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  • 10.05.2009 17:09

  • von Ziegler, Nimmervoll & Rencken

BMW: WTCC-Situation erneut auf dem Prüfstand

Das Engagement von BMW in der Tourenwagen-WM steht derzeit wieder unter Beobachtung - Einstufung der SEAT-Dieselmotoren noch immer strittig

(Motorsport-Total.com) - Ein Thema beherrschte die Winterpause der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) Ende 2008 wie kein zweites und die große Frage war: Welchen Weg würde BMW einschlagen? Nach dem Ablauf der vergangenen Saison stand der weitere Einsatz der BMW Länderteams auf Messers Schneide, hatten die BMW Piloten doch 2008 gegen die überstarke SEAT-Konkurrenz letztendlich deutlich das Nachsehen. Im Winter wurde daher das Reglement angepasst, doch die Probleme sind noch da...

Titel-Bild zur News: Sergio Hernandez, Jörg Müller, Augusto Farfus, Alessandro Zanardi, Andy Priaulx

BMW beobachtet die Entwicklungen in der WTCC derzeit mit großen Sorgenfalten...

Fast schon mit spielerischer Leichtigkeit setzten Weltmeister Yvan Muller und seine vier Teamkollegen in Curitiba dort an, wo sie in der vergangenen Saison aufgehört hatten. Gleich fünf TDI-Fahrzeuge standen nach der ersten Qualifikation des neuen Rennjahres auf den ersten fünf Startplätzen - von einer regelbedingten Einbremsung der Turbomotoren war in Brasilien nicht wirklich viel zu spüren.#w1#

Nur zwei Wochen später schien die traditionelle Hackordnung von Puebla etwas durcheinander zu geraten, denn BMW bewegte sich in Mexiko durchaus auf Augenhöhe mit den schnellen Diesel-Flitzern der Spanier. In Marrakesch hingegen wieder das alte Lied: SEAT donnerte vorneweg - dank des neuen Kompensationsgewichts konnte Chevrolet gar die Siege einfahren und BMW auf P3 verdrängen.

Kaum war die Zielflagge in Marokko gefallen, schon hatte BMW auf die jüngsten Trends in der Tourenwagen-WM reagiert: Das BMW Team Germany legte bei der Rennleitung Protest gegen die SEAT-Autos ein und will nun endlich Klarheit bezüglich des Ladedrucks der Dieselmotoren, welche die Iberer schon seit geraumer Zeit in der WTCC einsetzen. Eine Entscheidung in dieser Sache steht allerdings noch aus.

Fest steht momentan nur, dass bei BMW das Engagement in der Tourenwagen-WM erneut auf dem Prüfstand steht. Dies bestätigte BMW Motorsport Direktor Mario Theissen am Rande des BMW Medien-Stammtischs in München: "Wir schauen uns die Situation derzeit sehr kritisch an", kommentierte Theissen die aktuellen Entwicklungen in der WTCC und fügte an: "Mehr kann ich dazu nicht sagen."

So schwebt zu Beginn der Europasaison einmal mehr ein Damoklesschwert über dem weiteren Einsatz von BMW in der Tourenwagen-WM - und damit indirekt auch über der Rennserie selbst, sind die Münchener doch ein Hersteller der ersten Stunde und mit drei Fahrer- und drei Konstrukteurstitel von 2005 bis 2007 zudem das erfolgreichste Team in der Geschichte der noch jungen WTCC...