• 30.10.2010 09:51

Wimmer: "Max hat das Zeug, ganz vorne mitzufahren"

Mit der Verpflichtung von Max Neukirchner wurde eine sächsische Allianz für die kommende Moto2-Saison geschmiedet: "Gegen Biaggi und Checa bestanden"

(Motorsport-Total.com) - Während Anthony West und sein Team mit der Vorbereitung für das vorletzte Moto2-Rennen der Saison beschäftigt waren, blieb MZ-Geschäftsführer Martin Wimmer im Werk, um die Verhandlungen mit dem deutschen Superbike-WM-Star Max Neukirchner zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. "Max wird 2011 als MZ-Werksfahrer in der Moto2-Klasse Gas geben, und wir freuen uns sehr auf diese Zusammenarbeit", sagt Wimmer.

Titel-Bild zur News: Max Neukirchner

Umstieg: Max Neukirchner steigt 2011 auf eine Moto2-Maschine von MZ

"Nach dem Jahr mit Anthony West ist es ein sehr wichtiger Schritt für MZ, mit einem sächsischen Fahrer auf Weltniveau antreten und mit einem zweiten - Toni Wirsing - im Nachwuchsbereich in der spanischen Meisterschaft angreifen zu können", erklärt der MZ-Geschäftsführer. "Wir haben die Struktur und die Ressourcen, Max fürs nächste Jahr ein konkurrenzfähiges Motorrad bieten zu können. Im Gegensatz zu dem ehemaligen Rennleiter bei BMW haben wir Max Neukirchner als Fahrer auch noch nicht abgeschrieben", stichetl Wimmer.

"Er ist der einzige deutsche Pilot, der Superbike-WM-Läufe gewonnen und gegen Kaliber wie Max Biaggi oder Carlos Checa bestanden hat - und er hat das Zeug, auch in Zukunft wieder ganz vorne mitzufahren", sagt der neue Neukirchner-Chef. "Was unseren zweiten Fahrer betrifft, stehen drei Kandidaten, Michael Ranseder, Anthony West und Arne Tode auf der Warteliste. Wir werden diese Entscheidung ohne Eile und in aller Ruhe treffen. Nach den Moto2-Tests im Anschluss an das Saisonfinale in Valencia wissen wir mehr."

"Martin hat mich um 2.30 Uhr angerufen, um mir die gute Nachricht zu überbringen. Max hat schon oft bewiesen, dass er Motorrad fahren kann. Wenn wir über Winter unser neues Motorrad fertig gestellt haben, kann er vorne mitmischen - so wie Supersport-Weltmeister Kenan Sofouglu, der den Jungs hier in Estoril ebenfalls zeigt, wo sie sich einzuordnen haben", erklärt Peter Rubatto. "Wir werden mit zwei Fahrern in der Weltmeisterschaft und mit zwei weiteren in der Spanischen Meisterschaft antreten, wir sind also ausgelastet - und werden viel Arbeit haben, aber auch viel aufregenden Rennsport erleben."

Anthony West

Anthony West darf sich Hoffnungen auf einen neuen MZ-Vertrag machen Zoom

"Ich bin überzeugt, dass wir ein Paket geschnürt haben, mit dem ich erfolgreich sein kann und mit dem wir ordentlich angreifen können", kommentiert Max Neukirchner. "Ich stehe schon deshalb hinter diesem Projekt, weil ich Sachse bin, weil ich aus dem Erzgebirge komme und das MZ-Werk mit seiner langen Tradition und seiner großartigen Geschichte im Motorsport für die Menschen unserer Region eine besondere Bedeutung hat. Schon mein Vater ist 1979 und 1980 MZ gefahren, und jetzt selbst MZ-Werksfahrer zu werden, ist ein Meilenstein in meiner Karriere."

"Mit einem neuen Motorrad von MZ und mit Marco Nicotari vom früheren Team Alto Evolution als meinem Cheftechniker haben wir eine sehr vielversprechende Kombination. Marco hat enorm viel Erfahrung im Viertakt-Rennsport und weiß, was ich brauche, um vorne mitfahren zu können", sagt der 27-Jährige. "Moto2 ist eine sehr starke Klasse, bei der man an Fahrwerk, Verkleidung, Bremse und Auspuffanlage das Letztmögliche herausholen muss."

"Ich bin überzeugt, dass MZ mit der Erfahrung aus dem ersten Jahr in der WM ein sehr konkurrenzfähiges Motorrad bauen wird. Ich finde aber auch klasse, dass MZ in der Serienproduktion eigene Wege geht und jetzt zum Beispiel in den Markt für Elektrofahrzeuge eingestiegen ist. Das ist die Zukunft!" Neukirchner fuhr die vergangenen sechs Jahre in der Superbike-WM und hatte seine erfolgreichste Saison 2008 auf Suzuki, wo er zwei Siege, sieben Podestplätze und einen fünften Gesamtrang holte. Die Resultate auf Honda in diesem Jahr blieben unter Neukirchners eigenen Erwartungen.