Sylvain Barrier: Yamaha zeigt mehr Respekt als BMW

Der bei BMW fallen gelassene Franzose erhielt bei Yamaha eine neue Chance, doch für das Superbike-Comeback der Japaner kommt Sylvain Barrier nicht in Frage

(Motorsport-Total.com) - Nach einer von Verletzungen geprägten Saison 2014 hoffte Sylvain Barrier vor dem Auftakt in Australien auf mehr Glück. Doch bereits nach zwei Rennen wurde der Franzose von BMW vor die Tür gesetzt. Die Verantwortlichen waren mit den Leistungen des zweimaligen Superstock-Champions unzufrieden und ersetzten ihn durch Ayrton Badovini. Eine fünfjährige Zusammenarbeit ging überraschend zu Ende.

Titel-Bild zur News: Sylvain Barrier

Sylvain Barrier wurde im Frühjahr bei BMW-Italia vor die Tür gesetzt Zoom

Seit Aragon sitzt der zweimalige Superstock-Champion auf einer Yamaha R1, die von G.M. Racing eingesetzt wird. Bereits beim Debüt im ersten Freien Training gelang es Barrier, mit dem neuen Yamaha-Superbike die zweitschnellste Zeit zu fahren. Doch dann musste der Superstock-Pilot einen erneuten Rückschlag verkraften. Barrier stürzte, brach sich vier Rippen und verletzte sich seine Schulter. "Es war hart, mit diesen Schmerzen zu fahren, doch ich musste meine Zähne zusammenbeißen", bemerkt er auf 'WorldSBK.com'.

"Mein Start in die Saison war sehr schwierig. Bei BMW gab es umfassende Änderungen. Durch die neu hinzugekommenen Leute entwickelte sich ein Konflikt. Sie entschieden sich, unsere Zusammenarbeit zu beenden. Gleichzeitig testete ich für Michelin die MotoGP-Reifen, was für BMW ein Problem war. Yamaha unternahm große Anstrengungen, um mit einem starken Motorrad zurückzukehren. Dem Team war es egal, ob ich gleichzeitig für Michelin teste", berichtet Barrier.

Yamaha stellte Barrier sogar einen Platz in der Superbike-WM in Aussicht. "Die Yamaha ist ein tolles Motorrad. Die Elektronikentwicklung ist momentan das einzige Problem. Die japanischen Ingenieure möchten absolute Perfektion herstellen, bevor wir es in den Rennen einsetzen. Sie haben einen großen Fortschritt mit der Kit-Elektronik gemacht", schildert der ehemalige BMW-Pilot, der von der Yamaha R1 begeistert ist: "Das Motorrad hat sehr viel Potenzial und ist sehr fahrbar. Das Chassis und die Schwinge kommen direkt aus der MotoGP."

Viel wichtiger als das Motorrad sind Barrier aber die Leute im Team: "Die Manager bei Yamaha bringen dir Respekt entgegen, den andere nicht für dich übrig haben. Sie haben diese Racing-Kultur verinnerlicht und haben sehr viel Respekt für die Fahrer übrig. Ich bin sehr glücklich hier, doch sie haben bereits ihre Fahrer und ihr Team für die kommende Superbike-WM-Saison aufgestellt", stellt Barrier klar. Er hofft, dass sich durch die Michelin-Tests Türen im MotoGP-Paddock öffnen. Einen festen Platz für 2016 hat er noch nicht.