Kristensen geschockt über McNish-Rücktritt
Le-Mans-Legende Tom Kristensen zeigt sich überrascht über den kompletten Rückzug seines Kollegen Allan McNish: "Dachte, er würde es herunterschrauben"
(Motorsport-Total.com) - Die Ankündigung von Allan McNish, seine Rennfahrerkarriere mit sofortiger Wirkung zu beenden, kam für viele ziemlich überraschend. Auch Rennfahrerkollege Tom Kristensen, mit dem der Schotte zwei seiner drei Le-Mans-Siege holte, fiel zunächst aus allen Wolken, als er als einer der ersten von der Entscheidung McNishs in Kenntnis gesetzt wurde. "Wir stehen uns ziemlich nah, aber ich habe nicht erwartet, dass er den Stecker so zieht, wie er es getan hat", wird der Le-Mans-Rekordsieger von 'Autosport' zitiert.

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Allan McNish und Tom Kristensen: Die Wege werden sich nun trennen Zoom
"Ich dachte, er würde es vielleicht zunächst ein wenig herunterschrauben, daher war ich definitiv schockiert, als er mich angerufen hat", beschreibt Kristensen seine Gefühlslage. "Ich war sehr bewegt, denn wenn man sich ein Auto teilt, dann teilt man auch viele Emotionen." Kristensen gibt an, sogar ein bisschen enttäuscht gewesen zu sein, nachdem man zusammen mit Loic Duval in diesem Jahr sowohl Le Mans wie auch die Weltmeisterschaft gewinnen konnte.
Dennoch will Kristensen die Verdienste des 43-Jährigen würdigen und sagt, er sei stolz, so lange mit ihm gefahren zu sein. Seit 2006 waren die beiden ein unzertrennliches Duo in der Langstrecken-Weltmeisterschaft - mit Rinaldo Capello sieben Jahre lang eigentlich ein unzertrennliches Trio, doch nach Capello im vergangenen Jahr steigt nun auch McNish aus. "Wir sollten eine lange und großartige Karriere des kleinen Schottischen Terrier feiern, der stets vollsten Einsatz gezeigt hat, wenn er ins Auto gestiegen ist", so Kristensen.
"Er ist ein Wahnsinnskerl, ein Teamplayer und jetzt auch ein Weltmeister", würdigt der Däne seinen Kollegen und Freund und erinnert sich noch gut daran, wie die beiden nach einem harten Kampf in Sebring 2005 zusammengefunden haben: "Unsere Väter sagten, dass es gut wäre, wenn wir das gleiche Auto fahren würden und Wolfgang Ullrich hat es Realität werden lassen." Doch nach acht Jahren werden sich auch diese Wege nun trennen.

