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Hernández: "In diesem Jahr ist alles viel schwieriger"
Proteam-Fahrer und Privatier-Spitzenreiter Sergio Hernández im Interview über seine Ausgangslage vor dem Saisonfinale und seine Hoffnungen für 2011
(Motorsport-Total.com) - Die Europasaison der WTCC ist beendet, doch der Titelkampf nimmt erst jetzt so richtig an Fahrt auf. Sergio Hernández kann das nur recht sein, denn der spanische Rennfahrer ist fest entschlossen, zum zweiten Mal nach 2008 die Privatierwertung für sich zu entscheiden. Vier Rennen vor Schluss weist der 26-Jährige satte 31 Punkte Vorsprung auf seinen schärfsten Verfolger auf, wähnt sich aber noch nicht in Sicherheit. Im Interview mit 'Motorsport-Total.com' erläutert er, weshalb es sich so verhält.

© xpb.cc
Sergio Hernandez ist guter Dinge: In der Privatierwertung hat er viel Vorsprung
Frage: "Sergio, die letzte Saisonphase hat begonnen und du führst in der Gesamtwertung der Privatiers. Du bist sicher nicht unfroh darüber, dass Colin Turkington nicht mehr zu den Privatfahrern zählt..."
Sergio Hernández: "Die Situation ist für niemanden besonders toll, denn wir stehen nun wie langsame Fahrer da. Meiner Meinung nach sind hier aber keinerlei Nasenbohrer unterwegs."#w1#
"Ich denke, ein Gastpilot wie Turkington sollte das gleiche Gewicht erhalten, wie wir anderen Privatiers. Dann kann er unter Beweis stellen, ob er damit noch immer schneller ist als wir. Turkington ist sehr schnell und ein guter Fahrer, gar keine Frage."
"Nur hat sein Auftreten den Eindruck erweckt, wir anderen würden nicht viel zustande bringen. So ist es aber nicht. Das Problem hat sich vorerst aber gelöst, denn Turkington ist aktuell nicht am Start. Wir müssen uns daher auf andere Dinge konzentrieren."
Die Verfolger stehen unter Zugzwang
Frage: "Du führst im Augenblick in der Gesamtwertung der Privatiers und gehst als Titelfavorit in die Finalrennen. Wie zufrieden bist du mit deiner Saison bislang?"
Hernández: "Wir mögen zwar auf Platz eins liegen, doch bei meinem Titelgewinn 2008 war alles viel einfacher. Ich siegte damals fast bei jedem Rennen und war immer vorne zu finden. In diesem Jahr ist alles viel schwieriger."
"Ich fahre aber nicht anders - ich denke sogar, ich bin ein besserer Fahrer als noch vor zwei Jahren. Knifflig ist die Situation aber vor allem, weil ich kaum Rennen gewinne. Ich lande zwar meistens in den Top 3 und hole hin und wieder einen Klassensieg, doch die Konkurrenz ist sehr stark. Alle arbeiten sehr hart und meine Rivalen lassen mich nicht wegziehen."
"Okay, ich habe einen ordentlichen Vorsprung, aber in Macao werden die doppelten Punkte vergeben. Alleine auf diesem Kurs sind also 40 Punkte zu holen. Das ist sehr viel und du weißt nie, was dort alles passieren kann. Jetzt belegen wir jedenfalls den ersten Platz und das Problem haben die anderen, nicht ich - sie müssen aufholen. Ich darf nun den Fokus nicht verlieren."
Hernández hofft für 2011 auf den "Titeleffekt"
Frage: "Was erwartest du von den verbleibenden WM-Events in Okayama und Macao?"
Hernández: "In Japan habe ich vor zwei Jahren eine tolle Erfahrung gemacht. Dort wurde ich als Dritter abgewinkt und stand für das Proteam auf dem Siegertreppchen."
"Im vergangenen Jahr, als ich dort für das BMW Team Italy-Spain unterwegs war, kam ich indes einfach nicht auf Touren und fuhr nur im Mittelfeld herum. Das war nicht gut genug. Ich will die Meisterschaft auf jeden Fall so früh wie möglich für mich entscheiden. Dafür muss ich mich aber ordentlich ins Zeug legen."
Frage: "Machst du dir schon Gedanken über 2011? Beschäftigt dich das bereits?"
Hernández: "Gerüchten zufolge werden wir im kommenden Jahr einige neue Autos und neue Hersteller in der WTCC erleben. Das wäre gut für mich."
"Wenn es mir gelingen sollte, erneut den Titel in der Privatierwertung zu gewinnen, werden die Verantwortlichen vielleicht auf mich aufmerksam. Darauf hoffe ich. 2008 hat das schon einmal für mich funktioniert. Ich würde mir wünschen, dass es in diesem Jahr ähnlich läuft."

