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Die Schattenseiten der neuen Qualifikation
Wer in der Qualifikation kein gutes Ergebnis erzielt, startet in beiden Rennen von weit hinten: Michel Nykjaer und Javier Villa schildern ihre Eindrücke
(Motorsport-Total.com) - Nicht für alle Fahrer lief es in der Qualifikation von Belgien nach Wunsch. Michel Nykjaer (Sunred) knallte schon bei seinem ersten Anlauf in einen Reifenstapel und war frühzeitig außen vor, Javier Villa (Proteam) kam aufgrund technischer Probleme überhaupt nicht zum Fahren. Das Ergebnis: Beide mussten die Sprintrennen in Zolder von ganz hinten aufnehmen - aufgrund der neuen Regeln.

© xpb.cc
Wer zweimal von hinten losfahren muss, hat nicht gerade das große Los gezogen...
Diese sehen nämlich vor, dass die Resultate der Qualifikation nun die Startaufstellung für beide WM-Läufe maßgeblich sind. Bisher hatte Rennen eins die Reihenfolge für Rennen zwei vorgegeben. Die negativen Seiten dieser Neuerungen wurden Nykjaer und Villa nun vor Augen geführt. Gegenüber 'Motorsport-Total.com' schildert das WTCC-Duo seine Eindrücke zu den neuen Startplatz-Regeln.
"Es ist keine einfache Situation, wenn du von hinten losfahren musst", sagt Nykjaer. "Du kannst in Rennen eins eine tolle Leistung zeigen und ein gutes Ergebnis einfahren, doch in Lauf zwei musst du dennoch wieder von hinten anfangen. Das ist vor allem für die Sponsoren kaum nachvollziehbar", meint der Däne, der wie seine Privatierkollegen auf das Wohlwollen der Geldgeber angewiesen ist.
"Diese Leute fragen sich halt, warum man nach einer guten Leistung in Rennen eins auf einmal erneut ganz hinten steht", erklärt Nykjaer - von der fahrerischen Herausforderung einmal ganz abgesehen. "Du musst dich nun zweimal nach vorne arbeiten, wenn du einen hinten Startplatz belegst. Das macht es freilich nicht einfacher", betont der 31-Jährige. Villa sieht indes zunächst eine ganz andere Seite.
"Gehst du in Lauf eins von einer Top-10-Position aus ins Rennen und machst einen Fehler, dann hast du im zweiten Rennen des Tages noch eine weitere Chance. Es ist eigentlich ganz klar: Du musst dich gut qualifizieren und dann das Beste daraus machen", sagt der Spanier. "In Zolder spielte mir diese Regelung nicht gerade in die Karten, doch in Zukunft könnte mir der Modus zugute kommen."
"Das hängt ganz von der jeweiligen Situation ab", erläutert der WTCC-Debütant. "Vielleicht werden wir irgendwann noch froh sein, einmal in beiden Läufen die gleiche Startposition zu haben, wenn es im ersten Rennen nicht so gut läuft." Unabhängig davon hält es Nykjaer für eine "etwas seltsame Regel", dass Platz zehn in der ersten Teilsession der Qualifikation die Pole-Position für Lauf zwei bedeutet.

