• 23.10.2008 14:52

  • von Stefan Ziegler

Aoki wünscht sich spannende Rennen in Okayama

Beim ersten Auftritt der Tourenwagen-WM hofft Lokalmatador Takayuki Aoki auf aufregende Läufe - positive Erfahrungen beim Auftritt in Monza

(Motorsport-Total.com) - Takayuki Aoki hat erst zwei Rennen in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC auf dem Buckel, konnte sich aber dennoch sofort für diese Meisterschaft begeistern. Im Königlichen Park von Monza sammelte der Japaner erste Erfahrungen im BMW 320si des Wiechers-Teams und kann nun bei seinem Heimrennen befreit auffahren. Wie seine Landsmänner, so genießt auch Aoki auf dem 'Okayama International Circuit' einen entscheidenden Vorteil - denn er kennt den Kurs.

Titel-Bild zur News: Takayuki Aoki

Lokalmatador beim Premierenrennen: Takayuki Aoki startet auch in Okayama

Das war in Monza nicht der Fall, weshalb der 36-Jährige sich dort erst einmal mit der für ihn neuen Streckenführung auseinandersetzen musste. Dabei erging es Aoki aber nicht schlecht: "Es war so, wie wir uns das vorgestellt hatten", sagte der Japaner gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Wir hatten reichlich Kontakt mit anderen Autos und insgesamt war es beinhart. Es hatte etwas von einem Videospiel."#w1#

Erste WTCC-Erfahrungen in Monza

Außerdem bedeuteten die beiden nur 50 Kilometer langen Rennen eine Umstellung für den Wiechers-Gaststarter, denn in Japan sind vor allem Langstreckenpokale der große Renner. "Wir kennen Sprintrennen nicht besonders gut", bestätigte Aoki, "wir freuen uns also darauf. An den Rennablauf habe ich mich schnell gewöhnt und das hat mir viel Spaß gemacht."

Doch in der Parabolica von Monza war der Spaß für den Piloten mit der Startnummer 17 schnell wieder vorbei: "Leider hatte ich im zweiten Rennen einen Crash - das ist nie besonders lustig", meinte der Japaner. In der Schlussphase hatte er sich mit BMW Fahrer Andrei Romanov angelegt - vergeblich, denn beide landeten mit ramponierten Fahrzeugen im Kiesbett der Zielkurve.


Fotos: WTCC in Monza


"Ich habe mich jedenfalls gut an den Wagen gewöhnt und kenne nun auch die Mitarbeiter im Team", zog Aoki abschließend ein positives Fazit von seinem ersten Auftritt im Rahmen der Tourenwagen-WM. "Hoffentlich werden die Rennen in Okayama wieder so spannend und umkämpft sein. Ich wünsche mir aber, dieses Mal nicht in einen Zwischenfall verwickelt zu werden."

Aoki auch 2009 in der Tourenwagen-WM am Start?

Geht es nach Aoki, so soll es nicht bei diesen einmaligen Gastspielen bleiben: "Ich möchte im kommenden Jahr auf alle Fälle in der Startaufstellung stehen", erklärte der 36-Jährige. "Das kommt natürlich in erster Linie auf unser Budget an. Wenn wir das nötige Geld zusammen bekommen, dann wären wir sehr gerne die ganze Saison über dabei. Aber noch ist da nichts besiegelt."

Andrei Romanov und Takayuki Aoki

Nach der Kollision verschwandt Takayuki Aoki in einer Rauchwolke im Kiesbett Zoom

Noch ist auch nicht klar, ob sich die WTCC dauerhaft in Japan etablieren kann. Aoki zeichnete vor dem Premierenrennen ein eher düsteres Bild: "Um ehrlich zu sein: Die WTCC ist in Japan nicht besonders populär. Dort ist vor allem die GT-Meisterschaft eine große Nummer. In diesem Jahr haben wir allerdings die Chance, die WTCC unmittelbar vor unserer eigenen Haustür zu verfolgen."

"Viele Motorsport-Fans haben diese Möglichkeit bereits genutzt und sich ein Ticket für Okayama gekauft. Die GT-Meisterschaft wird ebenfalls dort sein, was die Popularität des Rennens nur steigern kann. In den meisten japanischen Rennserien werden die Fahrer für Lackaustausch bestraft, daher ist die WTCC für uns Japaner eine wirklich aufregende Sache."

"Das haben schon viele Leute festgestellt und es werden mit der Zeit sicherlich noch mehr werden", sagte Aoki abschließend und hielt fest: "Für den japanischen Motorsport kann das jedenfalls nur gut sein." Dies würden sicherlich auch die Organisatoren der Tourenwagen-WM unterschreiben - schließlich helfen vier japanische Gaststarter in Okayama dabei, Interesse für die WTCC zu schüren.