Superbike-Reglement: Pike würde Einheits-ECU bevorzugen

Das neue Reglement der Superbike-WM soll das Wettrüsten einschränken - Crew-Chief Chris Pike würde weitergehen und eine Einheits-ECU einführen

(Motorsport-Total.com) - Für die kommende Saison tritt ein neues Reglement für die Superbike-WM in Kraft. Das Wettrüsten der Hersteller soll ein Ende haben. Mit diesen Maßnahmen soll das Feld ausgeglichener und gleichzeitig die Kosten im Rahmen gehalten werden. Wenn Aprilia das Werksteam schließen wird, bleiben nur noch Kawasaki und Ducati als werksunterstützte Mannschaften übrig. Es wird 2015 auch nur noch ein technisches Reglement geben, die Evo-Klasse gehört dann wieder der Vergangenheit an.

Titel-Bild zur News: Jonathan Rea

Chris Pike arbeitete in den vergangenen Jahren als Crew-Chief von Jonathan Rea Zoom

Wie sich die technischen Änderungen in Zukunft in der Praxis auswirken werden, bleibt abzuwarten. Chris Pike, Crew-Chief von Jonathan Rea im Ten-Kate-Honda-Team, befürwortet den Weg des Reglements: "Ich denke, sie haben gut gearbeitet, um eine Basis für die unterschiedlichen Straßenmaschinen zu schaffen. Aber die Teams haben keinen Cent gespart. Meiner Meinung nach ist es auch offen für Missbrauch", so Pike bei 'Crash.net'.

"Die Zeit wird zeigen, ob es langfristig eine gute Lösung ist. Ich denke, Scott (Smart, Technikdirektor der Superbike-WM; Anm. d. Red.) hatte viel zu tun, um eine Lösung zu finden. Er hatte den richtigen Ansatz, musste aber vermutlich zu viele Kompromisse eingehen, damit alle glücklich sind", schätzt Pike. Vor allem der Elektronik-Sektor ist für die Hersteller extrem wichtig, denn sie wollen ihre technischen Fähigkeiten nicht einschränken.

"Ich denke, man hätte noch mehr machen können, um die Kosten zu senken, und eine Standard-ECU einführen können. Aber ich verstehe, dass ein Hersteller kein Interesse hat, wenn die ECU weniger Funktionen als jene beim Straßenmodell hat", spricht Pikes den schwierigen Spagat an. "Ich würde die BSB als gutes Modell für eine Superbike-Serie sehen. Wenn die Teams das Equipment gekauft haben, sind die Kosten stabil."

"Wenn man dieses Modell in der Superbike-WM einführen würde, dann hätte die Einheits-ECU viele verschiedene Einstellmöglichkeiten. Dann liegt es an den Veranstaltern zu entscheiden, welche Parameter man verwenden darf. Wenn ich die Regeln machen würde, würde es eine Einheits-ECU geben. Aber ich mache die Regeln nicht", lacht Pike. Im nächsten Jahr wird er in der MotoGP als Crew-Chief von Scott Redding arbeiten.