• 30.06.2009 17:03

BMW: Gemischte Gefühle vor Porto

Mit drei Siegen im Rücken aber bescheidenen Aussichten reisen die BMW Länderteams nach Portugal - Farfus will Fehler wieder gutmachen

(Motorsport-Total.com) - Nach drei Siegen hintereinander beginnt für BMW in Porto am kommenden Wochenende die zweite Saisonhälfte der Tourenwagen-WM (WTCC). Dank des Doppelerfolgs von Alessandro Zanardi und Sergio Hernández in Brünn liegt die Marke in der Herstellerwertung mit 153 Punkten nur noch acht Zähler hinter SEAT. In der Fahrerwertung sind die fünf Piloten der BMW Länderteams enger zusammengerückt. In Portugal möchte das Quintett den Aufwärtstrend unbedingt fortsetzen.

Titel-Bild zur News: Andy Priaulx, Alessandro Zanardi, Jörg Müller, Sergio Hernandez

Die BMW Länderteams möchten in Porto weiter am Vorsprung von SEAT knabbern

Nach dem für ihn enttäuschend verlaufenen Wochenende in Tschechien ist Augusto Farfus vom BMW Team Germany entschlossen, den Druck auf WM-Spitzenreiter Yvan Muller (SEAT) wieder zu erhöhen. Auch sein Teamkollege Jörg Müller, Andy Priaulx vom BMW Team UK und die beiden BMW Team Italy-Spain Fahrer Zanardi und Hernández wollen weiter Boden gutmachen.#w1#


Fotos: Rennwochenende in Brünn


BMW Piloten rechnen mit spannenden Rennen

Allerdings steht BMW in den WTCC-Läufen 99 und 100 seit 2005 vor einer schwierigen Mission. Während Farfus, Hernández, Müller und Priaulx in Porto mit 40 Zusatzkilogramm ins Rennen gehen, fährt SEAT komplett ohne Zuladung. Zanardi - aufgrund des sequentiellen Getriebes als eigene Fahrzeugkategorie unterwegs - und die Chevrolet-Piloten sind mit einer Erleichterung von zehn Kilogramm am Start.

Trotzdem haben es die BMW Länderteam Fahrer auf die vorderen Platzierungen abgesehen. Priaulx würde nur zu gerne an seinen Sieg aus dem Jahr 2007 anknüpfen. "Die Strecke in Porto ist kein klassischer Stadtkurs. Es gibt lange Geraden und einige merkwürdige Schikanen", sagte der Brite vor dem siebten Rennwochenende der Saison. "Überholmanöver sind sehr schwierig. Die Veranstaltung 2007 war insgesamt dennoch klasse."

"Die Zuschauer strömten in Massen an die Strecke. Sportlich lief es auch gut: Ich konnte auf Anhieb einen Sieg verbuchen", hielt der Tourenwagen-Weltmeister von 2005, 2006 und 2007 fest. Müller bestätigte umgehend: "Die Rennen 2007 waren spannend. Ich hatte ein tolles Duell mit Andy und stand am Ende als Zweiter auf dem Podium", erklärte der Deutsche und fügte an: "Ich liebe Stadtkurse - und Porto ist einer der attraktivsten."

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Farfus will Wiedergutmachung betreiben

"Er ist nicht so eng wie andere Strecken dieser Art, sondern es gibt sowohl langsame als auch schnelle Passagen. Diese Kombination ist perfekt", meinte Müller. "Obwohl wir schon 2007 in Porto gewesen sind, werte ich die Strecke als Neuling im Kalender", gab Teamkollege Farfus zu Protokoll. "Es dürfte für dieses Jahr einige Änderungen am Layout des Kurses geben. Ich freue mich aber auf die Rennen. In Portugal fühle ich mich beinahe wie zu Hause."

"Nach meinem Fehler in Brünn will ich in Porto wieder WM-Punkte sammeln", kündigte der brasilianische Rennfahrer an, der nach seinem frühen aus in Tschechien ohne Punkte geblieben war. Anders Zanardi - doch der Routinier rechnet mit einem schwierigen Wochenende in Portugal. "In Porto dürfte es nicht so einfach für uns werden. Obwohl ich die Strecke grundsätzlich mag, ist es sicher kein perfekter Kurs für BMW", stellte Zanardi heraus.

"Aber nach meinem Sieg in Brünn bin ich natürlich trotzdem hoch motiviert, ein gutes Ergebnis folgen zu lassen", meinte der 42-Jährige. Teamkollege Hernández hat ebenfalls gemischte Gefühle: "Vor zwei Jahren lief es für mich in Porto gar nicht gut. Nun habe ich jedoch viel mehr Erfahrung und merke, wie mir Stadtkurse immer besser gefallen. Es ist ein tolles Gefühl, als frisch gebackener Laufsieger beim Jubiläumswochenende der WTCC anzutreten."