• 29.03.2011 19:48

  • von Stefan Ziegler

Coronel und ROAL: Am Anfang stand ein Totalschaden

Das erste gemeinsame Rennen von Tom Coronel und Roberto Ravaglia endete vor fast 20 Jahren mit einem Unfall: "Das Fahrzeug war vollkommen im Eimer"

(Motorsport-Total.com) - Tom Coronel wechselte in der Winterpause von SEAT zu BMW und sorgte mit seinem Engagement beim Rennstall von Roberto Ravaglia für einige große Schlagzeilen. Beim ersten Wochenende des Jahres konnte dieses Gespann genau daran anknüpfen, denn "Major Tom" fuhr auf Anhieb auf das Podium der Tourenwagen-WM. Als er Ravaglia vor rund 20 Jahren kennenlernte, lief es weniger gut.

Titel-Bild zur News: Tom Coronel

Roberto Ravaglia und Tom Coronel: In diesem Jahr arbeiten sie wieder zusammen

"Ich glaube, nicht viele werden sich daran erinnern, dass Tom Coronel sein erstes Rennen im Tourenwagen-Sport als mein Teamkollege bestritten hat", sagt Ravaglia bei 'Eurosport'. "Das war in der italienischen Meisterschaft. Ich fuhr damals für BMW Italia und er wurde eingeladen, erstmals überhaupt einen Tourenwagen zu fahren. Zu diesem Zeitpunkt war er noch ein sehr junger Bursche."


Fotos: Tom Coronel, WTCC in Curitiba


Schon damals war Coronel allerdings kein Kind von Traurigkeit, legte er in seiner Karriere doch schon einmal Mietautos aufs Dach oder öffnete eigentlich geschlossene Restaurants kurzerhand selbst. Auch sein Debüt als Tourenwagen-Pilot verlief kurios: "Wenn ich mich recht erinnere, war das 1993 in Pergusa auf Sizilien", meint Coronel. "Wir waren in der italienischen Klasse-2-Meisterschaft am Start."

"Sonderlich erfolgreich war ich aber nicht dabei, denn ich verwandelte das Auto gleich in einen Totalschaden. Ich weiß noch gut, wie ich nach dem Crash zurück zur Boxengasse lief und das ganze Glas der Windschutzscheibe ausspuckte", witzelt der "fliegende Holländer" und merkt an: "Das Fahrzeug war vollkommen im Eimer, doch auf diese Weise lernte ich Roberto Ravaglia kennen."

Den Kontakt hielten die beiden Rennfahrer über die Jahre hinweg aufrecht, was schließlich in der Zusammenarbeit 2011 mündete. "In der Weihnachtszeit teilte mir mein bisheriges Team mit, dass wir nicht mehr länger in der WTCC zusammen arbeiten könnten. Als ich kurz darauf nach Schottland fuhr, bekam ich plötzlich eine SMS von Roberto Ravaglia", schildert Coronel, wie es dazu kam.¿pbvin|0|3535|coronel|0|1pb¿

"Ich hätte niemals gedacht, jemals bei ihm zu landen. Sein Team war in der vergangenen Saison ja nicht einmal in der Tourenwagen-WM unterwegs. In seiner Nachricht stand aber, dass ich ihn sofort anrufen müsste. Genau das tat ich dann auch. Prompt lud er mich ein, ihn so rasch wie möglich in seiner Teambasis zu besuchen", gibt Coronel zu Protokoll. "Und jetzt fahre ich sein Auto..."