Tom Sykes' Form lässt Jonathan Rea kalt

Jonathan Rea weiß, dass Teamkollege Tom Sykes angriffslustig in die Saison starten wird - Das Verhalten bei den Wintertest verwundert den Weltmeister

(Motorsport-Total.com) - Kawasaki-Pilot Tom Sykes war zweifellos der Mann der Vorsaisontests. Der Brite fuhr mit seiner neuen Kawasaki ZX-10R eine Bestzeit nach der anderen und ließ Weltmeister Jonathan Rea teilweise alt aussehen. Auch beim finalen Test in Europa fuhr Sykes die Bestzeit, während Rea außerhalb der Top 5 lag. Die Generalprobe auf Phillip Island beendete Sykes ebenfalls mit der Bestzeit, wenn auch nur knapp vor Rea.

Titel-Bild zur News: Jonathan Rea

Jonathan Rea weiß, dass die Stimmung bei Kawasaki extrem angespannt ist Zoom

Sykes' starke Form ist auch dem Titelverteidiger nicht entgangen: "Es ist ziemlich offensichtlich, um ehrlich zu sein", bemerkt Rea wortkarg. Zwischen den beiden Kawasaki-Piloten gab es vor der Reise nach Australien Meinungsverschiedenheiten. Rea warf Kawasaki vor, das Motorrad für Sykes' Fahrstil entwickelt zu haben. Der Weltmeister von 2013 wollte das nicht auf sich sitzen lassen und startete noch im Rahmen der Präsentation einen Gegenangriff.

Von Psychospielen möchte sich Rea aber nicht ablenken lassen. Doch Sykes' starke Form besorgt den Weltmeister dennoch: "Es wirkt, als ob er sehr viel Vertrauen hat und mit dem Motorrad, das Kawasaki entwickelt hat, sehr zufrieden ist. Ich versuche, mich nicht darauf zu konzentrieren. Das ist aber schwierig, weil er bei den Wintertests sehr schnell war und gut fährt", erklärt Rea.


Fotos: Superbike-WM-Test auf Phillip Island


"Aber Rennen sind Rennen. Wenn ich mich optimal vorbereite, das Motorrad ebenfalls optimal präpariert ist und er mich besiegt, dann bin ich der erste, der ihm auf dem Podium die Hand reicht und ihm gratuliert", stellt Rea klar. Offen ist, wie stark der Titelverteidiger mit der 2016er-Kawasaki wirklich ist. Bisher ließ Rea die Katze noch nicht aus dem Sack und konzentrierte sich auf sein Testprogramm.

Jonathan Rea

Jonathan Rea verzichtete bei den Wintertests auf Qualifying-Reifen Zoom

"Bei den Wintertests drehen die Leute durch und lassen Qualifying-Reifen montieren. Darauf wollte ich verzichten", betont der Kawasaki-Pilot. "Ich dachte nicht, dass es der richtige Zeitpunkt ist. Am Montag hatten wir kurz vor dem Ende der Testzeit fünf Minuten Zeit für schnelle Runden. Ich bevorzugte es, einfach nur einen Probestart zu absolvieren. Es gibt unterschiedliche Herangehensweisen."

Beim finalen Europa-Test rutschte Rea bis auf Position sieben ab. "Ich verwendete keinen Qualifying-Reifen. Natürlich pushte ich mit Rennreifen. Ich glaube, Chaz (Davies) war der Schnellste, bevor die anderen Fahrer Qualifying-Reifen verwendeten. Ich folgte direkt hinter ihm", erinnert sich der ehemalige Honda-Pilot, der auch in der neuen Saison zu den großen Favoriten gehört.