich bei seinem WTCC-Debüt beachtlich und wurde fünftbester Privatier auf Rang 18.

Weniger positiv präsentierten sich indes die Werkspiloten um Jordi Gené (SEAT, 14.), Tiago Monteiro (SEAT, 15.), Félix Porteiro (BMW, 17.) und Nicola Larini (Chevrolet, 20.), die sich allesamt von Anfang an schwer taten. Die Rookies Matthew Marsh, Masaki Kano und Melvin Choo (alle BMW) kamen über die Positionen 24, 27 und 28 nicht hinaus. Bemerkenswert: Von Jörg Müller (P2) bis Félix Porteiro (P17) lagen alle Fahrer in nur einer Sekunde - das Feld präsentierte sich also auch in Japan geschlossen.