WSBK Phillip Island: Ducati-Doppelsieg in Lauf 2, Razgatlioglu zu Sturz gebracht!

Alvaro Bautista gewinn bei der Superbike-WM in Australien auch das zweite Hauptrennen - Großer Rückschlag für Toprak Razgatlioglu - Philipp Öttl in den Top 5

(Motorsport-Total.com) - Ducati-Werkspilot Alvaro Bautista hat bei der Superbike-WM auf Phillip Island (Australien) auch das finale Rennen gewonnen (zum Rennergebnis). Der Titelverteidiger kassierte somit beim ersten WSBK-Event der Saison 2023 die Maximalpunktzahl und reist als klarer WM-Leader zum zweiten Event.

Titel-Bild zur News: Alvaro Bautista

Alvaro Bautista gewann beim Saisonauftakt alle drei Rennen Zoom

Seine direkten WM-Rivalen Jonathan Rea (Kawasaki) und Toprak Razgatlioglu (Yamaha) ließen am Sonntag viele Punkte liegen und verpassten den Sprung in die Top 3 (wer in der WM aktuell erster Verfolger von Bautista ist). Komplettiert wurde das Podium im zweiten Hauptrennen von Ducati-Werkspilot Michael Rinaldi und Yamaha-Werkspilot Andrea Locatelli.

Nach dem Superpole-Rennen sprach die Rennleitung eine Strafe gegen Remy Gardner (GRT-Yamaha) aus. Der Australier hatte Teamkollege Dominique Aegerter abgeschossen (zum Rennbericht). Im zweiten Hauptrennen musste Gardner deshalb eine Long-Lap-Penalty absolvieren.

Beim Start des zweiten Rennens stand Alvaro Bautista auf der Pole. Komplettiert wurde die erste Startreihe von Michael Rinaldi und Toprak Razgatlioglu (Yamaha). Philipp Öttl (GoEleven-Ducati) ging von Startplatz sechs ins Rennen. Dominique Aegerter musste sich wegen dem Ausfall im Sprintrennen auf Startplatz zehn aufstellen.

Ducati-Duo vom Start weg in Führung

Den Sprint zur ersten Kurve entschied erneut Alvaro Bautista für sich. Der Spanier führte das Feld vor Ducati-Teamkollege Michael Rinaldi durch die ersten Kurven. Bautista hatte somit beste Voraussetzungen, das Wochenende mit einem weiteren Sieg abzuschließen.

Toprak Razgatlioglu erlebte keinen guten Start ins zweite Rennen und kam hinter Yamaha-Teamkollege Andrea Locatelli und Axel Bassani (Motocorsa-Ducati) nur auf der fünften Position aus der ersten Runde. In Runde zwei schob sich auch noch Jonathan Rea (Kawasaki) vorbei, der zu Beginn sehr aggressiv zu Werke ging.

Nach drei Runden beruhigte sich das Rennen. Alvaro Bautista setzte sich bereits leicht vom Rest des Feldes ab. Dahinter fuhren Michael Rinaldi und Andrea Locatelli auf den Positionen zwei und drei. Axel Bassani verlor den Anschluss und führte eine fünf Fahrer starke Gruppe an, in der auch Jonathan Rea, Toprak Razgatlioglu, Alex Lowes (Kawasaki) und Iker Lecuona (Honda) fuhren.

Tom Sykes an der Box und danach im Kiesbett

Ex-Champion Tom Sykes steuerte auch im finalen Rennen zeitig die Puccetti-Box an. An der Kawasaki ZX-10RR mit der Startnummer 66 wurde gearbeitet. Bereits in den beiden zurückliegenden Rennen kam Sykes nach wenigen Runden an die Box.

Sykes kehrte nach einigen Minuten Standzeit wieder auf die Strecke zurück. Es folgte ein Sturz in Kurve 11, der für den finalen Ausfall sorgte. Der Weltmeister von 2013 konnte beim Saisonauftakt keinen einzigen Punkt einfahren und reagierte nach seinem Sturz verärgert.

Philipp Öttl duelliert sich mit Ex-Champion Toprak Razgatlioglu

An der Spitze zog sich das Feld gegen Ende des ersten Renndrittels weiter auseinander. Bautista hatte bereits eine Sekunde Vorsprung auf Rinaldi herausgefahren. Locatelli fuhr einsam auf der dritten Position. In der Verfolgergruppe konnten sich Rea, Razgatlioglu und Lowes an Bassani vorbeischieben und nahmen die Verfolgung von Locatelli auf.

Philipp Öttl kämpfte sich mit vielen schnellen Rundenzeiten an die Verfolgergruppe heran und befand sich in Schlagdistanz zu Ducati-Markenkollege Axel Bassani. In der Milller-Kurve schob sich Öttl in Runde zehn an Bassani und Lecuona vorbei und lag auf Position sieben direkt hinter Razgatlioglu.

Philipp Öttl

Philipp Öttl setzte sich gegen Jonathan Rea durch und fuhr in die Top 5 Zoom

Auf der Geraden zog der Deutsche an Razgatlioglu vorbei und war Sechster. Wenige Kurven später konterte Razgatlioglu und auch Bassani schob sich vorbei. Die Positionen wechselten mehrfach. Es wurde hart gekämpft.

