Rossi knapp am Podium vorbei: "Am Ende fehlte nur ein bisschen der Speed"

Valentino Rossi wurde bei seinem WEC-Debüt Vierter und verpasste nur knapp das Podest - Der BMW-Pilot machte keinen Fehler, es "fehlte nur ein bisschen der Speed"

(Motorsport-Total.com) - Nur 12,647 Sekunden haben Valentino Rossi bei seinem Debüt in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) zum Podium gefehlt. Der neunfache Motorrad-Weltmeister, der gemeinsam mit Maxime Martin und Ahmad Al Harthy den WRT-BMW #46 pilotiert, ist mit dem Auftakt in Katar (ausführlicher Rennbericht) dennoch zufrieden. "Am Ende fehlte uns nur ein bisschen der Speed, um den dritten Platz zu erreichen", bilanziert Rossi.

Titel-Bild zur News: Maxime Martin

Valentino Rossi landete in Katar auf dem vierten Platz Zoom

Das BMW-Trio lag rund eine Stunde vor dem Fallen der Zielflagge noch auf Podiumskurs, musste sich beim letzten Boxenstopp allerdings dem D'station-Aston-Martin #777 (Mateu/Bastard/Sörensen) geschlagen geben. "Es war ein perfektes Rennen für uns ohne Fehler und ohne Verstöße gegen die Tracklimits", sagt Rossi. "Die Jungs haben in der Boxengasse ebenfalls einen klasse Job gemacht."

"Es ist ein guter Start in die Saison. Der vierte Platz ist ein ziemlich gutes Ergebnis, aber es ist schade, so nah am Podium dran zu sein und nicht darauf zu steigen." Rossi hatte den Vorteil, dass er den Losail International Circuit in Katar bereits aus seiner MotoGP-Zeit kennt und dort schon zahlreiche Runden drehte.

Trotzdem lief es im Qualifying noch nicht nach Plan, denn der Rossi und seine Teamkollegen erreichten lediglich den neunten Startplatz in der LMGT3-Klasse. "Ich war zu Beginn sehr aufgeregt und neugierig, was im Rennen passieren würde", so Rossi. "Das war eine ganz neue Herausforderung für mich, und ich hoffte, konkurrenzfähig zu sein."

Valentino Rossi: "Hatte eine Menge Spaß"

Teamkollege Al Harthy absolvierte die ersten vier Stunden des Rennens, bevor Rossi und Martin ins Cockpit stiegen. "Im ersten Stint war ich in der Lage, eine gute Pace zu fahren und fühlte mich sehr gut mit dem Auto", berichtet der MotoGP-Star über seine Premiere.

Als die Sonne über dem Losail International Circuit langsam unterging, mischte der Italiener fleißig in den Duellen der LMGT3-Klasse mit. Im Vergleich zu BMW-Werksfahrer Martin (Bestzeit: 1:54.402 Minuten) war Rossi (Bestzeit: 1:54.853 Minuten) rund vier Zehntelsekunden langsamer - auch über die Distanz gesehen.

"Der zweite Stint war etwas schwieriger, weil mehr Gummi auf der Strecke lag als an den Vortagen, sodass es mehr Grip gab und die Reifen mehr beansprucht wurden", sagt Rossi, der sich mit einer weiteren Schwierigkeit, in Form der schnellen Hypercars, zurechtfinden musste.

"Ich hatte aus verschiedenen Gründen mehr Verkehr und es gab viel mehr Dreck abseits der Strecke, was alles noch schwieriger machte", erklärt der neunfache Motorrad-Weltmeister die Besonderheiten der Langstrecken-Weltmeisterschaft, mit schnellen Hypercars und den langsameren GT3-Boliden. "Auf jeden Fall hatte ich eine Menge Spaß."

Schwesterauto auf dem sechsten Platz

Im Verlauf des zehnstündigen Rennens rutschte der BMW M4 GT3 mit der Startnummer 46 langsam nach vorne, bis in die Reichweite des Podiums, das Rossi wie schon bei den 12h von Bathurst verwehrt blieb. "Das ist nicht ganz gelungen, aber beim nächsten Rennen versuchen wir es wieder", sagt BMW-Motorsportchef Andreas Roos. "Hier stimmt uns ein solides Ergebnis zufrieden, denn wir waren mit beiden Autos in den Punkten."

Das Schwesterauto #31, gefahren von Augusto Farfus, Sean Gelael und Darren Leung, erreichte den sechsten Platz. "Ich denke, wir haben getan, was wir konnten", resümiert Farfus. "Leider hatten wir beim Boxenstopp ein Problem beim Tanken, das uns etwas Zeit gekostet hat. Doch immerhin haben wir das sonst problemlose Rennen auf Platz sechs beendet. Darauf bauen wir auf."

Valentino Rossi ist mit seiner WEC-Premiere zufrieden

Valentino Rossi ist mit seiner WEC-Premiere zufrieden Zoom

Der gute Auftakt in Katar, bei dem es wegen der längeren Renndistanz auch mehr WM-Punkte gab, macht Hoffnung für die kommenden Rennen. "Wir hatten ein starkes Rennen ohne Fehler, aber uns fehlten die Mittel zum Kampf um eine bessere Position", erklärt WRT-Teamchef Vincent Vosse. "Die Jungs in der Boxengasse haben bei ihrem ersten Rennen in der FIA WEC wirklich gute Arbeit geleistet."

"Die Plätze vier und sechs sind ein gutes Ergebnis, aber es ist nicht das, was wir anpeilen", ist Vosse für das nächste Rennen in Imola (21. April) ehrgeizig: "Wir haben also noch Arbeit vor uns, um uns zu verbessern."