• 22.11.2008 14:35

  • von Stefan Ziegler

Müller: "Ich bin ziemlich enttäuscht"

BMW Pilot Jörg Müller hatte ein schwieriges Rennwochenende in Macao und beendete seine Saison mit einem Crash - Hoffen auf Comeback 2009

(Motorsport-Total.com) - Jörg Müller wäre in der abgelaufenen Saison der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC nur zu gerne Titelträger geworden, verlor aber sukzessive den Anschluss an die Tabellenspitze. Sah es Mitte des Jahres noch recht gut aus für Müllers Ambitionen, so zogen die SEAT-Fahrer Yvan Muller und Gabriele Tarquini mit einem starken Schlusssprint noch weiter weg von ihren Verfolgern. Nicht immer lief es gleichzeitig glatt bei Müller, der so alle Chancen auf die Weltmeisterschaft 2008 endgültig einbüßte.

Titel-Bild zur News: Jörg Müller

Nicht in jeder Runde kam Jörg Müller so sauber durch die 'Lisboa'-Kurve...

In Macao ging es für den einzigen deutschen Werkspiloten in der Tourenwagen-WM nur noch darum, einen versöhnlichen Saisonabschluss zu erzielen. Doch auch der blieb Müller verwehrt, denn zum Schluss gab's einen klassischen "Nuller". Schon in Lauf eins - Müller ging von Startplatz zehn ins Rennen - wurde klar, dass es nicht das Wochenende des Hückelhoveners werden sollte. Müller: "Am Ende bin ich in diesem enttäuschenden Rennen nur Zehnter geworden."#w1#

Nicht viel besser lief es in Lauf zwei: "Über das zweite Rennen ist recht schnell berichtet", schrieb Müller auf seiner Homepage. "Mein stehender Start war gut und ich konnte mich vor der ersten Kurve neben Menu (Alain Menu; Anm. d. Red.) setzen. Beim Einbiegen in die erste Kurve war ich dann allerdings so weit außen, das ich auf den dreckigen und rutschigen Teil der Strecke abgedrängt wurde und leicht vom Gas musste."

"Das hat dann der zweite Honda im Feld ausgenutzt und konnte mit mehr Schwung auf der Geraden an mir vorbeigehen. In der nächsten Runde war ich ganz eng an Couto (André Couto; Anm. d. Red.) dran. Beim Einfahren in die enge 'Lisboa'-Kurve, nach der langen Geraden, hat er sich wohl ein wenig vertan und ist stumpf in den Reifenstapel vor der Leitplanke gefahren. Ich habe noch versucht innen an ihm vorbeizukommen, aber der ist von den Reifen auf die Strecke zurückgeschleudert worden wie ein Flummi."

"Ich konnte nicht mehr ausweichen und bin ihm voll ins Heck gedonnert", schilderte Müller den Unfall, der seine Saison beendete. "Mein Auto war nach dem Crash so stark beschädigt, das das Rennen für mich vorbei war. Durch den "Nuller" in Macao bin ich leider auf den siebten Platz der Meisterschaft abgerutscht und natürlich ziemlich enttäuscht über den Ausgang der Saison. In diesem Jahr konnte nur noch ein SEAT-Pilot Champion werden, was die Überlegenheit der Diesel in diesem Jahr zeigt."


Fotos: WTCC in Macao


"Ich möchte hier allerdings dem diesjährigen Champion Yvan Muller recht herzlich gratulieren. SEAT hat in diesem Jahr einen klasse Job gemacht und somit eine verdienten Weltmeistertitel mit nach Spanien genommen. Ich will mich aber - was viel wichtiger ist - bei meinem Team und bei BMW bedanken", meinte Müller. "Ich bin echt extrem stolz darauf für so eine tolle Truppe und für solch ein Werk fahren zu dürfen."

"Jetzt geht es noch ein paar Mal zum Testen und dann geht für mich eine wirklich lange Saison zu Ende", gab Müller abschließend zu Protokoll - wie seine Markenkollegen, so hängt auch Müller noch in der Luft: "Für das kommende Jahr ist für mich im Augenblick noch nichts fix, aber ich hoffe das BMW im nächsten Jahr wieder in der WM an den Start gehen wird und es gibt ja auch ein Projekt in Amerika mit dem neuen M3. Ich würde mir auf jeden Fall wünschen, wieder dabei zu sein."