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"War 24h lang schlecht": Warum Ferraris Le-Mans-Sieg am seidenen Faden hing
Ferrari dominiert die 24h von Le Mans 2025, gewinnt aber mit dem Privatteam - Alle drei Hypercars hatten ihre Probleme, verrät Antonello Coletta
(Motorsport-Total.com) - Von außen sah bei den 24h von Le Mans 2025 alles so aus, als hätte Ferrari die Situation unter Kontrolle. Doch der Druck von Porsche, die sich gegen die Übermacht aus Maranello auflehnten und die #6 (Estre/L. Vanthoor/Campbell) auf einen überraschenden zweiten Platz ins Ziel brachten, hätte fast gravierende Folgen gehabt.

© Alexander Trienitz
Der gelbe Ferrari gewinnt Le Mans: Wie kritisch war die Situation für Kubica? Zoom
Denn Robert Kubica verriet, dass es an seinem AF-Corse-Ferrari #83 (Kubica/Ye/Hanson) Getriebeprobleme gab. "Es war während der gesamten 24 Stunden schlecht", sagte der siegreiche Pole. "Leider ist es passiert, als wir das Renngetriebe eingebaut haben."
"Wir dachten, dass es etwas mit den Einstellungen zu tun hat, aber das war es nicht. Es war besonders in einigen bestimmten Kurven schwierig. Es war wirklich sehr, sehr schwierig und eine zusätzliche Belastung", so Kubica weiter. Wir haben es hinbekommen - wir haben versucht, mit dem Fahrstil zu helfen, beim Anbremsen und solchen Dingen, aber am Ende hat es das Problem nur verdeckt, nicht gelöst."
Robert Kubica: Getriebe war 24 Stunden lang schlecht
Das Sprintrennen, das es über weite Strecken war, es hätte fast einen bitteren Tribut gefordert. Porsche ließ nichts unversucht. Kevin Estre, Laurens Vanthoor und Matt Campbell sorgten mit permanenten Qualifyingrunden dafür, dass sich das Ferrari-Lager nicht entspannt zurücklehnen konnte, sondern für den Erfolg hart arbeiten musste.
24h Le Mans 2025: Die Highlights des Rennens
Und nicht nur der siegreiche Ferrari 499P mit der #83 operierte am Limit, sondern auch die beiden Werksautos mit der #50 und #51. "Ab zehn oder elf Uhr am Morgen hatten wir ein paar kleinere Probleme bei mechanischen Teilen, im Motor und bei elektronischen Teilen. Und zwar mehr oder weniger in allen drei Autos", gibt Antonello Coletta zu.
Und weiter: "Von daher war es für uns auch sehr kompliziert, die gesamte Situation zu managen. Wir waren Erster, Zweiter und Dritter, konnten uns aber nicht entspannen. Wir hätten alle Podiumsplätze belegen können, aber es gab, wie gesagt, mechanische Probleme. Wir haben gewonnen, aber wir sind nicht mit allen auf das Siegertreppchen gekommen."
Antonello Coletta: Alle Ferraris hatten ihre Probleme
Welche Defekte die drei 499P genau gehabt haben sollen, wollte man bei Ferrari jedoch nicht preisgeben. Verbrieft ist jedenfalls, dass es bei der #51 Probleme gab. Diese hatte Antonio Giovinazzi zu Beginn der letzten Rennstunde via Funk gemeldet.
Coletta gibt zu: "Ehrlich gesagt hatten wir vorher [beim Testen] schon ein anderes Problem. Wir möchten jetzt erst mal in die Fabrik zurückkehren und das Auto auseinanderbauen, denn wir wollen uns in Ruhe jedes einzelne Teil anschauen." Und der Italiener vermutet auch, dass die hohe Pace im Rennen dafür verantwortlich ist.
"Der Rennrhythmus ist sehr hart und unser Auto ist davon wahrscheinlich ebenso betroffen wie viele andere. Ich habe viele Autos mit Problemen gesehen, die ihre Zuverlässigkeit verbessern müssen, weil der Rhythmus wirklich extrem ist. Aus diesem Grund müssen wahrscheinlich alle ihre Qualität verbessern", hält Coletta fest.
Ferrari-Fahrer machen kostspielige Fehler
Ferrari hat in Le Mans allerdings noch eine weitere Baustelle offenbart, die für die Weltöffentlichkeit deutlich sichtbarer war: Immer wieder leisteten sich die Fahrer im Rennen Fehler, die teuer hätten werden können. Alle drei Fahrzeuge bekamen beispielsweise je eine Strafe wegen eines Gelb-Vergehens aufgebrummt.
Dadurch hatte man bei AF Corse bei aller Überlegenheit nie ein Polster, das ein Durchatmen möglich gemacht hätte. Den Sieg für die #51 jedoch hat Alessandro Pier Guidi im Kiesbett versenkt, als er sich am Sonntagvormittag in der Boxeneinfahrt drehte. Bis sich der Italiener befreit hatte, zog eine geschlagene Minute ins Land - der Rückstand auf die siegreiche #83 betrug am Ende aber nur 28,487 Sekunden.


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