• 25.10.2008 09:48

  • von Stefan Ziegler

Qualifikation: Farfus auf Pole!

Augusto Farfus landete auch in der Qualifikation in Okayama einen Volltreffer und sicherte sich die Premieren-Pole in Japan - Jörg Müller auf P2

(Motorsport-Total.com) - In einer spannenden Qualifikation zum vorletzten Rennwochenende der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC setzte sich der Dominator der Trainingssessions durch: Augusto Farfus (BMW) war auch in der 30-minütigen Quali-Einheit nicht zu bremsen und holte sich in 1:37.040 Minuten den ersten Startplatz vor Teamkollege Jörg Müller. Gabriele Tarquini (SEAT) belegte den dritten Rang nach einer erneut bewölkten, aber trockenen Session, die um 16 Uhr Ortszeit (9 Uhr MESZ) gestartet worden war.

Titel-Bild zur News: Augusto Farfus

Augusto Farfus: Der Brasilianer sicherte sich auch in der Qualifikation die Bestzeit

Kaum war die Boxenampel auf grün umgeschaltet worden, schon setzte sich das SEAT-Quintett in Bewegung. Tiago Monteiro zog den Sprint für seine Teamkollegen an, Yvan Muller, Gabriele Tarquini, Rickard Rydell und Jordi Gené folgten dem Portugiesen im Schlepptau um den 3,703 Kilometer langen Kurs. Die erste Bestzeit kam dann auch aus dem Lager der Spanier, denn WM-Aspirant Tarquini landete in 1:37.615 Minuten einen guten ersten Treffer.#w1#

Farfus wieder einmal nicht zu schlagen

Während Teamkollege Rydell nur unwesentlich langsamer unterwegs war, ließ die Antwort von BMW nicht lange auf sich warten. Der einzige deutsche Werkspilot in der WTCC, Jörg Müller, nahm sich der Aufgabe an und erfüllte sie in 1:37.573 Minuten mustergültig. Seine neue Bestzeit hielt exakt so lange, bis sein BMW Team Germany Kollege Augusto Farfus das erste Mal über die Ziellinie fuhr: Der Dominator der Freien Trainings markierte in 1:37.293 Minuten standesgemäß die neue Topzeit.

Chevrolet-Pilot Alain Menu zeigte in 1:37.422 Minuten umgehend auf, dass auch mit Chevrolet zu rechnen sein würde. Rob Huff unterstrich dies mit dem zwischenzeitlichen vierten Rang und einer Zeit von 1:37.610 Minuten. Gegen Farfus war aber dennoch kein Kraut gewachsen, denn "Gustl" legte noch einmal ein paar Kohlen nach und fuhr in 1:37.040 Minuten kurzerhand eine neue Wochenendbestzeit - Monteiro kam bis auf drei Zehntel an Farfus heran, kam aber nicht vorbei.


Fotos: WTCC in Okayama


Die 30 teilnehmenden Fahrer gingen hochkonzentriert zu Werke, zumindest in der ersten Hälfte gab es keinerlei Ausrutscher und Fahrfehler. Tarquini bestätigte diesen Eindruck umgehend mit der neuen zweitschnellsten Zeit und 1:37.272 Minuten, wohingegen Wiechers-Neuzugang Matthew Marsh seinen BMW 320si denkbar ungünstig in der Zielkurve abstellte. Aus dem Kiesbett gab es für den Hongkonger Debütanten vorerst kein Entrinnen, entsprechend gab es Gelbe Flaggen.

Zanardi mit der Brechstange gegen Aoki

Pech für Weltmeister Andy Priaulx (BMW), der seine schnelle Runde abbrechen musste und wieder in die Boxengasse abbog - wo ihn die Marshalls auch gleich noch auf die Waage schickten. Zehn Minuten vor Schluss wurde es dann schließlich noch einmal hektisch in der Boxengasse von Okayama. Die verbliebenen Reifensätze wurden auf- und der gestrandete Rennwagen von Marsh aus dem Kiesbett gezogen. Sieben Minuten vor Schluss eröffnete Priaulx den Schlusssprint.

Bei der 360-Sekunden-Marke ging der Großteil der Meute zum letzten Mal auf die Reise, um die Zeitenjagd in Okayama möglichst erfolgreich abzuschließen. Muller konnte sich mit dem letzten Versuch nicht entscheidend verbessern, Namenskollege Müller sehr wohl: Der Deutsche drehte in 1:37.267 Minuten eine neue persönliche Bestzeit und machte damit die BMW Team Germany Doppelspitze wieder perfekt.

Alessandro Zanardi (BMW) geriet in der Zielkurve noch mit Markenkollege Takayuki Aoki aneinander. Mit der Brechstange und auf der letzten Rille wollte der Italiener am Lokalmatadoren vorbeiziehen, doch der konnte nicht mehr tun, als so weit nach außen wie möglich zu fahren. Nicht genug für Zanardi, der am Kurvenausgang gegen die rechte Flanke des Japaners polterte. Farfus versuchte auch noch einen Run, verbremste sich aber und brach seinen Versuch ab.

Doppelpole für Farfus und Müller

Dann fiel die Zielflagge und machte die Doppelpole für BMW perfekt: Augusto Farfus sicherte sich in 1:37.040 Minuten die Pole-Position in Okayama - verdientermaßen, denn er hatte das gesamte Wochenende dominiert und in jeder Session Bestzeit gefahren. Teamkollege Jörg Müller (+ 0,227 Sekunden) wurde Zweiter, Gabriele Tarquini (SEAT, + 0,232) bildete die Speerspitze der Iberer, die auch noch mit Tiago Monteiro (+ 0,314) in den Top 5 vertreten waren.

Bester Chevrolet-Fahrer war Alain Menu (+ 0,382) auf Rang fünf, Rickard Rydell (SEAT, + 0,418) wurde Sechster vor Stefano D'Aste (BMW, + 0,494), der zugleich bester Privatier war. Rob Huff (Chevrolet, + 0,570) belegte abschließend Rang acht, Félix Porteiro (BMW, + 0,628) und WM-Leader Yvan Muller (SEAT, + 0,664) beschlossen die Top 10, die Titelverteidiger Andy Priaulx um die Winzigkeit von 0,036 Sekunden verpasst hatte.

Bei den Privatiers wussten neben D'Aste auch Proteam-Kollege Sergio Hernández (BMW, + 0,730) sowie Aoki (BMW, + 0,897) zu überzeugen, die im Gesamtranking die Plätze zwölf und 15 belegten. Nur einen Rang hinter dem besten Japaner im Feld, landete der deutsche Privatfahrer Franz Engstler (BMW, + 1,001) auf Position 16. Honda-Pilot James Thompson (+ 0,847) konnte beim Heimspiel des Herstellers nicht wie erhofft nach vorne fahren und musste sich unterm Strich mit P14 zufrieden geben.

Erstaunlich: Von Farfus (P1) bis Aoki (P15) blieben alle Fahrer innerhalb von nur einer Sekunde, was wieder einmal deutlich machte, wie eng es in einer Qualifikation der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC zugehen kann. Prominente Opfer dieses hohen Niveaus wurden nicht zuletzt Yvan Muller und Andy Priaulx - wohingegen sich Gabriele Tarquini große Chancen ausrechnen darf, in der WM-Wertung deutlich an Boden auf seinen Rivalen Muller gutmachen zu können.

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