Ducati: Bautista auch im Regen weltmeisterlich, Rinaldi nur auf P14

Superbike-Weltmeister Alvaro Bautista beginnt die WSBK-Saison 2023 mit einem klaren Sieg in Lauf eins - Teamkollege Michael Rinaldi verliert 55 Sekunden

(Motorsport-Total.com) - Für das Ducati-Werksteam hielt der Saisonstart der Superbike-WM auf Phillip Island (Australien) positive und negative Erlebnisse bereit (zum Rennbericht von Lauf 1). Weltmeister Alvaro Bautista wurde seiner Favoritenrolle auch im Regen gerecht und gewann das erste Rennen der Saison nach einem Duell mit Kawasaki-Pilot Jonathan Rea. Teamkollege Michael Rinaldi wurde durchgereicht und kam mit 55 Sekunden Rückstand als 14. ins Ziel.

Titel-Bild zur News: Alvaro Bautista

Alvaro Bautista kassierte die ersten 25 Punkte der neuen Saison Zoom

"Es ist toll, auch solche Rennen gewinnen zu können", freut sich Bautista, der bereits 2022 auf abtrocknender Strecke in Australien gewann. "Wir fuhren zwar bereits im vergangenen Jahr hier im Nassen, doch es war für alle relativ neu", spielt er die sehr schlechten Wetterbedingungen in Lauf eins an.

Vor dem Rennen fanden alle Trainings auf trockener Strecke statt. "Da keiner Erfahrungen sammeln konnte, gab es auch keinen Favoriten. Ich war nicht besorgt, denn es war das erste Rennen und ich wollte einfach nur das Maximum herausholen. Niemand hatte irgendeinen Vorteil. Ich freue mich, weil ich mich auch im Nassen gut fühlte", berichtet Bautista.

"Ich versuchte, die Bedingungen richtig zu deuten und dann das Maximum herauszuholen. In der Aufwärmrunde sah ich hinter den anderen Fahrern nichts. Deshalb wollte ich gut starten. Ich wollte bessere Sicht haben. Das gelang mir", freut sich Bautista über den guten Start von Position zwei aus.

Doch noch in der ersten Runde verlor Bautista die Führung. "Jonathan zog in der ersten Runde vorbei. Ich wollte ruhig bleiben, das Limit richtig verstehen und dann erkennen, wo ich attackieren kann. Nach ein paar Runden realisierte ich, dass ich in etwa so schnell fuhr wie Jonathan. Doch hinter ihm sah ich nichts. Deshalb wollte ich vorbei und an der Spitze eine bessere Sicht haben."


Fotos: Superbike-WM 2023: Phillip Island (Australien)


Spektakuläres Manöver gegen Jonathan Rea und einige Schrecksekunden

Bautista setzte sich mit einem beherzten Manöver in der Stoner-Kurve in Führung und fuhr eine Lücke heraus. Doch dann hatte er einige wilde Hinterradrutscher, durch die Rea wieder näher kam.

"Zur Halbzeit des Rennens wurde der Kurs noch rutschiger. Das war ziemlich schwierig. Vor allem das Heck rutschte sehr stark. Es fühlte sich wie auf Eis an. Es gab viele Schrecksekunden, die beinahe zum Sturz führten", bestätigt der spätere Sieger.

Für Sonntag wird besseres Wetter vorausgesagt. Im Trockenen war Bautista der schnellste Pilot. Vor allem bei warmen Bedingungen im FT2 am Freitag fuhr der Ducati-Pilot in einer eigenen Liga. Diese Dominanz konnte er in der trockenen Superpole nicht ganz umsetzen, was aber auch am Verkehr beim zweiten Versuch lag.

"Die Rundenzeiten waren heute im Trockenen deutlich schneller als am Freitag, als wir 50°C Asphalttemperatur hatten. Doch wie es am Sonntag läuft? Dafür müssen wir erst die Bedingungen abwarten", erklärt Bautista mit Blick auf die beiden ausstehenden Rennen.

Alvaro Bautista

Im Trockenen war Alvaro Bautista der mit Abstand schnellste Fahrer Zoom

Nur zwei WM-Punkte: Enttäuschender erster Renntag für Michael Rinaldi

Bei den Wintertests hinterließ Teamkollege Michael Rinaldi einen sehr starken Eindruck und brachte sich in Stellung, um am Thron des Champions zu rütteln. Doch der Regen warf Rinaldi weit zurück. Von Startplatz sechs aus verlor Rinaldi viele Positionen und kam schlussendlich als 14. ins Ziel.

"Ich bin nicht zufrieden mit dem Ergebnis", stellt der Italiener klar. "Bei den Wintertest und auch hier im Training war ich richtig schnell. Ich war mit gebrauchten und mit frischen Reifen richtig gut unterwegs. Leider kam vor dem Rennstart der Regen. Normalerweise bin ich im Regen ziemlich schnell. Doch heute hatte ich ein richtig schlechtes Gefühl für den Hinterreifen."

Michael Ruben Rinaldi

Michael Ruben Rinaldi will in diesem Jahr um den WM-Titel kämpfen Zoom

Kein Gefühl auf nasser Strecke: 55 Sekunden Rückstand

"Es gab 10 oder 15 Situationen, in denen ich beinahe gestürzt wäre. Ich gab mein Bestes, um ein Gefühl für das Motorrad aufzubauen. Doch das war nicht möglich", bedauert Rinaldi. "Sicher bin ich enttäuscht, weil es das erste Rennen der Meisterschaft war. Ich erwartete einen deutlich erfolgreicheren Start in die Saison. Es war ein wirklich schlechter Saisonstart."

"Wichtig ist aber auch, dass man sich beim Saisonstart nicht verletzt", bemerkt Rinaldi. "Als ich realisierte, wie schwierig es ist, habe ich auf das Risiko verzichtet. Klar, ich liege bereits 23 Punkte zurück, doch es wäre noch schlimmer, wenn ich mich verletzt hätte."

Michael Ruben Rinaldi

Michael Ruben Rinaldi will am Sonntag aufs Podium fahren Zoom

"Ich brachte das Motorrad ins Ziel. Jetzt können wir analysieren, was funktionierte und was nicht. Morgen sollte es trocken sein", schaut Rinaldi auf den Sonntag und stellt klar: "Ich will um den Sieg oder wenigstens ums Podium kämpfen."