Coronel: "Wir müssen einfach clever sein"
SEAT-Privatier Tom Coronel freut sich auf einen spannenden Titelfight in der Trophywertung, rechnet aber nicht mit einem weiteren Überraschungssieg
(Motorsport-Total.com) - Als ehemaliger Gewinner der Privatierwertung zählt Tom Coronel schon von Haus aus zu den Favoriten auf den Titel in der Independents' Trophy - und der niederländische Rennfahrer wurde seinem guten Ruf in den bisherigen Rennen durchaus gerecht. Mit 56 Punkten belegt "Major Tom" derzeit den dritten Rang in der Gesamtwertung und hat speziell ein Auge auf BMW Pilot Félix Porteiro. Mit seinem SEAT-Benziner glaubt Coronel 2009 aber nicht daran, ein siegfähiges Auto zu haben.

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SEAT-Fahrer Tom Coronel hat vor allem seine BMW Rivalen auf der Rechnung
Doch auch ohne die Aussicht auf den ganz großen Wurf spekuliert Coronel in dieser Saison auf einige gute Einzelergebnisse. "Meine Saison läuft bis jetzt richtig gut", sagte der 37-Jährige gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Manchmal gibt es eben ein paar Chancen, um richtig gut abzuschneiden und vielleicht sogar einmal in den Top 10 zu landen. In Marrakesch war so eine Gelegenheit gegeben", meinte der Niederländer.#w1#
"Generell kommen mir Straßenkurse in dieser Beziehung eher entgegen als normale Rennstrecken", erläuterte der Privatier-Weltmeister von 2006 - mit zwölf beziehungsweise 15 Punkten aus Marokko und Frankreich kann Coronel auf seinen erklärten Spezialstrecken aber noch keine herausragenden Ergebnisse aufweisen. Das liegt nicht zuletzt an der großen Konkurrenz. Coronel: "BMW scheint im Augenblick wirklich richtig stark zu sein."
"Wir geben aber niemals auf. Es gibt noch genug Chancen für mich und meinen Wagen. Wir müssen einfach clever sein", meinte der SEAT-Pilot, der in Proteam-Fahrer Félix Porteiro seinen diesjährigen Hauptkonkurrent ausgemacht hat. "Das Ziel ist natürlich, Félix zu schlagen - ganz klar. Er ist ein verdammt schneller Bursche, also ergibt das einen sehr schönen Fight", vermutete Coronel am Rande des Wochenendes in Pau.
Ein Rennsieg wie in Okayama 2008 käme dem niederländischen Rennfahrer gerade recht, werden WM-Punkte für die Privatiers seit dieser Saison doch dreifach vergolten. Aber ein solcher Coup ist laut Coronel aufgrund der damaligen Umstände "wahrscheinlich unmöglich" zu wiederholen. "In Japan habe ich bei den Reifen mächtig gezockt, aber mittlerweile kennt jeder im Fahrerlager diesen Trick", begründete Coronel seine Ansicht.
"Es könnte also sehr gut sein, dass sich künftig auch andere Leute an dieser Reifenwahl versuchen werden. Du hast so einen Geniestreich eben nur ein einziges Mal für dich alleine. Ich wusste damals einfach, dass es funktionieren würde. Wenn du mich jetzt fragst, ob das noch einmal klappen kann, dann ist die Antwort darauf ganz klar 'nein'. Auch sonst sehe ich schwarz für einen Rennerfolg, denn das Fahrzeug ist einfach nicht schnell genug."

