Davidson bei Toyota: Kleiner Mann mit großem Spaß

Toyota-Fahrer Anthony Davidson spricht über das Fahrgefühl im TS040, Größenunterschiede, und warum er ein Fan der neuen Technologien ist

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Erfolg bei den 6 Stunden von Silverstone, bei denen Toyota mit den Wagen Nummer 7 und 8 einen Doppelerfolg feiern konnte, stehen auch die Chancen für die 6 Stunden von Spa-Francorchamps nicht schlecht. Anthony Davidson fühlt sich deswegen wohler denn je in seinem Team und genießt die diesjährige Herausforderung in der Langstrecken-Weltmeisterschaft.

Titel-Bild zur News: Sebastien Buemi, Anthony Davidson, Nicolas Lapierre

Anthony Davidson (rechts) fühlt sich bei bei Toyota wohl Zoom

Rund 1.000 PS stehen Davidson und seinen Kollegen durch den V8-Saugmotor und den zwei Hybridsystemen des TS040 in diesem Jahr zur Verfügung, und das allradgetriebene Toyota-Gefährt hat seine Stärke in diesem Jahr schon unter Beweis gestellt. "Man muss sich erst einmal einen Überblick über die Technik verschaffen, um zu verstehen, was genau vom Fahrer und was vom Auto erwartet wird", erklärt der Brite. "Ich würde sagen, dass wir jetzt auf eine andere Weise fahren. Wir bremsen beispielsweise noch immer mit dem Fuß, aber das Fahren fühlt sich schon anders an."

Der 35-Jährige ist aber erfahren genug, um sich auf die Herausforderungen einzustellen: "Egal, wie viel dir die Ingenieure vorher erklärt haben, sobald man ins Auto springt, ergibt es Sinn", sagt Davidson gegenüber 'fiawec.com'. "Das ist unglaublich. Das Benzinsparen auf bestimmten Abschnitten der Strecke macht man intuitiv, indem man den Druck von den Pedalen nimmt. Instinktiv weiß man, dass man das beim Ausgang einer Kurve lassen sollte, dafür aber am Ende einer Geraden machen kann. Man mag den Grund dafür vielleicht nicht verstehen, man tut es einfach, wenn man im Auto sitzt, und das macht es so faszinierend für uns Fahrer."

Optimierte Abläufe

Der Erfolg von Silverstone kam für Davidson nicht von ungefähr. Zusammen mit seinem Team hat er vor der Saison versucht, die Abläufe zu optimieren. "Wir haben bei den Wintertests viel an der Informationsverarbeitung gearbeitet", erklärt er. "Diese Daten effizient und verständlich an den Fahrer weiterzugeben, wenn der mit über 300 km/h unterwegs ist, ist eine echte Herausforderung. Die Informationen dann auch noch zu verarbeiten und drauf zu reagieren, ist ebenfalls nicht einfach. Diese vielen Zahlen, Fakten und Statistiken sind was für echte Zahlenfreaks, müssen aber einfach gehalten werden."

Bei Toyota übt man sich außerdem in enger Zusammenarbeit. "Die Teamarbeit macht in diesem Jahr wirklich Spaß", berichtet Davidson. "Zusammen mit den sechs Fahrern und Mike Conway, bringen wir unsere Ideen bei den Besprechungen ein, senden uns E-Mails und tauschen uns untereinander und mit den Ingenieuren aus."


WEC in Silverstone

Für den diesjährigen Wettbewerb war man durch den ehemaligen Formel-1-Fahrer also optimal vorbereitet: "Der Unterschied zwischen Audi und Toyota war im vergangenen Jahr für jeden ersichtlich, allein, was die Motorenkraft angeht. Wir hatten ein fantastisches Hybrid-System, dessen volles Potenzial aber wegen der Regeln 2013 nicht abgerufen werden konnte, das wird aber dieses Jahr unter anderem durch die Einführung des Benzindurchfluss-Sensors anders sein. Es wurde an der Chancengleichheit gearbeitet, und man konnte schon in Silverstone sehen, dass die drei Hersteller viel näher aneinander liegen."

Größenunterschiede im Team

Neue Regeln und die optimierte Einstellung darauf verlangten jedoch auch eine Fahrerrotation im Team. So wechselte beispielweise Nicolas Lapierre vom Wagen Nummer 7 in die 8. Davidson erklärt warum: "Dabei ging es ausschließlich um Größe und Gewicht. Da Alex Wurz der größte Fahrer ist und ich der kleinste, brauchte ich einen großen Sitz-Einsatz, um in seinen Sitz zu passen. Der wog wegen des Schaums, der aufgrund der neuen FIA-Sicherheitsbestimmungen eingeführt wurde, über vier Kilogramm. Wir haben deswegen entschieden, dass Nico zusammen mit mir und Sebastien in der Nummer 8 fährt."

Den Trend zu neuen, effizienteren Technologien geht Toyota schon lange mit und fährt damit gut. Auch Davidson ist ein Fan: "Bei Langstrecken-Rennen wollen die Marken ihre Referenzen in Sachen Zuverlässigkeit, Haltbarkeit und Leistung unter Beweis stellen, und ich denke, genau darauf kommt es auch jedem Straßenfahrzeug-Halter an. Ich stehe vollkommen dahinter, verantwortungsbewusst mit den Ressourcen umzugehen, nicht verschwenderisch, denn wir müssen daran denken, was wir unserem Planeten antun. Auch der Rennsport muss sich anpassen."

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