• 23.10.2008 13:05

  • von Stefan Ziegler

Ein fast-Einheimischer berichtet: Adrian Sutil über Okayama

Formel-1-Fahrer Adrian Sutil kennt den 'Okayama International Circuit' aus seiner Zeit in der japanischen Formel 3 ganz genau

(Motorsport-Total.com) - Adrian Sutil und die Tourenwagen-Weltmeisterschaft gehen für gewöhnlich getrennte Rennsport-Wege, doch hat der deutsche Youngster seinen Kollegen in der WTCC einiges voraus: Sutil kennt den 'Okayama International Circuit' wie aus seiner Westentasche, war der Force-India-Fahrer doch lange Zeit in Japan unterwegs und in der dortigen Formel-3-Meisterschaft aktiv. Der ehemals unter dem Namen 'Aida' bekannte Kurs ist dagegen für die Piloten der Tourenwagen-WM zumeist Neuland.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Formel-1-Pilot Adrian Sutil weiß um die Tücken des Kurses in Okayama Bescheid

"Das ist eine richtige Naturrennstrecke hoch in den Bergen, eine echte Fahrerstrecke", sagte Sutil gegenüber 'Motorsport aktuell'. "Sie ist nicht einfach, weil es dort viele unterschiedliche Kurven-Kombinationen gibt. Jeder sagt: Sie liegt voll in der Pampa - aber vom Streckenverlauf her ist sie sehr interessant. Es ist in Japan jedenfalls immer eine meiner Lieblingsstrecken gewesen."#w1#

Die Gründe dafür liegen auf der Hand: "Alles so, wie es sein soll und wie es früher war", meinte der 25-Jährige. "Es gibt viele Leitplanken, und die Kiesbetten davor sind nicht unbedingt sehr groß." Den Kurs in Okayama dürfe man allerdings nicht zu den Hochgeschwindigkeitsstrecken zählen, so Sutil. "Nur eingangs und ausgangs der Zielgeraden gibt es schnelle Kurven."

"Die Piste weist auch langgezogene Spitzkehren auf, wo man die Kurvengeschwindigkeit halten muss. Bei meinem ersten Test im Formel-3-Boliden ging da gar nichts", gestand der Youngster. "Ich musste meinen Fahrstil erst einmal komplett umstellen. Die Rollphase ist dabei sehr wichtig, weil die Kurven länger gezogen sind als gewöhnlich."

Für Spannung dürfte auf dem 'Okayama International Circuit' allerdings gesorgt sein: "Es gibt ein paar Stellen, wo man gut nebeneinander fahren kann", bestätigte Sutil, was der für gewöhnlich umkämpften Tourenwagen-WM durchaus entgegenkommen sollte. "Vor allem im ersten Sektor kann man gut kämpfen. Im letzten Sektor gibt es dagegen viele enge Kurven."

Doch wie steht es um die Befürchtungen der Benziner-Fraktion, wonach die Dieselmotoren auf der hochgelegenen Rennstrecke deutlich im Vorteil seien? "Das kann ein kleines Thema sein", meinte Sutil. "Man merkt beim Fahren schon einen Leistungsabfall gegenüber niedriger gelegenen Strecken. Man merkt andererseits auch einen großen Einfluss der Temperaturen."

"Wenn man im Sommer bei 30 Grad Celsius fährt, kann das im Vergleich zu zehn Grad bei Wintertests einen Unterschied von sechs Stundenkilometern auf den Geraden ausmachen", sagte Sutil und glättete abschließend die Wogen: "Ich habe zu meiner Zeit in Japan aber niemals gehört, dass sich der Unterschied zwischen Turbos und Saugern in Okayama rennentscheidend ausgewirkt hätte."