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Müller: "Mein Start war der wahre Horror"
BMW Team Germany Pilot Jörg Müller erlebte in Brünn eine regelrechte Achterbahnfahrt, war in den beiden Rennen aber wieder einmal besonders stark
(Motorsport-Total.com) - Jörg Müller scheint in dieser Saison das Pech an den Rennfahrerschuhen zu kleben. Kaum ein Wochenende vergeht, ohne dass der BMW Team Germany Pilot einmal nicht in einen Zwischenfall verwickelt und so um den Lohn seiner harten Arbeit gebracht wird. In Brünn verhinderte eine Startpanne erfolgreich den möglichen ersten Saisonsieg des Deutschen, der im Anschluss wieder einmal einen soliden Speed an den Tag legen konnte. Mehr als zehn Punkte holte Müller aber nicht.

© xpb.cc
Jörg Müller musste sich seine WM-Punkte in Brünn einmal mehr hart erkämpfen...
Schon in der Qualifikation lief es nicht nach Plan für den 39-Jährigen, der sich prompt auf dem siebten Startplatz wiederfand. Doch im Getümmel vor der Startlinie verlor Müller die Ampel aus den Augen und damit auch sämtliche Chancen, gleich zu Beginn des ersten Sprintrennens wertvollen Boden gutmachen zu können. Das Resultat: "Mein Start war der wahre Horror", fasste Müller die Geschehnisse in Brünn auf seiner Homepage zusammen.#w1#
Müller begeistert mit Aufholjagd
"Als ich durch das Auto von Gabriele Tarquini dann endlich einen Blick auf die Ampel werfen konnte, war sie schon auf Grün und neben mir sind die Autos vorbeigepfiffen. Beim Einbiegen in die erste Kurve stand dann auch noch plötzlich ein Chevy vor mir quer und ich musste nochmals stark bremsen, wodurch noch ein paar mehr Autos an mir vorbei sind" - damit war Müller schon nach wenigen Rennmetern auf Rang elf zurückgefallen.
"Wenn man bedenkt dass sich fünf Autos vor mir eliminiert hatten, habe ich bei diesem Start insgesamt neun Plätze verloren. Das ist mein neuer Negativ-Rekord", witzelte Müller, der in der Folge - wie schon so oft in dieser Saison - eine beeindruckende Aufholjagd auf den tschechischen Asphalt knallte. "Nach dem Restart lief aber dann alles wie geschmiert", berichtete der einzige deutsche Werkspilot der WTCC. Doch das war nicht zu übersehen.
Mit einem perfekt liegenden BMW 320si ließ Müller seine Gegner gleich reihenweise stehen und machte Position um Position gut, bis er schließlich an der Spitze ankam. "Zwei Runden vor Ende des Rennens war ich plötzlich Zweiter und konnte es selber nicht glauben", meinte Müller. "Alex Zanardi vor mir war schon über eine Sekunde weg, aber ich konnte das Loch innerhalb von eineinhalb Runden zufahren und bin als Zweiter im Ziel angekommen."
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Zehn Punkte in Brünn und WM-Rang vier
Dieses herausragende Ergebnis hatte freilich den siebten Startplatz für Lauf zwei zur Folge - und auch, dass Müller im Rennen auf Markenkollege Andy Priaulx traf, der sich nach seinem frühen Aus im ersten Sprint des Tages von ganz hinten bis in die Top 10 nach vorne durchgekämpft hatte. Über die interne Reihenfolge wurde man sich aber nicht wirklich einig, was dem Publikum einige sehenswerte Manöver und tolle Action bescherte.
Nachteil dieser Geschichte: Aufgrund des Duells mit Priaulx konnte sich Müller nicht mehr an den vor ihm fahrenden SEAT-Autos vorbeimogeln und fegte schließlich auf P7 über die Ziellinie. Doch damit war der Deutsche keinesfalls unzufrieden. "Zweiter im ersten Rennen und Siebter in Lauf zwei hört sich erst mal nicht so schlecht an, aber es hätte im zweiten Rennen wesentlich mehr sein können", kommentierte Müller sein Abschneiden.
"Beide Rennen haben mir allerdings extrem viel Spaß gemacht, weil es Kämpfe und Überholmanöver am laufenden Band gab", bilanzierte Müller abschließend. "Letztendlich habe ich durch einen zweiten und einen siebten Platz zehn Punkte mit nach Hause nehmen können und bin jetzt wieder Vierter in der Meisterschaft" - hinter Weltmeister Yvan Muller, Gabriele Tarquini (beide SEAT) und BMW Team Germany Teamkollege Augusto Farfus.

