• 03.07.2011 18:18

  • von Stefan Ziegler

Doppelsieg für Chevrolet und reichlich Action

Rob Huff siegt im zweiten Porto-Rennen knapp vor Yvan Muller und Tiago Monteiro - Stefano D'Aste ist nach umstrittener Strafe der tragische Held

(Motorsport-Total.com) - Chevrolet schlägt wieder zu: Die WM-Titelverteidiger ließen ihren Konkurrenten auch im zweiten Lauf des Tages keine Chance und knüpften mit einem Doppelsieg an den Dreifach-Erfolg aus dem ersten Rennen an. Rob Huff (Chevrolet) hatte seinem Teamkollegen Yvan Muller auf spektakuläre Art und Weise den ersten Platz abgenommen, während Tiago Monteiro (Sunred) kontrolliert Dritter wurde.

Titel-Bild zur News: Robert Huff, Yvan Muller

Yvan Muller konnte den ersten Platz nicht gegen WM-Leader Rob Huff behaupten

Der tragische Held des zweiten Rennens aber war Stefano D'Aste (Wiechers). Der Italiener war von der Pole-Position aus losgefahren und hatte zunächst auch die Führung inne, ehe der Druck seiner Verfolger zu groß wurde. Zu allem Überfluss kassierte D'Aste auch noch eine umstrittene Fehlstart-Strafe und wurde so sämtlicher WM-Punktechancen beraubt. Am Ende reichte es noch zu Rang zwölf.

Huff schnappt Muller den Sieg weg

Aus der Entscheidung an der Spitze war der 37-Jährige mit dem Abbiegen in die Boxengasse raus, doch bis dahin hatte sich der BMW Fahrer mehr als achtbar geschlagen. Die Konkurrenz saß D'Aste bis zum dritten Umlauf im Getriebe, erst am Ende dieser Runde quetschte sich Muller an seinem Rivalen vorbei. D'Aste hatte sich zuvor überaus sehenswert mit Händen und Füßen gewehrt.

Gleich mehrfach kam der BMW 320 TC des italienischen Rennfahrers quer aus den Schikanen und wurde auf den anschließenden Geraden breiter als jemals zuvor. Als Muller aber schließlich einen Weg vorbei gefunden hatte, gab es auch für Huff kein Halten - in Runde vier war der Brite vorbei und eröffnete seinerseits die Jagd auf Muller. Bald hatte Huff seinen Stallgefährten dann auch eingeholt.

In Runde neun fasste sich der WM-Spitzenreiter prompt ein Herz, setzte sich auf der Gegengeraden neben Muller und war auf der Außenseite schon beinahe vorbei, als beide Chevrolet-Fahrer in die Eisen stiegen. Muller erwischte das Heck seines Stallgefährten und zwang Huff zum Abkürzen in der Schikane, doch damit war das Überholmanöver besiegelt: Huff brachte Platz eins sicher ins Ziel.

Engstler in den WM-Punkten

Muller konnte in den verbleibenden zwei Umläufen auf dem 4,8 Kilometer langen Circuito da Boavista zwar den Anschluss halten, allerdings keinen Angriff mehr wagen. Anders im breiten Mittelfeld, denn dort wurde nach dem zurückhaltenden ersten Rennen mit dem Messer zwischen den Zähnen gekämpft. Vor allem Alain Menu (Chevrolet) tat sich immer wieder mit tollen Überholszenen hervor.

Der von Rang neun gestartete Schweizer hatte aber sicherlich Mühe, sich im Feld nach vorne zu arbeiten und musste sich unterm Strich mit Platz sechs hinter Huff, Muller, Monteiro, Norbert Michelisz (Zengö) und Tom Coronel (ROAL) zufrieden geben. Gabriele Tarquini (Lukoil-Sunred) brachte einen unauffälligen siebten Platz ins Ziel und beendete Lauf zwei knapp vor Franz Engstler (Engstler).

Der einzige Deutsche im Starterfeld zeigte ein couragiertes Rennen und landete nach diversen Duellen verdient in den Top 10, welche in Porto von Darryl O'Young (Bamboo) und Fredy Barth (SEAT-Swiss) komplettiert wurden - für beide ein versöhnlicher Abschluss eines schwierigen Wochenendes. Hinter Mehdi Bennani (Proteam) folgte schließlich D'Aste auf Position zwölf.


Fotos: WTCC in Porto


Das Drama um D'Aste

Der Wiechers-Fahrer hatte ein überaus ereignisreiches Rennen, das schon vor dem eigentlichen Start schiefzugehen drohte: D'Aste würgte beim Vorstart sein Auto ab, konnte aber doch noch losfahren und seine ursprüngliche Position - Startplatz eins - regelkonform wieder einnehmen. Beim richtigen Start setzte sich der Routinier erwartungsgemäß gegen seine Rivalen durch und fuhr an die Spitze.

Die Rennleitung attestierte D'Aste wenige Runden später einen Frühstart, der auf den TV-Bildern allerdings nicht zu erkennen war. Von Rang drei aus bog D'Aste schließlich in die Boxengasse ab, um seine Durchfahrts-Strafe abzuleisten. Dies warf den Italiener bis auf Rang zwölf zurück und kostete sowohl D'Aste als auch das Team einige wichtige Punkte. Es sollte jedoch noch dicker kommen.

Wenige Meter vor der Ziellinie wurde D'Aste vor der Schikane von hinten angeschoben und flog spektakulär über die Kurvenkombination hinweg und hinein in die Absperrungen. Der Italiener ließ das Trümmerfeld aber geistesgegenwärtig hinter sich und fuhr trotz des späten Unfalls noch als Zwölfter ins Ziel - ein schwacher Trost für eine richtig starke Leistung beim Comeback in der WTCC...

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