• 05.09.2008 09:33

  • von Stefan Ziegler

Lada in Imola mit drei Autos am Start?

Noch mangelt es dem Lada etwas an Motorenpower, doch schon 2009 könnte ein komplett neues Auto im Grid stehen - dritter Wagen für Imola geplant

(Motorsport-Total.com) - Eine Meldung sorgte Anfang 2008 für großes Erstaunen in der Tourenwagen-Welt: Lada gab seinen Einstieg in die WTCC bekannt. Der russische Automobilhersteller ist seit Mai im Umfeld der Tourenwagen-Weltmeisterschaft unterwegs und war bislang zumeist im hinteren Fahrerfeld unterwegs - gelegentliche Ausflüge Richtung Punkteränge waren zwar drin, Punkte sprangen für die Neueinsteiger bislang allerdings noch nicht heraus. Einzig in der Privatierwertung war Lada bereits erfolgreich.

Titel-Bild zur News: Viktor Shapovalov

Schon bald ein Trio? Lada hat noch viel vor in der Tourenwagen-WM...

Was aber hat sich genau seit dem Einstieg von Lada verändert? "Seither haben wir einige Fortschritte gemacht", sagte Fahrer Viktor Shapovalov gegenüber 'Touring Car Times'. "Wir wissen jetzt, dass wir mehr Power brauchen. Diesem Problem werden wir uns für das kommende Jahr verstärkt widmen. Leider haben wir aktuell keinen besseren Motor, was ein bisschen schade ist, denn unsere Aerodynamik passt soweit."#w1#

Der Motor ist noch etwas zu schwach

"Aber mitten in der Saison ist das natürlich auch nicht so einfach. Das Chassis ist jedenfalls super und wir arbeiten daran in verschiedenen Richtungen weiter. Die Balance ist mittlerweile auch recht gut und auf kurzen Rennstrecken sollte der Wagen ziemlich konkurrenzfähig sein", meinte der Russe. "Wir erwarten gute Resultate allerdings erst in der kommenden Saison, wenn wir mit einem neuen Aggregat an den Start gehen. Im Winter sollte wir die dafür nötige Zeit aufbringen können."

Lada zählt zu den kleineren Rennställen in der Startaufstellung und ist obendrein noch ein Neuling im Fahrerfeld, also sind die Steigerungsmöglichkeiten während der Saison nur begrenzt, wie Shapovalov bestätigte: "Das ist natürlich richtig knifflig, denn wir haben nicht viel Zeit, um den Wagen vorzubereiten. Im kommenden Jahr werden wir aber ein neues Lada-Modell benutzen."

"Außerdem arbeiten wir daran, für das Rennen in Imola ein drittes Auto in die Startaufstellung zu bringen. Sollte das hinhauen, dann wird ein Russe hinter dem Lenkrad sitzen, der schon Testfahrten für Lada absolviert hat. Dann wäre auch der Support von Lada noch einen Tick größer", vermutete der 43-Jährige. Das weitere Fahrzeug könnte für weitere Testkilometer sorgen.

Erst ein dritter Lada, dann ein neues Modell

"In diesem Jahr testen wir einmal, 2009 bringen wir ein neues Auto", erläuterte Shapovalov den Lada-Masterplan. "Wenn der neue Wagen erst einmal da ist, dann bekommen wir von Lada auch mehr technische Unterstützung. Lada will sein Image etwas verändern und dafür ist die WTCC natürlich eine hervorragende Basis, um ihre zukünftigen Ideen zu vermarkten."

"Wir haben einige russische Sponsoren, die uns unbedingt unterstützen wollen, weil sie diesen Sport lieben. Unser Team besteht momentan aus 15 Leuten, das sind alles Russen. Jaap (Jaap van Lagen; Anm. d. Red.) ist der einzige Ausländer im Team. Für ihn war es am Anfang natürlich schwierig, aber mittlerweile läuft alles prima. Wir bekommen auch reichlich Unterstützung aus England, was den Motor betrifft."

"Die Teambasis liegt in den Niederlanden, der Großteil der Beschäftigten lebt allerdings in Russland. Ein Stützpunkt dort würde nur wenig Sinn machen, denn dafür sind die Distanzen einfach zu groß", sagte Shapovalov abschließend. Bislang macht eine Teilnahme für das Lada-Team in der WTCC aber viel Sinn: An nur drei Rennwochenenden konnten 20 Punkte in der Independent's Trophy eingefahren werden.