• 07.05.2009 18:06

  • von Stefan Ziegler

Coronel: "Es war mehr drin"

Tom Coronel zeigte in Marrakesch eine gute Leistung, brachte seinen Speed aber nicht auf den Punkt - Kein gutes Timing in der Qualifikation von Marokko

(Motorsport-Total.com) - Beim ersten Auftritt der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) in Afrika war Tom Coronel zunächst einer der Hauptdarsteller. Der niederländische SEAT-Fahrer kam auf Anhieb gut zurecht und sicherte sich schon in den Trainingssitzungen auf dem Circuit de Marrakech ausschließlich vordere Positionen. Entsprechend groß waren die Erwartungen an das Qualifying, galt Coronel doch als Favorit auf die Pole-Position der Privatfahrer. Doch ausgerechnet im Zeittraining gelang dem Routinier keine Runde.

Titel-Bild zur News: Tom Coronel

Tom Coronel kam in Marrakesch nicht über einen Achtungserfolg in Lauf zwei hinaus

"Wir waren in allen Freien Trainings bei der Musik dabei. Wir waren schnell, haben aber trotzdem viele unserer Reifen aufgespart. Wir wollten einfach noch ein paar neue Sätze für das zweite Qualifying aufheben", berichtete "Major Tom" von seinem Rennwochenende. "Leider konnten wir im abschließenden Zeittraining unsere Top-8-Platzierung aus den Trainings nicht mehr wiederholen. Unser Timing war leider nicht besonders gut."#w1#

Gerade als Coronel sich anschickte, eine schnelle Runde zu drehen, wurden entweder Gelbe oder Rote Flaggen geschwenkt - eine Topzeit war unter diesen Bedingungen nicht zu holen. Doch der 37-Jährige steckte den Kopf nicht so einfach in den marokkanischen Sand: "Der dritte Platz im Warmup hat unsere gute Pace dann wieder unterstrichen und natürlich auch unser Pech in der Qualifikation noch einmal dokumentiert", erläuterte Coronel.

"Startplatz 16 heißt nun einmal, dass man im Rennen Gefahr läuft, in einen Zwischenfall verwickelt zu werden. Das trifft speziell auf diesen Kurs zu: Es gibt quasi nur lange Geraden und Schikanen - Überholmöglichkeiten sind eher spärlich gesät. Die besten Chancen zur Positionsverbesserungen hat man demnach am Start. In meinem Vorwärtsdrang hatte ich im Rennen prompt schon früh eine Begegnung mit den Mauern, konnte aber unbehelligt weiterfahren."


Fotos: Rennwochenende in Marrakesch


"Gegen Rennende lag ich dann direkt hinter dem BMW von Augusto Farfus", schilderte Coronel seine Renneindrücke. "Dreimal waren wir schon Seite an Seite unterwegs, aber bei einem dieser Überholversuche ist mir ein Fehler unterlaufen. Ich traf den Kerb etwas zu hart und rutschte seitlich in die Streckenbegrenzung. Als ich den Wagen wieder angelassen hatte, konnte ich nur noch zu Ende fahren - mehr war da nicht mehr zu machen."

"Also musste ich den zweiten WM-Lauf von ganz hinten aufnehmen. Ich fand allerdings gleich eine gute Linie und kam gut voran, wollte aber keine Risiken mehr eingehen", sagte der SEAT-Privatier. "Ich habe mich zurückgehalten und bin letztendlich als Neunter und auf P2 der Privatiers ins Ziel gekommen. Wir haben also ein paar Punkte gemacht, insgesamt war aber mehr drin. Sehr schade, dass wir unsere Pace nicht nutzen konnten, als es wichtig gewesen wäre."