Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt
GTE-Kampf: Welche Chancen hat Porsche?
Porsche sieht sich im bevorstehenden WEC-Rennen in Austin nicht in Favoritenstellung: Die Power von Aston Martin und die Taktik von Ferrari
(Motorsport-Total.com) - Die Trainings der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) in Austin haben bereits angedeutet, dass sich die Fans vor allem in der GTE-Pro-Kategorie mal wieder auf allerfeinsten Rennsport freuen dürfen. Aston Martin wirkte zwar am Testtag dominant, aber Porsche konnte die Lücke am Freitag im Regen und am Samstagmorgen bei trockenen Bedingungen schließen. Und Ferrari? Die Taktiker von AF Corse halten sich - mal wieder - vor dem Rennen in Lauerstellung.

© Porsche
Marc Lieb und Richard Lietz wollen in Austin weitere wichtige Zähler holen Zoom
"Wir haben bei den verschiedenen Wetterbedingungen viel lernen können, aber wir sind auch ohnehin gut vorbereitet auf diese bisher unbekannte Strecke gekommen", zeigt sich Porsche-Teamchef Olaf Manthey zufrieden. Der erfahrene Eifelaner ergänzt: "Wir haben Dinge wie Getriebeübersetzung aufgrund unserer Simulationen bereits festlegen können. Das passt perfekt. Da haben die Kollegen in Weissach sehr gute Arbeit geleistet."
Porsche sucht seinen Vorteil vor allem im ersten Sektor. "Aus der ersten Kurve hinaus haben wir gewisse Vorteile wegen unserer guten Traktion, im anschließenden schnellen Geschlängel arbeitet die Aerodynamik gut", berichtet Werksfahrer Marc Lieb. "Die Balance des Autos passt, die Reifen halten recht ordentlich. Wo es uns mangelt, sind die Beschleunigungsphasen, wo Aston Martin einfach besser ist." In den Top-Speed-Messungen liegt der britische Vantage GTE klar vorn.
"Wir haben die leichte Befürchtung, dass Aston Martin hier einen Doppelstint fahren kann", äußert Olaf Manthey seine Bedenken. "Das ist bei uns vielleicht nicht unmöglich, aber es ist eben eine Tatsache, dass bei uns konzeptbedingt die Hinterräder stärker belastet werden." Aus Sicht von Jörg Bergmeister wird es für Porsche nichts mit Doppelstints: "Ist nicht geplant. Vom Reifenverschleiß bin ich nicht sicher, ob das bei uns überhaupt geht."
"Man könnte es vielleicht versuchen", meint Marc Lieb, "aber das Problem ist, dass du nicht weißt, wann genau der Reifen ultimativ abbaut. Wenn das passiert, dann bist du verloren." Der langjährige Werkspilot, der sich seinen Porsche mit Richard Lietz teilt, sagt: "Wir sollten auch Ferrari auf der Rechnung haben. Bei denen ist es immer gleich. Die fahren im Training mit einem Mapping, das jenseits von Gut und Böse ist. Da ziehen wir locker an denen vorbei, aber im Rennen lassen sie uns wieder stehen. Das wird eng."
Auch Teamchef Olaf Manthey hat die roten Ferrari F458 Italia auf der Rechnung. "Die sind wie immer in Lauerstellung. Das kennen wir von AF Corse", meint er. "Grundsätzlich ist es bei uns nicht ganz schlecht, aber ich halte Aston Martin für den Favoriten. Wir selbst wollen natürlich gewinnen. So müssen wir daran gehen. Ob das realistisch ist, wird sich zeigen. Wir geben unser Bestes", fasst Jörg Bergmeister zusammen.

