• 07.01.2011 18:16

  • von Stefan Ziegler

Neue WTCC-Hersteller: Aller Anfang ist schwer...

SEAT-Sportchef Jaime Puig würde sich über mehr Konkurrenz in der Tourenwagen-WM freuen, warnt potenzielle Neueinsteiger aber vor dem hohen Druck

(Motorsport-Total.com) - Alljährlich werden einige Marken mit der WTCC in Verbindung gebracht, doch nur die wenigsten davon tauchen früher oder später auch tatsächlich in der Startaufstellung auf. Nach aktuellem Stand der Dinge werden sich 2011 aber zumindest vier Hersteller in der Tourenwagen-WM engagieren - neben BMW, Chevrolet und SEAT wird in diesem Jahr auch Volvo im Feld vertreten sein.

Titel-Bild zur News: Rennstart in Portugal 2010

2011 wird das Starterfeld der WTCC durch den Volvo von Robert Dahlgren bereichert

Die Schweden bringen eine kleine Mannschaft und ein Fahrzeug für Robert Dahlgren an den Start, dem schon 2012 ein deutlich vergrößertes Werksaufgebot folgen könnte. SEAT-Sportchef Jaime Puig begrüßt diese Entwicklung, mahnt bei 'Motorsport-Total.com' aber auch zur Vorsicht: "Ich sage immer: Neue Hersteller sind willkommen, aber unterm Strich werden es zu viele sein", meint der Spanier.

"Wir haben nur drei Plätze auf dem Siegertreppchen und dort will schließlich jeder landen. Ich kenne das aus dem Rallyesport: Dort waren einmal sieben Marken am Start, letztendlich waren es noch zwei", erläutert Puig und merkt an: "In der Formel 1 haben wir die besondere Situation, dass einige Rennställe es einfach hinnehmen, niemals auch nur in die Reichweite des Podiums zu gelangen."

"Ich denke, die Teams der WTCC würden das nicht akzeptieren wollen", sagt Puig. Ohnehin sollte man nicht sofort mit Erfolgen rechnen: "Als Neueinsteiger hat man eine etwa dreijährige Lernphase vor sich. Danach kannst du nach vorne schauen und die Spitze ins Visier nehmen. Sollte es im vierten Jahr nicht mit dem Podium klappen, wird man sicher viel Druck von der Konzernleitung bekommen."

"In einem Jahr ist das schier nicht zu schaffen, allzu viel Zeit darf man sich aber auch nicht lassen", gibt Puig zu Protokoll. "Ich denke, die neuen Motorenregeln werden in dieser Hinsicht aber noch mehr für Ausgeglichenheit sorgen. Das sollte unserer Meisterschaft zugute kommen." Fernziel für die WTCC ist, 2012 ein Starterfeld zu haben, das geschlossen auf 1,6-Liter-Turbomotoren setzt.