• 26.10.2008 02:13

  • von Stefan Ziegler

Warmup: Priaulx mit Last-Minute-Bestzeit im Regen

Auch die fünfte Sessionbestzeit in Okayama ging an BMW - Andy Priaulx im Warmup vor Augusto Farfus und James Thompson - Regen in Japan

(Motorsport-Total.com) - Zum Abschluss des Rennwochenendes in Japan mussten sich die Piloten der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC mit schwierigen Wetterbedingungen auseinandersetzen. Über Nacht hatte es am 'Okayama International Circuit' geregnet, sodass die 3,703 Kilometer lange Rennstrecke im Warmup noch immer nass war - pünktlich zum Start der Session um 9.30 Uhr Ortszeit (2.30 Uhr MESZ) kam dann auch der Regen zurück. Buchstäblich in letzter Sekunde setzte Andy Priaulx die Bestzeit.

Titel-Bild zur News: Andy Priaulx

Nummer 1: Weltmeister Andy Priaulx fuhr im Warmup von Okayama zur Bestzeit

Wie bei veränderten Rahmenbedingungen üblich, so wollte sich das 29 Teilnehmer starke Feld - Viktor Shapovalov (Lada) war wie schon in der Qualifikation nicht am Start - keine Sekunde dieser letzten Session entgehen lassen und ging umgehend auf die Reise rund um den Kurs nahe Mimasaka. Der SEAT-Express um Tiago Monteiro, Yvan Muller, Gabriele Tarquini, Rickard Rydell und Jordi Gené begann das Warmup.#w1#

Farfus wieder einmal mit früher Bestzeit...

Doch auch BMW schickte seine Mannen unmittelbar nach Aufleuchten der Grünen Boxenampel hinaus ins Nasse, Alessandro Zanardi führte seine Markenkollegen Andy Priaulx, Félix Porteiro, Jörg Müller und Augusto Farfus in der Gischt der SEAT-Fahrzeuge um den Kurs. Zwei Minuten später gab's schließlich die erste Bestzeit, die allerdings einmal mehr nur bis zur ersten fliegenden Runde von Okayama-Dominator Farfus Bestand haben sollte: Monteiro fuhr 1:51.311 Minuten.

Nur wenige Sekunden später drückte Farfus auch dem Warmup seinen unwiderstehlichen Stempel auf und ging mit einer Rundenzeit von 1:50.298 Minuten in Führung. Der Brasilianer hatte sich zuvor in jeder Trainingseinheit inklusive der Qualifikation die Bestzeit gesichert - allerdings im Trockenen. Teamkollege Jörg Müller war ebenfalls schnell unterwegs, konnte das hohe Tempos Farfus' allerdings erneut nicht mitgehen und musste sich mit 1:50.750 Minuten erst einmal mit P2 begnügen.

Nachdem SEAT-Pilot Tarquini sich in 1:51.210 Minuten auf Platz drei nach vorn gefahren hatte, fühlten sich viele Beobachter an die Qualifikation erinnert, denn dort hatten ebenfalls Farfus, Müller und Tarquini die Spitzenplätze in dieser Reihenfolge belegt. Doch dabei sollte es nicht bleiben, denn Tom Coronel (SEAT) manövrierte sich in 1:50.794 Minuten an Tarquini vorbei auf P2, ehe auch Privatier Stefano D'Aste (BMW) seinen italienischen Landsmann verdrängen konnte.

Der Independent-Polesitter brauchte für seinen Umlauf in Okayama 1:51.027 Minuten, wurde seinerseits aber schon wenig später von Honda-Pilot James Thompson geschlagen. Beim Heimspiel seiner Automobilmarke landete der Brite in 1:50.835 Minuten auf dem zwischenzeitlichen vierten Rang, nur um sich eine Runde später auf 1:50.526 Minuten zu steigern und auf P2 vorzustoßen. Indes war auch BMW noch flott unterwegs und sorgte für die letzten Topzeiten der Session.

Priaulx mit Last-Minute-Topzeit

Erst schnappte sich Müller in 1:50.587 Minuten den zweiten Rang hinter Farfus, dann drehte Namensvetter Muller im SEAT eine Rundenzeit von 1:50.924 Minuten und klassierte sich damit auf Rang fünf. Wie gewöhnlich, so hatte auch Farfus noch ein Ass im Overallärmel, das prompt mit 1:50.086 Minuten auch stach - doch die absolute Bestzeit des Warmups in Okayama sollte nicht vom Polesitter kommen: Weltmeister Priaulx setzte noch einmal nach.

Der Brite blieb als einziger Pilot unter der 110-Sekunden-Marke und ging wenige Sekunden vor Ende der Session mit 1:49.951 Minuten über die Ziellinie und in Führung. Der amtierende Titelträger bescherte seinem Arbeitgeber somit die fünfte Trainingsbestzeit in der fünften Session und zeichnete für die BMW Doppelspitze im Warmup verantwortlich, welches bei leichtem Regen und nasser Piste beschlossen wurde.


Fotos: WTCC in Okayama


Vor Andy Priaulx' Namen leuchtete nach 15 Trainingsminuten also die eins auf, Augusto Farfus (+ 0,135 Sekunden) musste sich erstmals mit P2 zufriedengeben. James Thompson (+ 0,546) hatte als Dritter schon einen großen Rückstand auf die Spitze, Jörg Müller (+ 0,636) und Tom Coronel (+ 0,843) komplettierten die Top 5. Es folgten Gabriele Tarquini (+ 0,960), Yvan Muller (+ 0,973), Félix Porteiro (+ 1,049), Alessandro Zanardi (+ 1,050) und Stefano D'Aste (+ 1,076).

Letzterer sicherte sich zudem die Bestzeit bei den Privatiers und untermauerte seine Pole-Position aus der gestrigen Qualifikation. In der letzten Session vor den beiden Sprintrennen zog sich das Feld etwas mehr auseinander als üblich, was allerdings den veränderten Witterungsbedingungen anzukreiden ist. Dennoch landeten von P8 bis P11 gleich vier Fahrer binnen vier Hundertstelsekunden und insgesamt 19 Piloten waren innerhalb von zwei Sekunden klassiert.