• 13.07.2011 16:24

  • von Stefan Ziegler

D'Aste: "Damit hätte wohl keiner gerechnet..."

Wiechers-Fahrer Stefano D'Aste spricht im Interview über seine erfolgreiche Rückkehr in die WTCC und seine Pläne für die kommenden WM-Events

(Motorsport-Total.com) - Stefano D'Aste ist die vielleicht größte Überraschung der Saison 2011. Der Italiener kehrte in Porto in die Tourenwagen-WM zurück, nachdem er der Rennserie zum Ende des vergangenen Jahres den Rücken gekehrt und sich stattdessen in der GT4-EM engagiert hatte. Nun ist D'Aste wieder da - und der 37-Jährige fackelte nicht lange: In Portugal mischte D'Aste auf Anhieb die versammelten Rivalen auf. Im Interview mit 'Motorsport-Total.com' schildert der Routinier seine ersten Renneindrücke.

Titel-Bild zur News: Stefano D'Aste

Stefano D'Aste hatte sichtlich Spaß an seiner Rückkehr in die Tourenwagen-WM

Frage: "Stefano, in Porto fuhrst du erstmals seit 2010 wieder in der WTCC. Hast du die Rennserie vermisst?"
Stefano D'Aste: "Ja, sehr. Nach fünf Jahren war das Fahrerlager wie eine Familie für mich. Man gewöhnt sich einfach an alles und hat viele Freundschaften geschlossen. Abschied zu nehmen, war nicht einfach, doch ich bekam einen guten Vertrag bei Lotus und Gianni Giudici."


Fotos: Wiechers, WTCC in Porto


"Damit war ich sehr zufrieden. Die GT4-Meisterschaft ist klasse, aber man kann nicht so viel an den Autos arbeiten. Es orientiert sich eher an Gentleman-Fahrern. Es gibt aber trotzdem einige gute Piloten und die Rennen machen viel Spaß. Du willst als Profifahrer allerdings mit dem Auto arbeiten und herumspielen."

Frage: "Das kannst du in der WTCC mit dem BMW 320 TC tun, doch das Fahrzeug ist in dieser Form neu für dich. Du scheinst dich aber gleich gut eingewöhnt zu haben..."
D'Aste: "Allerdings. Wenn man mir vor dem Wochenende gesagt hätte, dass ich einen neunten oder zehnten Platz haben könnte, hätte ich das sofort angenommen. Ich hatte ja vorher überhaupt nicht im Auto gesessen."

"Der Saugmotor war insofern besser, weil man da genau wusste, was einen erwartete." Stefano D'Aste

"Als ich dann erstmals im Fahrzeug unterwegs war, dachte ich nur: 'Ach du Schande! Dieser Rennwagen ist schwierig zu fahren.' Der Turbomotor hat viel Leistung und ist sehr aggressiv. Der Saugmotor war insofern besser, weil man da genau wusste, was einen erwartete. Beim Turbomotor ist das anders, denn hier musst du sehr vorsichtig zu Werke gehen."

"Mein erstes Übersteuern im BMW 320 TC war auf jeden Fall ein Erlebnis (lacht; Anm. d. Red.). Hinzu kommt: Es ist nicht gerade das Beste, ein solches Auto zum ersten Mal auf einem Stadtkurs zu fahren. Dass wir auf Anhieb vorne mitmischen konnten, war klasse. Damit hätte wohl keiner gerechnet. Es gibt auf jeden Fall noch einiges zu lernen. Fahrzeug und Team sind aber prima."

Frage: "Du springst zur Saisonmitte für Urs Sonderegger ein, der sein Cockpit aus freien Stücken räumte. Beschreibe, was dir durch den Kopf ging, als dich das Wiechers-Team kontaktierte..."
D'Aste: "Als mich Dominik (Greiner, Teammanager; Anm. d. Red.) anrief, konnte ich es kaum glauben."

"Wir scherzen manchmal miteinander, doch ich merkte gleich, dass es ihm ernst war. Ich befand mich in der Lotus-Zentrale in Hethel. Ich sagte ihm, dass ich erst Gianni und Lotus fragen müsse. Mir war klar: Würde ich die Freigabe erhalten, wäre ich dabei. Und jetzt bin ich hier."¿pbvin|0|3855|inside|0|1pb¿

Frage: "Dein Rennplan umfasst auf jeden Fall noch Oschersleben und Valencia. Wie geht es danach weiter? Wirst du auch 2012 am Start sein?"
D'Aste: "Wir arbeiten daran, auch die weiteren Rennen dieser Saison zu bestreiten. Was 2012 angeht: Ja, das wäre schön."

"Ich würde gerne bei Wiechers bleiben." Stefano D'Aste

"Ich würde gerne bei Wiechers bleiben. Ich halte große Stücke auf Dominik und sein Team. Wir werden auf jeden Fall unser Bestes geben, um weiterhin in der WTCC am Start zu sein. Erst einmal konzentrieren wir uns jedoch auf das Hier und Jetzt. Donington kann ich nicht bestreiten, weil ich zeitgleich in Zolder ein GT4-Rennen fahren werde."

"Oschersleben und Valencia sind aber fix. Was danach kommt, werden wir sehen. Uns ist klar: Wenn wir alles richtig hinbekommen, können wir mit diesem Auto an der Spitze mitmischen. Das gelang uns bei unserem ersten Einsatz auf einem Stadtkurs. Es dürfte also gut aussehen für normale Rundstrecken. Ich bin zufrieden und freue mich schon darauf."

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