• 20.05.2009 13:48

  • von Stefan Ziegler

Coronel: "Es wäre mehr für uns drin gewesen"

SEAT-Pilot Tom Coronel hatte sich in Frankreich einiges ausgerechnet, musste letztendlich aber enttäuscht wieder die Heimreise aus Pau antreten

(Motorsport-Total.com) - Es hätte das Wochenende von Tom Coronel werden können. Schon in den Freien Trainings war der Niederländer kaum zu bremsen und auch in der Qualifikation hinterließ "Major Tom" einen hervorragenden Eindruck. Dann schien die Lage für den 37-Jährigen allerdings zu kippen, denn die Probleme nahmen ihren Lauf. Die Krönung: Aufgrund der späteren Disqualifikation von Félix Porteiro ging Coronel in Rennen zwei eine sichere Pole-Position durch die Lappen - und einige Punkte.

Titel-Bild zur News: Franz Engstler, Tom Coronel

Tom Coronel konnte die Konkurrenz in Frankreich nur bedingt in Schach halten

"Die Dinge haben zunächst sehr gut ausgesehen. Straßenkurse sind eben meine Welt und das habe ich schon auf den ersten Metern bewiesen", sagte Coronel rückblickend. "Ich war in den Trainings schnell unterwegs und stand in der Qualifikation lange Zeit auf der provisorischen Pole-Position. Aufgrund der strafferen Regelauslegung waren die Dieselautos von SEAT in Pau nicht sehr stark, weshalb ich obendrein noch bester SEAT-Pilot war. Es schien also gut zu laufen."#w1#

"Dann wurde eine Regel, die man in der Vergangenheit überhaupt nicht beachtet hatte, plötzlich unheimlich streng angewendet. Das hat mich auf der Startaufstellung drei Positionen gekostet", spielte der niederländische Rennfahrer auf das umstrittene Drehzahllimit von 8.500 Umdrehungen pro Minute an, das in Pau gleich mehreren Fahrzeugen zum Verhängnis wurde. So wurde Coronel nachträglich von P3 auf P6 zurückversetzt und büßte seine tolle Ausgangslage ein.

Prompt wurde es ungemütlich: "Gleich nach dem Start zum ersten Rennen hat mich Larini (Nicola Larini; Anm. d. Red.) mehrfach angestoßen, bis ich schließlich Priaulx (Andy Priaulx; Anm. d. Red.) ins Heck gekracht bin. Das hat den Kühler zerschlagen und meine Motorentemperatur ist immer weiter angestiegen", schilderte Coronel seine Situation und fügte an: "Zu diesem Zeitpunkt habe ich die Trophy-Wertung angeführt und hatte den Sieg vor Augen."


Fotos: Rennwochenende in Pau


"In der letzten Runde wurde ich dann noch von meinem Rivalen Félix Porteiro und von Franz Engstler überholt", fuhr Coronel fort - Porteiro hatte sich in der Haarnadelkurve mit ausgefahrenen Ellenbogen an seinem Kontrahenten vorbeigedrückt. "Major Tom" war natürlich alles andere als begeistert von dieser rüden und zugleich folgenschweren Aktion: "Das war absolut sinnlos. Porteiro wurde später für sein Manöver bestraft - und nur Engstler hat davon profitiert."

So hatte Coronel auf einmal weniger Punkte in der Tasche, war aber um ein riesiges Problem reicher: "Meine Crew hat den Motor ausgetauscht und wahrhaft tolle Arbeit geleistet, denn die Zeit war höllisch knapp", erläuterte Coronel die plötzliche Hektik in seinem Boxenzelt. "Wir wollten damit eine Strafe für das nächste Rennen umgehen. Das Aggregat hätte ohnehin gewechselt werden müssen. Also haben wir das sofort gemacht, um den Schaden in Grenzen zu halten."

"Das Rennen war dann aber nicht gerade einfach", beschrieb der SEAT-Pilot den zweiten WM-Lauf des Tages und zog trotz 15 Meisterschaftspunkten eine eher ernüchternde Bilanz: "Insgesamt war das mit Sicherheit ein Wochenende, was uns die angepeilten Ergebnisse leider nicht beschert hat. Es wäre mehr für uns drin gewesen, aber aus unterschiedlichen Gründen hat es einfach nicht gepasst. Hoffentlich haben wir unser Pech damit erschöpft."

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