• 15.10.2008 20:50

  • von Stefan Ziegler

Menu: "Wir haben einige Fortschritte gemacht"

Chevrolet-Pilot Alain Menu im exklusiven Interview über seinen Dienstwagen, die Kollision mit James Thompson in Imola und das Japan-Rennen

(Motorsport-Total.com) - 44 WM-Punkte und Rang elf stehen für Alain Menu in der Gesamtwertung der Tourenwagen-Weltmeisterschaft zu Buche. Damit ist der Schweizer freilich weit davon entfern, ein ernsthafter Titelkandidat zu sein - dennoch attestiert die Konkurrenz seinem Chevrolet-Rennstall die größten Fortschritte während der WTCC-Saison, was Menu im Interview mit 'Motorsport-Total.com' ähnlich sah. Der Laufsieger von Brands Hatch hält außerdem seinen neuen Teamkollege für eine Verstärkung.

Titel-Bild zur News: Alain Menu

Daumen hoch: Nicht nur in Brands Hatch zeigte Chevrolet eine gute Leistung

Frage: "Alain, machst du dir noch Gedanken um den zweiten Platz in der Herstellerwertung?"
Alain Menu: "Ich habe keine Ahnung. Dieser Punkt stand bei uns schon eine ganze Weile lang nicht mehr zur Debatte. Eric (Eric Nève; Anm. d. Red.) könnte das sicherlich besser beantworten."#w1#

Frage: "Eure Konkurrenten sind der Ansicht, dass sich Chevrolet im Laufe der Saison am meisten gesteigert hat. Würdest du dieser Meinung zustimmen?"
Menu: "Ja, das könnte passen. Wir haben den Wagen natürlich etwas verbessert. Sie könnten mit ihrer Einschätzung durchaus richtig liegen. Um ehrlich zu sein: Darüber habe ich noch nie so richtig nachgedacht. Wir haben jedenfalls einige Fortschritte gemacht - vielleicht traten sie ja auf der Stelle (lacht; Anm. d. Red.)."

Frage: "Woran liegt es, dass die Konkurrenz diesen Eindruck gewinnen hat?"
Menu: "Naja, möglicherweise sagen sie das einfach, weil wir sogar mit reichlich Zusatzgewichten noch wettbewerbsfähig sind. Das ist gewiss der einzige Grund. In Oschersleben war ich beispielsweise mit ungefähr 60 Kilogramm unterwegs und war von meiner Performance selbst überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so schnell sein könnte."

Frage. "Kommen wir noch einmal auf Imola zu sprechen: Du hattest eine Begegnung mit James Thompson - wie siehst du diese Situation?"
Menu: "Das war zu 25 Prozent meine Schuld und die restlichen 75 Prozent gehen auf seine Kappe. Mein Fehler war schlicht und ergreifend, dass ich die Tür ein klein wenig offen gelassen habe. Ich bin aber nicht davon ausgegangen, dass er es überhaupt versuchen würde. Ich hatte eigentlich gedacht, dass ich gar nicht komplett dicht machen müsste. Er ist dennoch vorgeprescht..."

Frage: "Was hälst du von deinem neuen Markenkollegen Manabu Orido? Welchen Eindruck hat er auf dich gemacht?"
Menu: "Für ihn ist es natürlich schwierig, denn er war am Samstag zum ersten Mal in diesem Wagen unterwegs und auch erstmal in Monza. Ich hatte aber nicht die Gelegenheit, ihn bei der Arbeit zu beobachten. Vielleicht sieht die Welt für ihn in Okayama ganz anders aus, denn dort kennt er den Kurs schon. Dort kann er uns sicherlich auch behilflich sein."

Frage: "Wie könnte er euch unterstützen?"
Menu: "Er kann uns sicherlich die Ideallinie zeigen, denn er kennt die Strecke offensichtlich sehr gut. Wir könnten also davon profitieren, mit ihm am Donnerstag die Piste zu erkunden. Es geht dabei eigentlich um Tipps und Tricks. Jede Strecke hat so ihre kleinen Geheimnisse. Diese zu kennen, kann nicht verkehrt sein. Vielleicht kann er uns also helfen."