• 22.09.2013 16:47

  • von Roman Wittemeier

Austin: Eine Strecke zum Verlieben?

Bei den WEC-Fahrern stößt der Circuit of The Americas auf unterschiedliches Echo: Im Prototypen eine Freude, im GT-Auto nicht nur Spaß

(Motorsport-Total.com) - Die Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) debütiert an diesem Wochenende auf dem Circuit of The Americas (CoTA) in Austin. Die moderne Rennstrecke vor den Toren der texanischen Hauptstadt kam bei ihrer Formel-1-Premiere 2012 auf Anhieb gut an. Ähnlich positiv ist die Resonanz im WEC-Fahrerlager nach zwei Testsessions, drei Trainings bei wechselnden Bedingungen und dem Qualifying am Samstag bei sonnigen Bedingungen.

Titel-Bild zur News: Anthony Davidson, Sebastien Buemi, Stephane Sarrazin

Die Fahrer lieben die vielen Richtungswechsel in Austin Zoom

"Die Strecke ist der Hammer, einfach klasse", schwärmt Lotus-Pilot Thomas Holzer. "Absolut genial - herrlich abwechslungsreich", stimmt Pecom-Fahrer Pierre Kaffer zu. "Du hast eine interessante erste Kurve, wo es rampenartig nach oben geht, dann folgen schnelle Richtungswechsel und zum Start in den zweiten Sektor zwei schwierige Ecken. Es gibt recht lange Geraden und einige enge Abschnitte in der zweiten Hälfte der Runde. Leider konnten wir am Freitag nur wenige Runden drehen, weil es so heftig geregnet hat. Das Wetter ist sozusagen Eifel in warm."

Die Austin-Rennstrecke wird in Fahrerkreisen oft als untypisch bezeichnet - untypisch für amerikanische Verhältnisse. "Es ist sozusagen eine europäische Strecke auf amerikanischem Boden. Es hat nicht ganz den Flair von Road Atlanta zum Beispiel", sagt Kaffer. Die Auslaufzonen sind groß, die Boxengebäude modern, alles etwas steriler als in Sebring oder Watkins Glen. "Kurve eins ist wirklich interessant. Die Strecke ist sehr breit, es gibt mehrere Linien", sagt Audi-Star Tom Kristensen.

Spitzkehren als Schande

"Man kann ganz normal eng in die Ecke hineinziehen und dann flüssig hinaus, oder auch ganz anders - so wie wir es machen. Wir bremsen tief in die Kurve, werfen das Auto dann zackig um die Ecke und gehen quasi brutal wieder raus. Das ist wirklich etwas Besonderes", so der Däne. "Die Strecke ist insgesamt anstrengend. Am schwierigsten sind die Kurven acht und neun. Da geht es über einen Hügel durch eine Rechtskurve. Du musst das Auto für die folgende Linkskurve passend positionieren. Die Randsteine darfst du nicht zu sehr berühren, sonst hebelt es dich weg. Das ist wirklich knifflig."

"Der erste und der dritte Sektor sind sehr technisch", beschreibt Dominik Kraihamer seine Eindrücke aus nur wenigen Trainingsrunden im Lotus. "Mit dem passenden Auto könnte man vor allem im Geschlängel nach der ersten Kurve viel Spaß haben. Im hinteren Teil brauchst du ein Auto, das stabil auf der Bremse ist - und Motorleistung kann auch nicht schaden. Schwierig wird es, wenn du in der langen Doppel-Rechtskurve zu viel Untersteuern hast. Da schiebt es dich langsam immer weiter von der Linie."


WEC in Austin

"Die Anlage ist schön geworden, ist beeindruckend", stimmt auch Porsche-Werksfahrer Jörg Bergmeister in die Lobeshymne mit ein. "Das ist vielleicht nicht typisch amerikanisch, sondern eher im Stil der europäischen Strecken. Nur die Boxenmauer innerhalb der Boxengasse zeigt, dass wir hier in den USA sind. Der erste Sektor ist toll, aber ich bin kein Fan von Spitzkehren." Eine Ansicht, die sein Porsche-Kollege Marc Lieb teilt: "Ich hasse Spitzkehren, die sind Mist. Dieser zweite Sektor ist eher für die Formel 1 gebaut, der dritte auch. Aber im ersten Sektor macht es schon Spaß."

Aus Sicht der WEC-Techniker bietet der Circuit of The Americas einige Herausforderungen. Einerseits fordern unterschiedliche Charakteristiken der drei Sektoren einen kniffligen Kompromiss beim Setup, andererseits haben wechselnde Windrichtungen und ein sehr glatter Asphalt großen Einfluss auf die Gesamtperformance. "Es ist eine tolle Anlage. Das Layout ist gut gelungen, denn die Belastungen auf der rechten und linken Fahrzeugseite sind sehr ausgeglichen", erklärt der erfahrene Porsche-Ingenieur Jacques Hendrikse.

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