Ganz so spannend war das Renngeschehen an der Spitze nicht. Zur Halbzeit des Rennens führte Bautista mit zwei Sekunden Vorsprung vor Rinaldi. Drei Sekunden hinter Rinaldi drehte Locatelli einsam seine Runden.


Fotos: Superbike-WM 2023: Phillip Island (Australien)


Die Verfolgergruppe kam durch die vielen Zweikämpfe nicht näher heran. Die Gruppe um Platz vier wuchs nach der Halbzeit des Rennens von sechs auf acht Fahrer, denn Danilo Petrucci (Barni-Ducati) und Dominique Aegerter stellten den Anschluss her.

Alex Lowes und Toprak Razgatlioglu stürzen in der Miller-Kurve

Sechs Runden vor Rennende kam es in der Miller-Kurve erneut zu einer Schrecksekunde. Alex Lowes ging über das Limit und stürzte über das Vorderrad. Der Kawasaki-Pilot brachte auch WM-Anwärter Toprak Razgatlioglu zu Sturz, der damit aus dem Rennen war.

Die Verfolgergruppe schrumpfte zwischenzeitlich auf vier Fahrer, denn Dominique Aegerter und Danilo Petrucci verloren in der Schlussphase den Anschluss. Philipp Öttl befand sich auf Kurs zu einem Top-5-Ergebnis. Der Deutsche fuhr hinter Ducati-Markenkollege Axel Bassani auf der fünften Position.

Maximale Ausbeute für Weltmeister Alvaro Bautista

Alvaro Bautista hatte bis zur Zieldurchfahrt freie Sicht und fuhr einem ungefährdeten Sieg entgegen. Der Titelverteidiger wurde seiner Favoritenrolle gerecht und war im Renntrimm der mit Abstand stärkste Fahrer.

Ducati-Teamkollege Michael Rinaldi beendete das Rennen auf der zweiten Position und erlebte einen versöhnlichen Abschluss des ersten Wochenendes. Mit zwei zweiten Plätzen kassierte Rinaldi am Sonntag wichtige Punkte für die Meisterschaft, während die direkten WM-Rivalen viele Punkte liegen ließen.

Alvaro Bautista

Alvaro Bautista verlässt Australien mit 62 von 62 möglichen Punkten Zoom

Andrea Locatelli erlebte ein einsames Rennen. Der Yamaha-Pilot fuhr von Beginn an auf der dritten Position und hielt sich aus den harten Zweikämpfen in der Verfolgergruppe heraus. In der Meisterschaft übernahm der Italiener die zweite Position und ist somit aktuell erster Verfolger von Bautista.

Andrea Locatelli

Andrea Locatelli verlässt Phillip Island als WM-Zweiter Zoom

Philipp Öttl und Dominique Aegerter bezwingen Jonathan Rea

In der Schlussphase zog sich die Verfolgergruppe um Platz vier auseinander. Axel Bassani stellte den vierten Platz sicher und kam vor Ducati-Markenkollege Philipp Öttl ins Ziel. Somit schafften es vier Ducati-Piloten in die Top 5. Eine herbe Klatsche für die anderen Hersteller.

Iker Lecuona setzte sich in den finalen Runden gegen Rekord-Champion Jonathan Rea durch und auch Dominique Aegerter zog an der Kawasaki mit der Nummer 65 vorbei: Nur Platz acht für den sechsmaligen Weltmeister. In der letzten Runde fuhr Aegerter über eine Sekunde schneller als Rea.

Jonathan Rea

Enttäuschend: Jonathan Rea kam nur auf Position acht ins Ziel Zoom

Komplettiert wurden die Top 10 von MotoGP-Laufsieger Danilo Petrucci und Honda-Werkspilot Xavi Vierge. Remy Gardner kam nach der Strafe auf der elften Position ins Ziel. Nach dem Rennen erhielt Vierge eine Strafe, weil er unter Gelb überholt hat. Er wurde um eine Position strafversetzt und als Elfter gewertet.

Dominique Aegerter

Dominique Aegerter zeigte keine Angst vor großen Namen Zoom

Eine halbe Minute Rückstand: BMW zeigt enttäuschende Vorstellung

Michael van der Mark war als Zwölfter bester BMW-Pilot. Auf Sieger Alvaro Bautista verlor der Niederlänger eine halbe Minute. Im Vergleich zu 2022 konnte sich BMW mit der neuen M1000RR noch nicht steigern. Im Gegenteil: Bisher war BMW das Schlusslicht der fünf Hersteller.

BMW-Teamkollege Scott Redding kam als 13. mit mehr als 34 Sekunden Rückstand ins Ziel. Die beiden Bonovo-BMW-Piloten Garrett Gerloff und Loris Baz sahen die Zielflagge auf den Positionen 14 und 15.

Scott Redding

Scott Redding kam mit 34 Sekunden Rückstand ins Ziel Zoom

Lediglich Rookie Lorenzo Baldassarri (GMT94-Yamaha) sowie die MIE-Honda-Piloten Hafizh Syahrin und Eric Granado sowie Oliver König (Orelac-Kawasaki) waren noch langsamer.

Am kommenden Wochenende gastiert die Superbike-WM in Mandalika (Indonesien).

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