Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!
"Schlichtweg verblüffend": Die WTCC staunt über D'Aste
Stefano D'Aste zeigte in Porto eine sehr couragierte Leistung und erfuhr deswegen reichlich Lob von seinen Fahrerkollegen aus der Tourenwagen-WM
(Motorsport-Total.com) - Dass Stefano D'Aste zu den eher spektakulären Rennfahrern zählt, wissen WTCC-Fans schon seit geraumer Zeit. Spätestens seit diesem Wochenende hat der Italiener deshalb auch den Respekt seiner Konkurrenten sicher, denn D'Aste zeigte im zweiten WM-Lauf von Portugal eine mehr als herausragende Leistung. Der 37-Jährige fuhr sich mit viel Einsatz in die Herzen seiner Rivalen.

© xpb.cc
Spaßvogel: Stefano D'Aste machte in Porto ernst und fuhr einfach nur bärenstark
Nachdem er von der Pole-Position aus in das Rennen gestartet war, verteidigte sich D'Aste im zweiten Rennen zunächst sicher gegen die hinter ihm liegenden Chevrolet-Fahrzeuge von Yvan Muller und Rob Huff, geriet von Runde zu Runde aber immer mehr unter Druck. Das war nicht zu übersehen, denn D'Aste und der BMW 320 TC vom Wiechers-Rennstall waren wilder und wilder unterwegs.
D'Aste wehrt sich nach Leibeskräften
Schon in den Trainings hatte D'Aste die Randsteine sehr intensiv in seine Ideallinie mit einbezogen, doch nun nutzte der Routinier die komplette Rennstrecke aus, um seinen Rang nicht an Muller oder Huff abtreten zu müssen. Mehrfach stand der BMW quer, doch D'Aste zog seinen Kopf jedes Mal aufs Neue aus der Schlinge und entging einem Überholmanöver - sehr zur Freude der vielen Zuschauer.
In Runde drei war die Übermacht von hinten jedoch schier erdrückend und D'Aste musste wirklich alle Register ziehen, um sein Wiechers-Fahrzeug so breit wie den Circuito da Boavista zu machen. Am Ende des Umlaufs quetschte sich Muller schließlich aber doch neben ihn und überholte den mutigen Italiener in der Schikane. Zum Sieg reichte es für D'Aste also nicht, doch ein Gewinner ist er allemal.
Zumindest laut seinen Fahrerkollegen, die sich allesamt positiv über den Einsatz des 37-Jährigen äußerten. "Einige seiner Manöver waren schlichtweg verblüffend", findet WM-Titelverteidiger Muller. "Ich muss gestehen: Seine Fahrzeug-Beherrschung ist wirklich sehr gut. Er ist ein echter Kämpfertyp." Huff stimmt zu und ergänzt: "Stefano in den ersten Runden zu beobachten, war eine irre Erfahrung."
Die Fahrerkollegen sind begeistert
"Ich denke, diese Szenen werden mir noch für geraume Zeit in Erinnerung bleiben. Er fährt mit viel Herz und ist obendrein noch ein echter Driftkönig", meint der Chevrolet-Pilot. "Seine Fahrzeug-Beherrschung war sehr beeindruckend." Tiago Monteiro (Sunred) sieht das nicht anders: "Ich genoss die ersten Runden sehr, denn wir alle hatten Logenplätze, um Stefano beim Fahren zu beobachten."
Norbert Michelisz (Zengö) ließ sich vom spektakulären Fahrstil D'Astes regelrecht in einen Bann ziehen. "Es war sehr spannend, die Geschehnisse an der Spitze zu verfolgen. Hin und wieder glaubte ich sogar, im Kino zu sitzen. Dann konzentrierte ich mich aber wieder auf mein eigenes Ding, um keine Fehler zu machen", berichtet der ungarische Rennfahrer. "Es war aber ungeheuer aufregend."
"Es war toll", meint auch Tom Coronel. "Ich sah alles, weil ich direkt dahinter lag. Er hat sich prima aus der Affäre gezogen. Du musst einfach deinen Mann stehen, auch wenn du unterlegen bist. Stefano kämpfte mit einem Stock gegen Kanonen an. Den Sieg kannst du dir auf diese Weise nicht sichern, kämpfen kannst du damit aber sehr wohl. Probieren musst du es zumindest. Aufgeben wäre falsch."

