• 28.11.2013 12:47

  • von Roman Wittemeier

Porsche: Weniger Luftwiderstand, bessere Reifennutzung

Porsche tritt in Bahrain erstmals mit der 2014er-Version des 911 RSR an: Verbesserungen an vielen Details, mehr Spielraum beim Setup

(Motorsport-Total.com) - Für die GT-Werksmannschaft von Porsche beginnt das Jahr 2014 bereits beim aktuellen Saisonfinale der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) in Bahrain. Die Zuffenhausener schicken eine neue Variante des 911 RSR in das letzte Rennen des Jahres. Die überarbeitete Version des Porsche kommt mit zahlreichen Veränderungen auf die Strecke. Das neue Gesamtpaket wurde zuletzt in Portimao getestet und für gut befunden.

Titel-Bild zur News: Jörg Bergmeister, Patrick Pilet

Der Porsche 911 RSR kommt in Bahrain in der 2014er-Version auf die Strecke Zoom

Wie sich der 2014er-Wagen im Vergleich zur WEC-Konkurrenz von Aston Martin und Ferrari darstellt, wird man frühestens in den ersten beiden Freien Trainings am Donnerstag in Bahrain erahnen können. Die Ziele bei der Entwicklung der Updates waren klar: Top-Speed erhöhen, Effizienz verbessern, Hinterreifen haltbarer bekommen. Die Nachteile auf langen Geraden waren spätestens seit der neuen Einstufung nach dem GT-Sieg in Le Mans sichtbar, die Probleme mit der Haltbarkeit der Reifen ohnehin.

"Wir haben die Aerodynamik an der Front verändert, haben am Heckflügel etwas gemacht, fahren breitere Felgen an der Hinterachse und eine verbesserte Kinematik", beschreibt Porsche-Teamchef Olaf Manthey im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Das Team musste an der Vorderachse etwas Abtriebsverlust in Kauf nehmen, um insgesamt gewinnen zu können. "Es gibt nun mehr Spielraum in Sachen Balance und im Hinblick auf den Pitch des Autos, also das Anstellen über die Bodenfreiheit", so Manthey.

Gleiche Reifen auf breiteren Felgen

Die Aerodynamikbalance wurde ein wenig nach hinten verschoben, es geht etwas mehr Last auf das Heck. Gleichzeitig bekommen die Hinterreifen etwas weniger Spielraum. "Wir fahren breitere Felgen, aber die Reifengröße bleibt gleich", so der erfahrene Porsche-Kenner aus der Eifel. Manthey erklärt: "Der Reifen verformt sich etwas weniger, er walkt weniger und wir können etwas weniger Sturz fahren. Das verhindert ein Überhitzen auf der Innenseite der Räder."

"Wir konnten bisher nur Single-Stints fahren, zuletzt gingen auch mal eineinhalb Stints. Aber dann haben wir immer in der zweiten Hälfte eines Stints zu viel verloren", erklärt Marc Lieb die Probleme der vergangenen Monate. Der erfahrene Werkspilot, der kürzlich auch den Porsche-LMP1 testen durfte (noch keine Entscheidung über ein etwaiges Engagement gefallen), wird am heutigen Freitag erstmals die neue 2014er-Version des 911 RSR fahren. "Bisher hatte ich bei Tests immer nur einige einzelne neue Komponenten am Auto. Ich bin gespannt."


Fotos: USCC-Testfahrten in Daytona


"Bahrain hat verschiedene Kurven und auch einige etwas längere Geraden", sagt Manthey. "In Sachen Aerodynamik bekommen wir immerhin ein paar Anhaltspunkte. Nur bezüglich Top-Speed wird man die Ergebnisse hier noch nicht ganz sehen können. Wir erreichen hier höchstens 250 km/h, aber erst darüber wird es wirklich interessant." Bis Tempo 250 km/h ist der Schub des Motors entscheidend, darüber wird Aerodynamik immer wichtiger. Dies war in Le Mans deutlich zu erkennen: Bis Tempo 250 war Porsche langsamer als die Konkurrenten, darüber - dank des guten Le-Mans-Paketes - aber schneller.