WSBK-Test Misano: Alvaro Bautista mit Bestzeit - Philipp Öttl stark

Während Ducati-Rückkehrer Alvaro Bautista beim Misano-Test das Tempo vorgibt, verpasst Philipp Öttl nur knapp die Top 3 - Scott Redding gewöhnt sich an BMW

(Motorsport-Total.com) - In Vorbereitung auf die Saison 2022 der Superbike-Weltmeisterschaft (WSBK) ist am frühen Donnerstagabend um 18:00 Uhr in Misano (Italien) ein wichtiger Zweitagestest zu Ende gegangen. Die Werksteams von Yamaha, Kawasaki und Honda waren diesmal zwar nicht vor Ort. Angeführt vom Ducati-Werksteam aber spulte ein Dutzend Piloten an zwei Tagen zahlreiche Runden ab.

Titel-Bild zur News: Alvaro Bautista

Ducati-Werkspilot Avaro Bautista war beim Zweitagestest in Misano der Schnellste Zoom

Die Bestzeit geht auf das Konto von Ducati-Rückkehrer Alvaro Bautista. Im Sattel der am Dienstag offiziell präsentierten Panigale V4R, Jahrgang 2022, benötigte der Spanier in der letzten Stunde des Zweitagestests 1:33.574 Minuten für eine Runde auf dem Misano World Circuit Marco Simoncelli. Schon am Mittwoch hatte Baustista mit 1:33.983 Minuten eine Tagesbestzeit gefahren. (Fotos: WSBK-Test in Misano)

Technisch kam bei Ducati wieder die neue Schwinge zum Einsatz, die man vor einigen Wochen bereits in Portimao getestet hatte. Abgesehen davon wurden unterschiedliche Mappings der Elektronik evaluiert. "Mit der neuen Schwinge hatte ich wie schon in Portimao ein gutes Gefühl. Ich spüre, dass sie ein Schritt nach vorne ist und bin zufrieden", so Bautista.

Zweitschnellster mit einem Rückstand von 0,112 Sekunden auf Bautista war Garrett Gerloff (GRT-Yamaha). Der US-Amerikaner drehte mit 137 Runden mehr als jeder andere an den zwei Tagen. Er spricht von einem intensiven Test, bei dem er "häufig an die Box gekommen und wieder auf die Strecke gegangen" ist, um diverse Einstellungen an der R1 zu testen.

Insbesondere auf dem Gebiet der Elektronik hatte man im Yamaha-Satellitenteam GRT eine lange Arbeitsliste. "Es geht einfach darum, die entscheidenden Zehntelsekunden zu finden. Wir hatten viel zu testen und einiges davon war durchaus vielversprechend. Es geht in die richtige Richtung", so Gerloff.

Philipp Öttl nach einer Session-Bestzeit auf P4

Einen starken Eindruck hinterließ auch Philipp Öttl. Mit der GoEleven-Ducati reihte sich der WSBK-Rookie mit einer Zeit von 1:34.214 Minuten auf dem vierten Platz der kombinierten Zeitenliste der zwei Tage ein. In der dritten von vier Sessions (Donnerstagvormittag) war Öttl sogar Schnellster gewesen. Die türkisfarbene Panigale war in dieser Woche unter anderem mit einer neuen Gabel und einem neuen Auspuff versehen.

Philipp Öttl

Philipp Öttl, hier beim GoEleven-Launch in Cherasco, verpasste die Top 3 nur knapp Zoom

Abgesehen von Bautista und Gerloff war einzig Lucas Mahias (Puccetti-Kawasaki; 3.) schneller als Öttl. Derweil schloss Bautistas Ducati-Teamkollege Michael Ruben Rinaldi, der am Misano-Wochenende 2021 beide Rennen für sich entschieden hatte, den Zweitagestest "nur" auf P5 ab.

BMW-Neuzugang Scott Redding muss Fahrstil anpassen

Für Scott Redding markierte der Misano-Test das Debüt in den Farben des BMW-Werksteams. Zwar hatte der ehemalige Ducati-Pilot die BMW M1000RR schon im Dezember erstmals getestet, damals aber noch in unlackierter Version, weil er bis Jahresende 2021 noch bei Ducati unter Vertrag stand.

Auf seinem Weg zu P6 mit 0,832 Sekunden Rückstand beim Misano-Test beschäftigte sich der BMW-Neuzugang unter anderem mit dem 2022er-Motor sowie einem veränderten Rahmen und einem ergonomisch neu gestalteten Tank. "Mein erster Eindruck vom BMW-Team ist großartig", sagt Redding und spricht schon jetzt von einer "tollen Kommunikation, weil es viele englischsprachige Teammitglieder gibt und in dieselbe Richtung gedacht wird".

Bezogen auf das Fahren der M1000RR gibt Redding zu: "Ich kann nicht erwarten, dass das Motorrad all die Dinge tut, die ich tun will. Ich bin der, der seinen Fahrstil ein bisschen anpassen muss, sodass er zum Motorrad passt." Der Neuzugang war beim Misano-Test der einzige BMW-Werkspilot, da sich Teamkollege Michael van der Mark vor wenigen Tagen einen Beinbruch zugezogen hat. Aus diesem Grund läuft der Niederländer sogar Gefahr, den Saisonauftakt zu verpassen.

Hinter Redding klassierten sich die beiden Piloten des BMW-Satellitenteams Bonovo Action - Eugene Laverty und Loris Baz - auf dem siebten und achten Platz der Zeitenliste. Die Top 10 wurden abgerundet von Kohta Nozane (GRT-Yamaha) und Axel Bassani (Motocorsa-Ducati).

Bis zum Saisonauftakt der Superbike-WM 2022 am 9./10. April im Motorland Aragon stehen noch zwei Testfahrten auf dem Programm: 25./26. März in Barcelona und 4./5. April eben in Aragon, wo es dann wenige Tage später erstmals in diesem Jahr wirklich drauf ankommt.

Ergebnis WSBK-Test in Misano (Mittwoch/Donnerstag)

01. Alvaro Bautista (Ducati) - 1:33.574 Minuten (122 Runden)
02. Garrett Gerloff (GRT-Yamaha) - 1:33.686 (137)
03. Lucas Mahias (Puccetti-Kawasaki) - 1:34.058 (99)
04. Philipp Öttl (GoEleven-Ducati) - 1:34.214 (117)
05. Michael Ruben Rinaldi (Ducati) - 1:34.316 (100)
06. Scott Redding (BMW) - 1:34.406 (92)
07. Eugene Laverty (Bonovo-BMW) - 1:34.443 (104)
08. Loris Baz (Bonovo-BMW) - 1:34.476 (120)
09. Kohta Nozane (GRT-Yamaha) - 1:34.780 (113)
10. Axel Bassani (Motocorsa-Ducati) - 1:34.865 (121)
11. Luca Bernardi (Barni-Ducati) - 1:34.930 (97)
12. Christophe Ponsson (Gil-Yamaha) - 1:35.812 (118)

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