Valentino Rossi: Wie ihm die MotoGP-Erfahrung in Katar hilft

Valentino Rossi hat viel Erfahrung auf dem Losail International Circuit, wenn auch aus einer anderen Sportart - Das hilft ihm aber trotzdem, wie der BMW-Pilot sagt

(Motorsport-Total.com) - Niemand im Fahrerlager der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) hat mehr Erfahrung auf dem Losail International Circuit als Valentino Rossi. Aus seiner MotoGP-Zeit kennt er den Kurs in Lusail bei Doha wie seine Westentasche.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi gibt sein WEC-Debüt bei den 1.812 Kilometern von Katar

Valentino Rossi gibt sein WEC-Debüt bei den 1.812 Kilometern von Katar Zoom

Und obwohl die Strecke 2023 leicht umgebaut wurde und das Fahren mit dem Auto ganz anders ist als mit dem Motorrad, hilft ihm seine Erfahrung, wie er gegenüber Endurance-Info erklärt: "Mit einem GT-Auto sind die Linien anders als mit einem Motorrad. Aber mit den Reifen zum Beispiel ist es sehr ähnlich. Wenn man fährt, ist das Gefühl sehr ähnlich."

"Auch die Art und Weise, wie man mit den Ingenieuren spricht, ist gleich", fährt der 45-Jährige fort. "In dieser Hinsicht ist es sehr ähnlich. Aber die Rennen sind natürlich ganz anders. Das ist der wichtigste Punkt."

Damit meint er vor allem die Renndistanz: "In der MotoGP geht es nur um 40-Minuten-Rennen, ohne Pause. Hier bei den langen Rennen muss man die Reifen schonen, es gibt eine Strategie und man ist auch in der Box mit den Fahrerwechseln gefordert. Das schätze ich sehr."

Bei den Reifen hat Rossi einen Wechsel vollzogen. Bisher war er Pirelli-Reifen aus der SRO-GT3-Serie gewohnt. Nun fährt er in der LMGT3 mit Reifen von Goodyear. "Es ist schade, dass ich nicht auf Michelin fahren kann, aber der Goodyear-Reifen ist gut".

"Wenn man von Pirelli kommt, ist es natürlich anders. Vor allem vorne ist der Grip anders. Deshalb müssen wir an der Balance des Autos arbeiten. Es ist ungewöhnlich, von einer Meisterschaft zur nächsten den Reifenhersteller zu wechseln. Aber es ist eine wichtige Erfahrung."

Die langgezogenen Kurven des Losail International Circuit sind in der Motorradwelt eine Selbstverständlichkeit, auf vier Rädern jedoch eine Besonderheit. Schließlich wurden Rennstrecken für Autos jahrzehntelang bewusst mit engen Kurven versehen, um Überholmöglichkeiten zu schaffen. Erst langsam rückt man davon ab.


Fotostrecke: WEC 2024 - LMGT3: Das sind Valentino Rossis Gegner

Qualifying mit Schrecksekunde

Rossi sieht keinen Grund, warum auf dem Losail International Circuit kein guter Rennsport möglich sein sollte: "Er ist genauso gut für Autorennen geeignet. Ich kam 2003 hierher, vor mehr als 20 Jahren, und am ersten Tag wurde der erste Meter Asphalt aufgetragen. Damals gab es noch keine Rennstrecke. Es ist toll, die neue Anlage zu sehen. Ich mag diese Strecke."

Für den WRT-BMW #46 (Al Harthy/Rossi/Martin) verlief die WEC-Auftaktwoche noch nicht allzu erfolgreich. Bis auf den Aston Martin tun sich alle GT3-Fahrzeuge mit Frontmotor auf der Strecke schwer.

Im Qualifying wäre Rossis Teamkollege Ahmad Al Harthy (in der LMGT3 muss der Amateur das Qualifying fahren) beinahe schon ausgeschieden, als ein Leistungsverlust am BMW M4 GT3 auftrat. In letzter Sekunde schaffte er es noch in die Top 10 und damit in die Hyperpole.


Fotos: WEC 2024: 1.812 Kilometer von Katar


Dort reichte es allerdings nur zu Startplatz neun. Dennoch darf man gespannt auf das Rennen sein, denn die Paarung Rossi, Al Harthy und Maxime Martin gilt auf dem Papier als eine der stärksten in der Pro-Am-Klasse.

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