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Die Saisonbilanz 2009 (3): Chevrolet
Ein spannendes Rennjahr in der Tourenwagen-WM ist abgeschlossen: 'Motorsport-Total.com' nimmt die Protagonisten unter die Lupe - Heute: Chevrolet
(Motorsport-Total.com) - Vor Saisonbeginn kennen Ehrgeiz und Motivation keine Grenzen, doch am Jahresende können freilich nur ein Rennfahrer und ein Team die begehrten Titel in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) abstauben. Aber welcher Rennstall hat sich in der abgelaufenen Saison besonders hervorgetan und wie war es um das Abschneiden der deutschen Teilnehmer bestellt? 'Motorsport-Total.com' blickt zurück auf das Rennjahr 2009 und nimmt die Protagonisten unter die Lupe. Heute: Chevrolet.

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Siegerauto: Der neue Cruze raste gleich im ersten Jahr zu sechs WTCC-Erfolgen
Als einziges der vier WTCC-Werksteams ging Chevrolet vor der Saison 2009 einen anderen Weg: Während BMW und SEAT erneut auf ihre altbewährten Fahrzeugmodelle zurückgriffen und Lada auf den 110 vertraute, der schon 2008 zum Einsatz gekommen war, schickte Chevrolets Motorsport-Manager Eric Nève im Cruze eine Neuentwicklung an den Start. Dieses Risiko wurde belohnt.#w1#
Der neue Cruze ist fast auf Anhieb ein Siegerauto
Wusste der neue Rennwagen zu Saisonbeginn hauptsächlich durch seine schnittige Lackierung zu begeistern, konnte Chevrolet mit dem Cruze schon nach wenigen Wochen die ersten Erfolge einfahren: Bereits beim dritten WM-Event stellte Rob Huff das neue Auto erstmals auf die Pole-Position und ließ tags darauf den ersten WTCC-Sieg folgen. Damit war der Cruze im WM-Feld angekommen.

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Rob Huff bescherte dem neuen Chevrolet Cruze in dieser Saison drei Rennsiege Zoom
Bezeichnenderweise gelang der Coup ausgerechnet auf einem Stadtkurs - also auf jener Art von Rennstrecke, auf der schon das Vorgängermodell Lacetti zu den besten Fahrzeugen der Szene zählte. Der Cruze, etwas fülliger und wuchtiger als sein Verwandter, schien also die ausgezeichnete Agilität des Lacetti geerbt zu haben. Einzelne "Kinderkrankheiten" blieben allerdings nicht aus.
Für 'Eurosport'-Kommentator Uwe Winter ist das aber kein Grund zur Sorge, sondern vielmehr eine vollkommen normale Phase bei der Einführung eines Neuwagens - solange ein wichtiges Kriterium erfüllt ist: "Grundsätzlich sollte jedes Nachfolgemodell auf Anhieb genauso schnell sein wie der Vorgänger", erläutert Winter im Rahmen seiner Analyse der WTCC-Teams bei 'Motorsport-Total.com'.
Der Aufwärtstrend ist nicht zu übersehen
Zumindest beim Saisonauftakt in Übersee war das volle Potenzial des Cruze noch nicht ersichtlich, doch dieser Eindruck sollte sich im Jahresverlauf schwer verändern. Der Fortschritt vom Lacetti zum Cruze sei nach und nach immer deutlicher geworden, meint Winter. Außerdem bescheinigt der langjährige TV-Experte der Neukonstruktion aus dem Hause Chevrolet "eine sehr gute Basis".

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Nur bei Chevrolet konnten alle Piloten 2009 ein Sprintrennen für sich entscheiden Zoom
Diese wussten die drei Piloten um Huff, Nicola Larini und Alain Menu in den folgenden Wochen und Monaten immer besser auszunutzen, sodass der Cruze in Brands Hatch sogar erstmals auf einer Rundstrecke siegreich war. "Drei Pole-Positions sowie sechs Laufsiege stellen den verdienten Lohn der Entwicklungsarbeit dar", sagt Winter und zieht eine positive Rennbilanz beim Chevrolet-Team.
Teamoberhaupt Nève ist mit dem Abschneiden seines Rennstalls ebenfalls sehr zufrieden: "Für uns waren ja im Prinzip alle Strecken neu, weil wir mit einem neuen Wagen antraten. Das Auto hat aber gezeigt, dass es noch Potenzial hat. Jetzt müssen wir weiterarbeiten und sicherstellen, dass das Auto überall konkurrenzfähig wird. Wir wollen im kommenden Jahr schließlich ein Titelkandidat sein."
Bringt Muller neuen Schwung ins Chevrolet-Aufgebot?
Laut Winter sind die Voraussetzungen dafür bereits geschaffen: "Die Entwicklungskurve des Cruze ist deutlich erkennbar", lobt der 'Eurosport'-Kommentator, "was leider nur für einen Teil des Fahrertrios galt: Trotz seines ersten und einzigen Laufsieges in Marrakesch wirkte Larini oft lustlos und sein Abschied aus einer Weltmeisterschaft, in der sich die Besten messen sollen, war längst überfällig."

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Und Tschüss! Nicola Larini verabschiedet sich aus der WTCC, Chevrolet bleibt Zoom
Der italienische Rennfahrer hat die Zeichen der Zeit erkannt und möchte in Zukunft aus eigenem Wunsch kürzer treten. Sein Cockpit übernimmt einer der prominentesten Lenkraddreher der Szene: Chevrolet sicherte sich für 2010 die Dienste von Ex-Champion Yvan Muller. Der Franzose soll den Himmelblauen weitere Impulse liefern, damit der Sprung an die Spitze der WM-Tabelle endlich gelingt.
Davon war man 2009 - verständlicherweise - durchaus noch ein Stückchen entfernt. TV-Experte Winter fasst zusammen: "Chevrolet hat sich längst als dritte Größe in der Tourenwagen-WM stabilisiert. In der abgelaufenen Saison war die Mannschaft allerdings - ähnlich wie schon 2006 - eher dazu in der Lage, Einzelerfolge herauszufahren, statt um den Titel mitzukämpfen", erklärt Winter.¿pbvin|64|2179|wtcc|0|1pb¿
Das Rennjahr von Chevrolet in Zahlen
Fahrer:
# 11 Rob Huff (Großbritannien)
# 12 Alain Menu (Schweiz)
# 14 Nicola Larini (Italien)
Siege: 6
Doppelsiege: 1
Podien: 13
Pole-Positions: 3
Schnellste Runden: 5
Führungsrunden: 80
Platzierung in der Gesamtwertung (Team):
03. Chevrolet - 215 Punkte
Platzierung in der Gesamtwertung (Fahrer):
05. Rob Huff - 80 Punkte
10. Alain Menu - 41
13. Nicola Larini - 27
Wie geht es 2010 weiter?
Chevrolet wird auch in der kommenden Saison mit drei Cruze-Fahrzeugen am WM-Geschehen teilnehmen. Neu an Bord ist Ex-Weltmeister Yvan Muller, der Nicola Larini ersetzt. Winter: "Mit dem Einkauf von Yvan Muller erhofft man sich einen Fahrer, der Speed und Konstanz mitbringt, um Chevrolet ernsthaft um den Titel mitkämpfen zu lassen", erläutert der 'Eurosport'-Kommentator.

