Vorschau: Die Superbike-WM in Misano

(Motorsport-Total.com) - Traditionell treffen sich die Asse der Superbike-WM Ende Juni im italienischen Misano. Die 4,226 Kilometer lange Piste ist äußerst winkelig - ein gut ausbalanciertes Fahrwerk ist Voraussetzung, viel mehr als reine Motorleistung. Bei sommerlichen Temperaturen gilt Misano als besonders anspruchsvoll für Mensch und Material. 2009 holten sich der spätere Weltmeister Ben Spies und Jonathan Rea für Ten-Kate-Honda die Laufsiege.

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Leon Haslam vor Max Biaggi: In der WM-Tabelle hat Letzterer die Oberhand

BMW hat schon vor Misano fast die Punktezahl des gesamten Premierenjahres 2009 erreicht. Die Bayern hoffen nach den vielversprechenden Tests in Mugello und Misano wieder auf eine Leistungssteigerung auf dem winkeligen Circuit Santamonica: "Die Strecke ist ziemlich kurvig und hat die eine oder andere Bodenwelle, dennoch ist sie recht schnell. Mit der Rückkehr auf Höhe des Meeresspiegels werden wir wieder mehr Leistung haben", sagt Troy Corser.#w1#

Der Deutsche Max Neukirchner hofft nach den enttäuschenden Rennen in Miller Park und Kyalami auf eine Steigerung: "Wir stellen uns den Aufgaben", erklärt Teammanager Ronald ten Kate. "Wir haben Max in Assen auf eine halbe Sekunde an Johnny herangebracht." Fix: Der Sachse wird mit mehr Gewicht auf dem Heck seiner Honda antreten, um die Vibrationen zu beseitigen.

Teamkollege Rea kommt als WM-Dritter nach Misano. 2009 erkämpfte Rea in einem dramatischen zweiten Rennen seinen ersten WM-Laufsieg. Diesmal kommt der Nordire als einer der Favoriten nach Italien. Das Ten-Kate-Team konnte nach den enttäuschenden Rennen von Miller Park vergangene Woche in Assen zwei Tage lang testen, doch auch das Yamaha-Team um James Toseland und Cal Crutchlow macht sich Hoffnungen auf gute Punkte.

Nach Monza: Kann Biaggi erneut in Italien glänzen?

Max Biaggi hat in Misano hingegen einiges gutzumachen. 2009 kam der WM-Leader mit der Werks-Aprilia bei wechselhaften Verhältnissen nicht über die Ränge zehn und 13 hinaus. Nun ist das Aprilia-Paket deutlich stärker, dies sollte sich auch in den Ergebnissen des Römers bemerkbar machen. Biaggi kommt mit 15 Zählern Vorsprung auf Leon Haslam (Suzuki) an die Adria. "Bei den Tests konnten wir neue Gabel- und Kupplungseinstellungen probieren", meint Haslam.

Ducati muss in Misano die Scharte von Monza auswetzen, als Noriyuki Haga als bestes Ergebnis lediglich einen sechsten Rang heimbrachte. Vor allem Michel Fabrizio konnte bei den Tests in der vergangenen Woche überzeugen, war auf Rennreifen Schnellster hinter Bayliss, der aber bereits mit Pirelli-Mischungen der Generation 2011 unterwegs war.

Fabrizio holte 2009 die Ränge zwei und drei. Haga kommt indes als WM-Fünfter nach Misano, auf Biaggi fehlen dem Vizechampion von 2009 bereits 122 Punkte. Stark dürften neben den Werksstars auch die Althea-Kundenpiloten Carlos Checa und Shane Byrne einzuschätzen sein, genauso wie Jakub "Kuba" Smrz (Ducati). Der Tscheche sicherte sich 2009 die Pole-Position an der Adria.