• 13.03.2009 14:18

  • von Stefan Ziegler

Engstler-Team nach Curitiba mit gemischtem Fazit

Der deutsche Engstler-Privatrennstall traf zum Saisonauftakt in Brasilien auf die erwartet harte Konkurrenz in der Independents' Trophy

(Motorsport-Total.com) - Die Privatfahrer-Wertung der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) ist 2009 sicherlich so konkurrenzfähig wie selten zuvor. Mit Tom Coronel (2006) und Stefano D'Aste (2007) gehen gleich zwei ehemalige Trophy-Champions an den Start, mit Félix Porteiro ist zudem ein früherer Werksfahrer mit von der Partie. Und mittendrin steckt das Engstler-Team um Teamchef und Fahrer Franz Engstler sowie Kristian Poulsen und Teammanager Kurt Treml - in Curitiba schlug man sich recht achtbar.

Titel-Bild zur News: Franz Engstler, Curitiba, Curitiba Circuit

Franz Engstler und sein Privatteam staubten beim Saisonauftakt 18 Punkte ab

"Wir waren in Deutschland noch beim Testen", berichtete Engstler von den Vorbereitungen seines Rennstalls, ehe die ersten beiden Sprintrennen in Südamerika anstanden. "Alles lief reibungslos, also konnten wir mit gutem Gefühl nach Brasilien reisen", meinte der 47-Jährige. Dort sollte man erstmals den starken Konkurrenten der Independents' Trophy gegenüber stehen - doch die Mannschaft aus dem Allgäu brauchte sich vor einem Vergleich nicht zu scheuen.#w1#

Während Engstler am ersten Rennwochenende gleich elf Punkte einfahren konnte, steuerte sein neuer Teamkollege Poulsen sieben Zähler bei - ein guter Start für das deutsche Privatierteam, das noch im Vorjahr ein sensationelles WM-Debüt auf den Asphalt gebrannt hatte. Auch in Curitiba wussten die BMW Fahrzeuge von Engstler durchaus zu überzeugen, konnten allerdings nicht in den Fight um den Sieg eingreifen.

"Bis zum Qualifying waren wir immer auf Kurs", sagte Teammanager Treml rückblickend. "Wir hatten uns eine Marschrichtung parat gelegt, die wir konsequent verfolgen konnten und haben uns stetig verbessert." Kleinere Rückschläge waren aber freilich nicht zu vermeiden - so zeichnete Neuzugang Poulsen gleich für zwei Abflüge verantwortlich.

Kristian Poulsen, Curitiba, Curitiba Circuit

Pilot Kristian Poulsen strandete in der Qualifikation nach einem heftigen Abflug Zoom

In der Qualifikation rutschte der Däne eingangs der Zielgeraden auf den Kerbs aus und fegte mit seinem Fahrzeug einmal quer über die Fahrbahn, wo sich der BMW an der Boxenmauer die Front eindellte. Über Nacht brachte die Crew - Poulsen packte tatkräftig mit an - den Wagen wieder auf Vordermann, sodass beide Fahrzeuge an den Start gehen konnten.

Doch schon im ersten Rennen landete Poulsen wieder neben der Strecke. Diesmal hatte sich der 29-Jährige mit seinem Privatier-Kollegen Marin Colak angelegt. In den Schlussrunden des ersten WM-Laufs waren die beiden in einen engen Fight verwickelt, der schlussendlich im Kiesbett der letzten Kurve sein Ende fand.

Dennoch zog Treml ein positives Fazit: "Die Leistungen beider Piloten gehen voll in Ordnung, wir sind eigentlich nur von den ehemaligen Werksfahrern Portiero und Coronel geschlagen worden", gab der Diplom-Ingenieur zu bedenken. "Wir wussten, wie schwer es in diesem Jahr sein wird, aber wir waren immer in Schlagdistanz zur Spitze."